Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

131. Beitrag

Was für ein wunderbarer Frühlingsanfang:-). So viel Sonnenschein und Wärme hatten wir schon lange nicht mehr:-). Endlich wieder draußen auf der Bank sitzen, sich von der Sonne wärmen lassen, Vögel, Schmetterlinge und Eichhörnchen beobachten, die Heilkraft des Waldes auf sich wirken lassen, loslassen, runterkommen, entspannen. Ist endlich wieder möglich und tut so unendlich gut!

Was gibt es sonst neues? Tatsächlich habe ich letzte Woche einen Anruf aus der Klinik bekommen, wo ich meine Reha machen möche. Wie es dann häufig so ist, habe ich den Anruf verpasst und erst am nächsten Morgen zurückrufen können. Das sollte im Nachhinein so sein , denn in den Stunden, die dazwischen lagen, ging eine enorme emotionale Achterbahnfahrt los. Letztendlich wusste ich ja, dass es nun schnell losgeht- theoretisch zumindest. Das ging für mich dann aber doch etwas sehr schnell und kam auch ziemlich unerwartet… Und das Ende der Geschichte war, dass der Platz dann kurzfristig doch an jemand anderen vergeben war. Nach dieser extremen emotionalen Achterbahnfahrt mit der Hoffnung- und gleichzeitig auch Angst-, dass es nun losgeht, habe ich gedacht, dass ich bei der Absage am Donnerstag Vormittag enttäuscht oder traurig sein würde. Hatte ich mich Mittwoch Abend doch ziemlich reingesteigert und hochgefahren, bin in Gedanken noch mal alle Punkte durchgegangen, die erledigt werden müssen, ebenso die Packliste, die Liste der Menschen, die ich benachrichtigen möchte, und noch so vieles mehr. Anfahrt, Bahnticket, … So viel…. Zu viel im Nachhinein. Durch das Zuviel habe ich deutlich gespürt, dass ich noch nicht stark genug für die Traumatherapie bin. Die Grundvorraussetzungen noch nicht stimmen; ich noch nicht stabil genug bin nach diesen zwei extrem schweren Jahren tiefster Depressionen… Und so war ich bei der Absage weniger traurig oder enttäuscht sondern erleichtert und befreit! 

Diese Erkenntnis musste aber erstmal reifen. Zwar in wenigen Stunden aber diese Stunden waren entscheidend, denn nach der Absage am Donnerstag rief die Klinik 2 Stunden später wieder an um mir mitzuteilen, dass ich nun doch kurzfristig am Freitag anreisen könne. Da habe ich dann von meiner Seite aus abgesagt und mir eine weitere Stärkungspause von zwei Monaten erbeten. Ab Juni könnte es theoretisch dann losgehen. Oder auch nicht. Kommt drauf an, ob ich einen ambulanten Therapieplatz finde. Mittlerweile bin ich nämlich der Meinung, dass ich es lieber ambulant machen möchte und die Sicherheit der Klinik eigentlich nicht mehr unbedingt brauche. Zumal die Rückkehr nach einem langen Klinikaufenthalt auch gewisse Risiken birgt. Man kommt von heute auf morgen von der „Blase“ Klinik wieder zurück in den Alltag. Zurück in die Umstände, die auch dazu beigetragen haben, dass es mir so schlecht ging. Sprich: Meine aktuelle Wohnsituation, die eigentlich vorher zwingend verändert werden muss, bevor die Therapie überhaupt greifen kann. Ich brauche also erstmal eine neue Wohnug- und danach dann die Traumatherapie. Wenn ich wieder zur Ruhe gefunden habe und nicht mehr so schnell gestresst bin. 

Aktuell sind wir im privaten Umfeld an einer Lösung dran, die ich in den nächsten Blogbeiträgen näher erläutern werde. Ich brauche aber selber noch Zeit, um mich an diese neuen Umstände zu gewöhnen. Deshalb schreibe ich heute noch nichts darüber. Fest steht aber, dass ich weiterhin eine neue kleine ruhige Wohnung nur für mich alleine benötige. Wo ich mich zurückziehen kann, wenn mir mal wieder alles zuviel wird. Wenn ich alleine sein möchte und auch muss.  Einen unbelasteten sicheren und ruhigen geschützten Rückzugsraum. Vielleicht weiss ja jemand etwas? 

