Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

44. Beitrag

Heute ist Freitag und die Woche um. Ist das jetzt gut oder schlecht? Beides, würde ich sagen. Diese Woche war zum Teil ziemlich schwer auszuhalten und endete Mittwoch Nacht in einer ziemlich heftigen Panikattacke. Ich hatte einfach total Angst davor, meine beiden Termine am Donnerstag nich wahrnehmen zu können. Für mich ist meine eigene Zuverlässigkeit enorm wichtig!!! Das heißt: Termine nur im Ausnahmefall abzusagen. Wann ist so ein Ausnahmefall erreicht? Reine Gefühlssache. Ich weiß es dann einfach. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe ich ernsthaft überlegt, beide Termine abzusagen. Warum habe ich es dann nicht gemacht, wenn die Überforderung so offensichtlich ist? Ich habe beide Termine nicht mitten in der Nacht abgesagt, da ich weiß, dass es am nächsten morgen fast immer anders aussieht. Sprich: Besser. Von der Stimmung und der Kraft her. Ich habe mir allerdings die Option offengehalten, beide Termine auch Donnerstag morgen noch abzusagen. Diese Option hilft mir sehr! Sie gibt mir Hoffnung und Kraft. In einer nächtlichen Panikattacke hilft mir diese Option auch immer dabei, die Panik loszulassen; die Angst gehen zu lassen und danach sogar die Nacht durchzuschlafen; wie auch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag geschehen. Okay: Ich muss dazu sagen, dass ich Mittwoch Abend schon mein Beruhigungsmittel genommen habe; kurz nach der Panikattacke in der Nacht dann noch ein zweites Mal. Das zweite Mal ist natürlich die Ausnahme; unterstützt mich aber sehr und hilft dabei, eine ruhige Nacht, und somit genug Kraft für den nächsten Tag zu haben.

Auch dieses Mal war ich extrem froh, in einer Ausnahmesituation keine weitreichenden Entscheidungen getroffen zu haben (beide Termine nachts abzusagen). Es hat sich absolut bewährt, in Krisenzeiten keine schwerwiegenden Entscheidungen zu treffen!! Lieber ziehe ich mich einige Zeit zurück, kümmere mich um mich und versuche, mir zu helfen. Sei es durch Spaziergänge, Schreiben, Backen, Kochen, Lesen. All das ist erlaubt und gewünscht:-). Und natürlich Schokolade essen. Ohne das geht gar nichts;-). Ganz egal, wie schlecht es mir geht: Jedes Mal, wenn ich Schokolade sehe und weiß, ich darf sie gleich essen, geht es mir schlagartig wieder besser:-). Momentan ist mein Schrank voller Schokolade:-). Ich stopfe sie aber nicht mehr als Druckbetankung rein sondern versuche immerhin, sie zu schmecken, Stück für Stück abzubeißen, oft zu kauen und mich ganz auf den Geschmack der Schokolade zu konzentrieren. Das hat zur Folge, dass ich nicht mehr so viel davon esse, da mir die Schokolade mittlerweile oft zu süß ist. Weniger ist in dem Fall mehr;-).

Früher habe ich die Schokolade oft unkontrolliert in mich hineingestopft; ohne Rücksicht auf Verluste. Ich wollte meine innere Leere damit füllen… Hat nur leider nie geklappt. Durch jahrelange Therapie weiß ich mittlerweile, dass ich die Leere nur durch Selbstliebe, Akzeptanz und Annahme füllen kann. Ein Weg, den ich schon seit Jahren stetig und konstant gehe. Ein langer und steiniger Weg. In Krisenzeiten spüre ich auch ganz deutlich, dass ich immer wieder von meinem neuen Weg abkomme. Die Verführung und Vertrautheit des Alten ist manchmal größer und stärker als mein Wille. Aber das Alte gehört eben auch zu mir dazu. Es ist mein altes Leben; mit alten Verhaltensweisen, alten Mustern. Sie haben mich oft gerettet und beschützt. Mir geholfen, am Leben zu bleiben. Deshalb will ich meine alten Verhaltensweisen und Muster nicht verleugnen und erlaube mir sogar, in regelmäßigen Abständen, zu ihnen zurückzukehren. Lasse mich fallen und treiben. Das hat viel von „sich gehen lassen“. Ja, aber im positiven Sinn!!!! Früher war für mich „sich gehen lassen“ immer mega negativ besetzt!! So etwas kam für mich überhaupt nie in Frage!!

