136. Beitrag

Den heutigen Beitrag beginne ich ganz bewusst mit guten Neuigkeiten:-). Ich habe endlich meine Steuer- und Umsatzsteuernummer erhalten und konnte nun meinen Ebay Shop sowie meinem kleine An- und Verkauf starten:-). Nun geht es beruflich endlich weiter und ich kann wieder mein eignes Geld verdienen. Ein positiver Schub für mein Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl!

Und noch eine schöne Neuigkeit gibt es zu berichten: Ich habe geheiratet:-). Die Themen Partnerschaft und soziale Beziehungen sind durch meine Ängste vor Nähe immer schon nicht einfach gewesen in meinem Leben. Partner, Freundschaften und Bekanntschaften gab es in meinem Leben schon einige. Nur gehalten haben die wenigsten. Es ist für mich nicht schwer, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Das fällt mir sogar sehr leicht. Nur diese Bekanntschaften dann später zu vertiefen und aufrecht zu erhalten ist für mich eine oftmals zu hohe Kunst, die ich nicht gut beherrsche. Und das, obwohl ich eigentlich sehr gerne mit Menschen zusammen bin. Mir Begegnungen sehr viel geben. Sie das Leben so viel schöner machen und bereichern; so wertvoll und wichtig sind. 

Das Spannende daran ist ja, dass man es mir von außen weder ansieht noch anmerkt. Da wirke ich oft so locker und habe keine Probleme, Smalltalk zu führen. Ganz egal, ob ich mein Gegenüber überhaupt kenne oder nicht. Am einfachsten ist es immer, wenn ich mein Gegenüber nicht kenne. Da kann ich sein wie ich bin. Ganz ohne Zwänge und Verpflichtungen. Ich sehe die Person ja in der Regel eh nie wieder. Kenne ich eine Person aber näher, länger, tiefer, wird es für mich zum Problem, ich zu sein. Mich so zu geben wie ich bin. Authentisch zu sein. Kenne ich eine Person länger, mag, schätze oder liebe sie sogar, wird es für mich immer schwieriger, bei mir zu bleiben und meine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, zu erkennen und umzusetzen. Durch meine Hochsensibilität spüre ich nämlich erst, ob bei der anderen Person alles in Ordnung ist- oder eben nicht. Spüre ich, dass etwas nicht stimmt, ziehe ich mir emotional eine dicken Schutzpanzer an. Das bedeutet dann aber auch, dass ich mich und meine Bedürfnisse selber nicht mehr spüren kann. Zumindest nicht bewusst. Ich bin dann wie abgeschnitten von mir selbst. Meine Antenne sind dann nur noch auf mein Gegenüber gerichtet. Sondieren, hinterfragen, nach Lösungen suchen- und mich dabei schützen…

So war es lange und ist es heute oft auch immer noch. Mit dem Unterschied, dass ich heute bewusst mehr das Gespräch suche und nicht mehr in Eigenregie versuche, für andere Menschen eine Lösung zu suchen. Das geht am besten in einem offenen Gespräch. Ich warte nicht mehr darauf, dass von meinem Gegenüber etwas kommt sondern ergreife selber die Initiative und frage nach. Spreche die Leute direkt darauf an. Und erzähle auch mehr von mir. Von meinen eigenen Gefühlen, Wahrnehmungen und Bedürfnissen. Ich nehme mich nicht mehr so zurück sondern nehme mir auch Zeit, von mir zu erzählen. Dieses Recht sollte schließlich für alle Menschen gelten. Also auch für mich:-). Das muss ich allerdings selber wahrnehmen, verstehen und umsetzen. Das kann mir niemand abnehmen sondern ich bin selbst dafür verantwortlich. Stört mich etwas, muss ich es sagen. Gefällt mir etwas nicht: ebenso. Das habe ich in den letzten Jahren immer mehr geübt: Für mich einzustehen und mich nicht immer unverhältnismäßig zurückzunehmen. Mich fast schon aufzugeben und nur die Bedürfnisse anderer Menschen zu erfüllen. Dazu neige ich nämlich sehr. Deshalb musste ich da auch alleine für mich dran arbeiten. Der Blog hilft mir auch sehr dabei, mich so zu zeigen wie ich bin. Was mich bewegt, was mich beschäftigt. Alles zuzulassen. Loszulassen. 

All das hat dazu beigetragen, dass ich tatsächlich „ja“ zu meinem Mann gesagt habe. Letztendlich gehört den Mutigen die Welt:-). Immer nur nein zu sagen, aus Angst vor meinen eigenen Gefühlen hilft mir auf Dauer auch nicht weiter. Manchmal hilft es nur, die Angst anzunehmen, zu akzeptieren und sie trotzdem zu überwinden. Sie ist dadurch nicht weg aber deutlich weniger geworden. Ich kann es ansprechen und darüber reden. Dadurch verleugne ich sie nicht mehr sondern mache sie sichtbar; greifbar; fassbar. Sie hat dann keine Macht mehr über mich. Keinen so starken Einfluss mehr auf Familie, Freundschaften, Beziehungen. Zumindest die meisten Zeit. Es wird mit Sicherheit immer wieder Phasen geben, wo sie stärker ist. Aber auch dann heißt es, sie anzunehmen und zu schauen, was sie mir überhaupt sagen möchte. Hinzuschauen, warum sie grade jetzt auftaucht. Denn sie hat immer einen Auslöser. Diesen zu erkennen hat auch sehr viel mit Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz zu tun. Die Angst wird wahrscheinlich immer meine Begleiterin bleiben aber ich kann immer besser mit umgehen und leben. Und ist es nicht das, worum es im Leben geht? Es gibt kein perfektes Leben. Es gibt keine Menschen, bei denen alles gut läuft. Keine perfekten Beziehungen bzw. Freundschaften. Es ist das, was wir daraus machen. Unser Leben. Also. Packen wir es an und machen etwas daraus. Ich würde mich freuen, von euch zu lesen:-). Bis bald, eure Nina

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