Deshalb werde ich mich in den nächsten Monaten überwiegend um meine weitere Genesung und Stabilisierung kümmern. Mit viel Ruhe und Entspannung in meinem geliebten Wald, mit Meditation, Fotografieren und besonders damit, langsam die alte Wohnung aufzulösen. Viele Dinge zu entsorgen, zu verschenken, zu verkaufen. Mich von altem Ballast zu befreien, aufzuräumen und Abschied von der alten Wohnung zu nehmen. Nicht von heute auf morgen sondern Stück für Stück. Denn schließlich hatte ich hier auch viele gute Jahre, an die ich gerne zurückdenke und die ich auch bewahren möchte. Es ist also grade eine Zeit des Abschiednehmens und gleichzeitig eine Zeit des Neuanfangs. Des neu einlassens, eines Neubeginns, Zeit der neuen Chancen und Möglichkeiten. Das ist daran besonders schön:-). Ich lasse euch auf jeden Fall weiter teilhaben:-). Habt noch einen schönen sonnigen Dienstag-). Bis bald, eure Nina

130. Beitrag

Nach längerer Zeit mal wieder ein Beitrag von mir:-). Die Zeit geht momentan so schnell rum. Ich möchte eigentlich viel mehr schreiben; nehme es mir vor und dann ist der Tag wieder vorbei.

Im Moment ist aber auch so viel los. Vieles was sich im Aufbau befindet; sich weiter bewegt, voran geht, verändert, … Ja. Es ist grade eine spannende Zeit. Ich nehme mir viel Zeit für mich; für Spaziergänge im Wald, zum puzzeln, meditieren, lesen, entspannen. Das ist auch dringend nötig; insbesondere durch die gegenwärtige Situation in der Ukraine. Das macht mir auch viel Angst. Und da ich als Borderliner Gefühle noch viel stärker empfinde, muss ich momentan aufpassen, dass ich mich schütze, um nicht unter der Gefühlsflut , die mich immer wieder überfallen möchte, unterzugehen sondern meine Gefühle zu kontrollieren. Sie auch rauszulassen. Gefiltert- und nicht unkontrolliert. Besonders gut geht es bei Sportveranstaltungen, wo ich ordentlich mitfiebern und unser Team anfeuern kann. Da bin ich immer mit Leib und Seele dabei. Da darf sich die Freude ihren Weg bahnen oder eben auch mal Frust. Das muss dann auch gar nichts mit dem Spiel zutun haben. Das Spiel ist oft eine Art Hilfestellung, um meine Emotionen, die sowieso vorhanden sind aber nichts mit Sieg oder Niederlage zutun haben, rauszulassen. Durch das Anfeuern und Mitfiebern kann ich stellvertretend alles loslassen, was sich die Woche über anstaut; manchmal fehlen mir noch die Kraft bzw. der Antrieb, es auf anderen Wegen zu lösen. Selber Sport machen wäre da eine super Alternative. Nur haben die letzten zwei Jahre so viel Kraft gekostet, dass da noch nicht viel zu machen ist… Immerhin gehe ich jeden Tag spazieren. Das hilft schonmal dabei, dass sich meine Gefühle nicht so anstauen.

Seit dem Ukraine Krieg ist meine Anspannung wieder sprunghaft angestiegen… Nachts komme ich deshalb kaum zur Ruhe und kann auch trotz Schlafmitteln kaum einschlafen… Mir geht es auch die letzten Tage wieder schlechter… Ich merke einfach, wie sehr mich die Situation beschäftigt… Ausblenden? Auch keine gute Idee. Dann treffen mich die Nachrichten zu stark und führen zu extremen Stimmungsschwankungen. Was besser hilft ist, gezielt kurz Nachrichten zu gucken, um informiert zu bleiben. Dann kann mich die Angst nicht von hinten überfallen; mich nicht so abstürzen lassen. Ebenso wie die Spaziergänge im Wald, die mir dabei helfen, meine innere Ruhe zumindest ein Stück weit wiederzufinden; mehr bei mir anzukommen; mich zu erden; zu verstehen, dass ich manche Dinge eben nicht beeinflussen kann. Sie nicht in meiner Hand liegen. Ich bin dann wieder mehr im Hier und Jetzt. Im gegenwärtigen Moment. Mit all den Chancen und Möglichkeiten, die mir dieser Moment bietet: Ein Moment der Ruhe und des Friedens. Das reicht oft schon aus, um meine Angst wieder unter Kontrolle zu bekommen und mich nicht von ihr kontrollieren und beeinflussen zu lassen. Stärker zu sein als meine Angst. Sie einfach anzunehmen. Dabei hilft mir die Zeit im Wald. Die Anspannung sinkt; die Stimmungsschwankungen ebenso. 

Wie schön, dass der Frühling nun endlich im Anflug ist:-). Das sonnige Wetter tut der Seele so unglaublich gut. Das Licht, der blaue Himmel, die Wärme… Das ist besser als jedes Antidepressivum:-). Ich bin so froh, dass der dunkle, graue kalte Winter nun endlich vorbei ist! Dieses Jahr habe ich fast so etwas wie Frühlingsgefühle. Auch das Aufstehen morgens fällt viel leichter. Daran werde ich mich in den nächsten Tagen noch ordentlich erfreuen. Und fotografieren gehen. Das macht mir auch unheimlich viel Spaß und führt mich immer wieder zurück ins Hier und Jetzt. Verbindet mich mit der Gegenwart und lässt vergessen, was morgen sein könnte… Denn das kann ich ja heute nicht wissen. Es kommt wie es kommt. Aber den gegenwärtigen Moment, den kann ich selber beeinflussen und gestalten. Dafür sind alle Hilfsmittel erlaubt, die nicht süchtig machen. Spazieren gehen, fotografieren, schreiben, kochen, backen, essen, … Es gibt so vieles was hilft und unterstützt. Man muss nur genau hinsehen. In diesem Sinne werde ich mir jetzt was kochen:-). Bis bald, eure Nina

129. Beitrag

Heute wieder ein neuer Beitrag:-).

Es riecht draußen nach Frühling, oder? Allein die Tatsache, dass es draußen wieder deutlich länger hell ist und sich die Sonne seit einigen Tagen blicken lässt, lässt mich besser durchatmen und tankt meine Energie wieder auf:-). Das ist deutlich spürbar! 

Heute im Wald habe ich drei Spechte entdeckt. Erst haben sie eine Einheit gebildet und sind danach jeder auf einen separaten Baum geflogen, um ihre Höhlen zu bauen. Das wäre mir vor wenigen Wochen wahrscheinlich gar nicht aufgefallen bzw. ich hätte es wohl nicht mitbekommen. Zu sehr war ich noch mit mir und meinen eigenen Gedanken beschäftigt. Habe mich „nur“ auf den Wald eingelassen und dort loslassen können ohne viel wahrzunehmen… Obwohl vor meinen Augen sicherlich viel Spannendes geschehen ist. Aber ich war nicht aufnahmefähig. Das wird mir jetzt erst bewusst. Oft spüre ich erst, dass etwas aus dem Ruder gelaufen ist und nicht mehr funktioniert hat, wenn es plötzlich wieder möglich ist. Meine Sinne wieder geschärft  und nicht mehr vom Nebel der Depression verhangen sind… Wenn alles um mich herum heller und freundlicher wird. Nicht nur im Außen sondern auch im Innen:-). 

Es ist ein langer Weg und Prozess, überhaupt erst einmal wahrzunehmen, dass etwas nicht stimmt. Um dann genau hinzuschauen, was es überhaupt ist. Abzuwägen, was ist wirklich wichtig? Und was nicht? Nicht alles verdient eine Reaktion. Manche Sorgen, Nöte, Ängste und Zweifel werden auch von allein wieder verschwinden, wenn sich die Situation ändert. Manche Lösungswege gehen schneller; andere dauern. Nicht immer ist alles sofort umsetzbar. Vieles braucht Zeit und einen gewissen Vorlauf; muss vorbereitet werden; organisiert; … Und letztendlich braucht es für große Veränderungen noch eine größere Stabilität, um damit auch dauerhaft umgehen zu können. Denn oft bringen Veränderungen auch neue Ängste und Sorgen mit sich; aber eben auch viel Schönes:-). Neue Erfahrungen, Freiheiten, Erleichterungen,  Möglichkeiten… Die Liste ist endlos fortsetzbar:-). Und genau darauf freue ich mich! Nach der Reha endlich wieder arbeiten zu gehen; endlich vom Jobcenter wegzukommen, finanziell frei und unabhängig zu sein, wieder voll und ganz über mein eigenes Leben bestimmen zu können und nicht durch das Jobcenter fremdbestimmt und abhängig zu sein. Endlich wieder mein Leben so leben können, ohne dem Jobcenter Rechenschaft über jede Kleinigkeit ablegen zu müssen. Endlich wieder eine Aufgabe zu haben, die mich erfüllt; endlich wieder das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Einen Wert für die Gesellschaft zu haben und nicht ständig abgestempelt und stigmatisiert zu werden… Denn das macht vieles in einem Menschen kaputt.. Egal wie stark er auch ist… Und trotzdem glaube ich ganz fest daran, dass ich es schaffen werde. Mögen auch neue Probleme, Ängste, Zweifel und Sorgen aufkommen so weiß ich, wie ich damit umgehen werde; wo ich Hilfe bekomme. 

Es wird dann noch wichtiger werden, mich selber schneller und besser  wahrzunehmen. Zu spüren und fühlen, wenn etwas schiefläuft. Und den Mut zu haben, hinzuschauen. Auch wenn es schwer ist und weht tut. Dann erst recht. Wenn ich diese Punkte berücksichtige und beachte, dann weiß ich, dass ich es schaffen werde:-). Für mich und meinen inneren Frieden. Für mehr Zufriedenheit, Gelassenheit und letztendlich für neue Lebensfreude. Nur für mich:-).  Ich lasse euch auch weiterhin teilhaben:-). Bis bald, eure Nina

128. Beitrag

Januar? Wo bist du hin?? irgendwie habe ich dich verpasst;-).

Ich komme grade von einem langen Spaziergang im Wald. Das ist für mich das mit Abstand beste Antidepressivum das es gibt. Alleine schon die Luft, die Bäume, die Tiere… Ein Stück heile Welt. Eine Welt, in der auch ich mich ganz, heile, gesund fühle. Eine Welt, in der es sehr viele Ideen, Lösungsmöglichkeiten, Chancen und Freude gibt. Eine Welt, in der ich mich voll und ganz fallenlassen kann. Dafür braucht es nicht viel. Einfach nur auf eine Bank setzen und nichts tun. Einfach loslassen; durchatmen, verweilen, im Hier und Jetzt sein- und spüren, wie nach und nach eine tiefe innere Ruhe, ein tiefer innerer Frieden immer spürbarer wird… Ganz bewusst. 

Das sind genau die Momente, die mir immer wieder neue Kraft spenden. Momente, von denen ich zehren kann. Die mir auch nachhaltig Kraft geben, da sie mich ruhiger machen und mich wieder spüren lassen, was in mir steckt. Welche Kräfte noch vorhanden sind. Mich wieder zu mir zurückführen. Raus aus dem hektischen Alltag- rein in die Tiefenentspannung. Was für ein Kontrast… 

Was hat mich sonst noch bewegt? Bzw. was war sonst noch los in den letzten Tagen? Ich habe mich endlich überwunden und mich boostern lassen. Lange Zeit hatte ich Angst davor… Zu schlimm waren die Nebenwirkungen nach der zweiten Impfung… Es hat einige Wochen gedauert, bis ich den Mut und die Sicherheit hatte, bestimmte Nebenwirkungen einfach zu akzeptieren und anzunehmen. Gott sei Dank waren sie dieses Mal überschaubar. Etwas erhöhte Temperatur, dafür extreme Gliederschmerzen und ein Gefühl von Blei im Körper. Jede Bewegung tat weh. Die Beschwerden haben allerdings nicht lange angehalten. Vielleicht nur 20 Stunden. Das war absolut aushaltbar. Außerdem konnte ich es je eh nicht ändern. Also habe ich es akzeptiert. Damit geht es mir immer besser:-). Dinge oder Situationen akzeptieren, die ich nicht ändern kann. Und was sich ändern lässt? Her damit:-). Das wird angepackt. Entweder alleine oder mit Hilfe. Beides ist zum Glück immer leichter möglich. Dinge selber zu lösen und um Hilfe bitten und die Hilfe auch anzunehmen. Das gestehe ich mir immer öfter zu:-). Jedes Mal wird es auch ein kleines bisschen leichter und sogar selbstverständlicher:-). Das Gefühl, um Hilfe zu bitten, hat für mich nicht mehr so viel mit eigenem Versagen oder Inkompetenz zu tun sondern mit Mut und Stärke. Und auch mit dem Gefühl, es zu dürfen. Es verdient zu haben, dass man mir hilft. Jeder Mensch hat es verdient. Ich also auch:-). Das musste ich erstmal verstehen und begreifen. Es kommt immer mehr bei mir an. Kleine Rückschritte und Rückfälle plane ich einfach mit ein. 

Überhaupt habe ich die ganze Woche über gemerkt, dass ich langsam wieder entspannter werde. Mich nicht mehr so gestresst fühle. Den Januar über habe ich mich noch viel ausgeruht und versucht, Termine nach Möglichkeit zu vermeiden. Außerdem meditiere ich nach wie vor sehr viel und gehe jeden Tag spazieren, habe mir neue Puzzle gekauft (ist ja auch wie Meditation) und stehe nicht mehr so spät auf, sodass ich wieder einen geregelteren Tagesablauf habe. Das kostet morgens zwar nach wie vor viel Überwindung aber es lohnt sich:-). ich versuche, nur an Tagen länger zu schlafen, wenn ich das Gefühl habe, dadurch zu neuen Kräften zu kommen. Insbesondere letztes Jahr, als ich durch die ganzen Termine, die von außen kamen, unglaublich erschöpft war und ich gefühlt nur noch durch langes Schlafen am Leben bleiben konnte. Da hat es mir sehr geholfen! Dem Körper einfach das geben, was er braucht. Dazu musste ich natürlich hinhören und die Hilferufe meines Körpers nicht ignorieren… Auch das ist noch immer nicht ganz einfach… Auf meinen Körper zu hören. Auf die Signale, die er mir sendet. Kopf- und Rückenschmerzen, Herz- Kreislaufprobleme, Schwäche… All das sind Signale, auf die ich allerspätestens hören sollte.. Besser auf jeden Fall schon vorher. Aber ich arbeite dran. Und bleibe natürlich auch hier weiter dran:-). Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und freue mich, wenn ihr weiter fleißig lest:-). Bis bald, eure Nina

127. Beitrag

Im neuen Jahr nun der erste Beitrag von mir:-).

In den letzten Wochen ging es mir nicht besonders gut. Ich war sehr müde und erschöpft, oft traurig und niedergeschlagen. Die Strapazen des letzten Jahres wirken noch so sehr nach…

Ich habe versucht, sehr viel Ruhe in mein Leben zu bringen. Durch Meditation, viel Zeit im Wald und durch Rückbesinnung auf bereits Erlerntes und Bewährtes. In erster Linie sind es die Themen Annehmen und Akzeptieren, was ich nicht ändern kann. Und alles, was ich ändern kann, auch in Angriff zu nehmen. Wie zum Beispiel die Reklamation meiner Matratze, die ich erst vor wenigen Monate neu gekauft habe, sie aber nach nur wenigen Wochen bereits durchgelegen war und ich seitdem, zusätzlich zu meinem unruhigen Schlaf, noch permanent Rückenschmerzen hatte. Nach einigem hin- und herschreiben sowie einigen Besuchen in der Filiale konnten wir die Matratze gestern nun tatsächlich zurückgeben. Eine neue ist auch schon bestellt:-). Zum Glück ist dieses Thema nun abgeschlossen! Ich merke aber, dass es mich extrem viel Kraft und Nerven gekostet hat…. Mein Schlaf hat sich noch weiter verschlechtert, sodass ich permanent müde bin und nicht mehr viel Kraft für den Alltag habe. Alles ist zu viel und strengt mich extrem an….

Ich brauche also dringend eine Pause vom Alltag. Von all den Verpflichtungen und Erwartungen, die damit verbunden sind… Das spüre ich immer mehr und immer deutlicher… Und auch von meinem eigenen Tempo; meinen eigenen inneren Erwartungen; von dem Gefühl, immer etwas leisten und mithalten zu müssen… Von dem Gefühl, sonst nicht gut genug für meine Mitmenschen und diese Welt zu sein… Von dem Gefühl der Sinnlosigkeit, meine Zeit zuhause abzusitzen und manchmal nicht zu wissen, wofür. Vom Gefühl, keine wirklich sinnvolle Aufgabe zu haben und gebraucht zu werden. Vom Gefühl, nutzlos zu sein… Vom Gefühl, nicht zu wissen, wie ich meinen Tag sinnvoll nutzen kann.

Der Einstieg ins Arbeitsleben wird noch etwas dauern. Erst kommt die Traumatherapie und danach endlich die Möglichkeit, langsam wieder einzusteigen. Und damit endlich rauszukommen aus diesem Strudel der Abhängigkeit und des Ausgeliefert seins durch das Jobcenter. Darunter leide ich am meisten. Und auch darunter, auf dem Wohnungsmarkt durch meine Arbeitslosigkeit stigmatisiert und ausgegrenzt zu werden. Einfach keine neue und passende Wohnung zu finden, da ich mit HARTZ 4 von vorne herein keine Chance habe, überhaupt nur bis zu einer Wohnungsbesichtigung zu kommen. Weder privat noch bei unseren Wohnungsbaugesellschaften. Das ist maximal frustrierend… Ich merke auch, wie der Frust meine Anspannung wieder sehr ansteigen lässt. Durch die hohe Anspannung komme ich dann noch weniger zur Ruhe, kann noch schlechter schlafen und werde immer müder und erschöpfter….

Dieser Teufelskreis sollte dringend durchbrochen werden. Wie jetzt, indem ich mir mal einen Großteil von der Seele schreibe, was mich so sehr belastet. Erstmal alles rauslassen was Druck macht. Und danach auf jeden Fall spazieren gehen. Bewegung ist mein wichtigstes Hilfsmittel im Umgang mit meiner Erkrankung. Es ist immer da und steht mir jederzeit zur Verfügung. So viel ich brauche. Außerdem habe ich mir jetzt einen noise cancelling Kopfhörer gekauft, der die Umgebungsgeräusche deutlich reduziert und ich es viel besser in meiner Wohnung aushalte, ohne ständig getriggert zu werden. Bestimmte Geräusche, wie zum Beispiel Türen knallen, mit dem Staubsauger an der Wand entlang saugen oder Fenster schließen, sind mit einer so hohen Anspannung nämlich nur schwer bis gar nicht zu ertragen. Das schwächt mich auch extrem. Ich tigere gefühlt von einem ruhigen Ort zum nächsten, um nicht ständig getriggert zu werden. Das ist natürlich kein schönes Gefühl und bringt viel Unruhe in mein Leben. Deshalb auch die Kopfhörer als Erste Hilfe Maßnahme. Ich kann sie sogar mit meiner Anlage und meinem Handy verbinden und darüber dann meine Entspannungsmusik hören oder auch meine geführten Meditationen oder die progressive Muskelentspannung durchführen, ohne abgelenkt zu werden. Außerdem sehen sie auch sehr chic und stylisch aus:-). Sie gefallen mir:-). Nach den richtigen Kopfhörern habe ich auch lange gesucht und viele ausprobiert. Es sollten dann auch genau die richtigen sein. Letzte Woche hatte ich großes Glück und habe gleich zugeschlagen! Wieder ein wichtiges Hilfsmittel im Umgang mit meiner Erkrankung! Und so füllt sich meine Hilfsliste langsam aber stetig. Letztendlich brauche ich je nach Situation eine andere Hilfestellung. Oft spüre ich intuitiv, was jetzt angebracht und wichtig ist und setze es auch um.

Oft bin ich mir gegenüber auch zu ungeduldig. Möchte viel zu schnell große Erfolge erzielen und dabei am liebsten mit meinem Dickkopf durch die Wand laufen;-). Das merke ich immer wieder. In der Therapie habe ich Mal gelernt, meine Perspektive zu ändern und bei mir die gleichen Maßstäbe anzulegen, wie bei anderen Menschen. Mit anderen Menschen bin ich nämlich sehr geduldig und kann sehr gute Ratschläge geben. Nur bei mir selbst gegenüber hapert es damit immer wieder. Also versuche ich, die geduldige und nachsichtige Perspektive nun immer öfter auch bei mir anzuwenden. Dabei hilft mir mein Dankbarkeitstagebuch. Ich schreibe jeden Tag etwas auf, was mich im Alltag berührt und mich erfreut. Dabei schaue ich auf das, was bereits vorhanden ist und nehme es wieder achtsamer wahr. Achtsamkeit und eine gezielte Wahrnehmung des Guten und Schönen helfen mir sehr bei der Annahme und Akzeptanz dessen, was die Borderline- Störung als Begleiterscheinung mit sich bringt, wie zum Beispiel die hohe Anspannung oder auch eine hohe Anfälligkeit für Ängste und Zweifel, die dann auch extrem ausgeprägt sind und viel Leidensdruck mit sich bringen.

Besonders intensiv ausgeprägt ist aber auch das Gefühl von Freude:-). Zum Beispiel, als mein kleiner Neffe gesund und munter auf die Welt gekommen ist:-). Da habe ich mich riesig gefreut und war der glücklichste Mensch auf der Welt! Solche Ereignisse wecken in mir auch wieder innewohnende Kräfte und Stärken. Neues Leben bringt so viel positive Energie und Freude mit sich, was wiederum auch dieses Gefühl der Sinnlosigkeit durchbrechen kann. So intensiv zu fühlen kann sowohl unglaublich schön als auch extrem anstrengend sein. Je nach Tagesform kann ich damit besser umgehen oder schlechter. An schlechteren Tagen nutze ich einfach die Hilfsmittel, die mir zur Verfügung stehen und an besseren brauche ich diese nicht. Wie sagte schon die Frau von SHRECK (dem grünen Monster aus dem Film): „Mal ist es so und dann wieder anders.“. Das trifft auch auf mich zu. Dieser Satz hilft mir oft, Situationen und Gefühle besser anzunehmen und zu akzeptieren. Ich weiß, dass meine Stimmungen und Emotionen nie wirklich stabil sein werden. Aber ich weiß, dass ich diverse Hilfsmittel zur Verfügung habe. Ebenso wie ein soziales Netz, was mich immer wieder auffängt und mir dabei hilft, in schlechten Phasen wieder ins Leben zurückzufinden. Allein das ist unglaublich wertvoll und schön. Und macht es leichter, meine Borderline- Störung besser auszuhalten und damit zu leben.

Ich werde in Zukunft auch weiter viel schreiben und euch teilhaben lassen. Bleibt dran; auch wenn ich nicht jeden Tagen sondern „nur“ in Abständen schreibe werdet ihr immer von mir hören:-). Ihr könnt mir auch auf Facebook folgen. Da teile ich bewusst nur schöne Momente und Bilder. Ähnlich eines Achtsamkeitstagesbuches. Für heute habe ich dann auch genug geschrieben und werde nun spazieren gehen. Bis bald, eure Nina