Heute weiß ich, dass es absolut notwendig ist. In den Momenten, in denen ich loslassen kann, fühle ich mich komplett frei und erleichtert!! Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich fliegen kann:-). So leicht fühle ich mich dann. Es ist eine sorgenfreie Zeit. Keine Anspannung, kein Druck…. Alles ist in Ordnung so wie es ist. Somit sind meine alten Verhaltensweisen und Muster auch heute noch eine große Hilfe für mich. Ich muss nur darauf aufpassen, nicht zu lange in ihnen zu verharren sondern mich nach einer gewissen Zeit, wenn ich mich wieder stark genug fühle, wieder auf den neuen Weg zurück zu begeben.

So, nun ist aber gut für heute:-)! Jetzt gibt es lecker Mittagessen:-).

Bis bald, eure Nina

43. Beitrag

Heute bin ich tatsächlich einen ganzen Tag in der Wohnung geblieben. Und, was soll ich sagen: Es tat unheimlich gut!! Heute Morgen bin ich mit ziemlich schlecher Laune aufgewacht. Meine Nachbarn, die unter mir wohnen, habe ein paar neue Möbel bekommen und heute Morgen angefangen, diese aufzubauen. Das war natürlich mit einigem Lärm verbunden…. So morgens aufzuwachen und, mehr oder weniger, aus dem Bett geworfen zu werden ist natürlich suboptimal- um es Mal vorsichtig auszudrücken.

Mich hat dann gleich der Fluchtreflex gepackt, sodass ich gleich nach dem Anziehen meine Wohnung verlassen wollte. Ein Spaziergang war angedacht. Gleichzeitig habe ich aber tief in mir gespürt, dass es eine denkbar schlechte Entscheidung wäre, heute rauszugehen. Ich hatte ein tiefes Gefühl der Unsicherheit und Angst in mir. Diese Gefühle hätten sich draußen verstärkt. Draußen bin ich an solchen Tagen oft noch empfindlicher und die Gefahr, dann in den Panikmodus zu verfallen, wäre einfach zu groß.

Deshalb habe ich spontan umgeplant und nicht zuerst gefrühstückt, wie ich es sonst immer mache sondern habe erst den Abwasch erledigt. Mit lauter Musik als Unterstützung. In der Küche höre ich die Geräusche aus den Nachbarwohnungen nicht so sehr. Deshalb ist die Küche oft noch eine Art Fluchtraum, wenn die Anspannung so hoch ist. Gleichzeitig kann ich dort die Fenster öffnen und den Geräuschen der Straße lauschen, die mich zum Beispiel gar nicht stören. Ich empfinde Sraßenlärm als sehr angenehm und entspannend! Je mehr draußen los ist desto eher kann ich meine negativen Gedankenkreise durchbrechen. Alles, was laut ist, lenkt mich auch von meinem Traumahirn weg und gibt mir die Chance, wieder zu mir zurückzufinden. Ansonsten ist mein Traumahirn bei bestimmten Geräuschen sofort auf Alarm und wirkt solange weiter, bis ich eine Möglichkeit finde, diese Ängste, Gedanken und Empfindungen, die dadurch ausgelöst werden, in den Griff zu bekommen, damit sich der „Normalzustand“ einstellen kann. Erst dann habe ich wieder die Möglichkeit, rational zu handeln, die neuen, gesunden Wege weiterzugehen und mich wieder zu spüren. Der Bezug zu mir geht in so einer extremen Situation anfangs sofort verloren. So auch heute.

Was mir nun dabei geholfen hat, diese Situation wieder in den Griff zu bekommen, sind folgende: Zum einen ist es eiskaltes Wasser, mit dem ich mir das Gesicht wasche- und es notfalls auch über die Handgelenke laufen lasse. Und zum anderen immer wieder die Option, eine neue Wahl zu treffen. ich muss diesen Zustand ja nicht aushalten. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, ihn zu unterbrechen. Und wenn es Bewegung- also Aktivität! ist- um die Ängste, Gedanken und Empfindungen quasi aufzurütteln. Diese durcheinander zu bringen; ihnen die Angriffsfläche zu entziehen… Es fühlt sich immer so an, als wenn sich die Ängst, Gedanken und Empfindungen an mein Herz hängen und daran rütteln und schütteln. Das nehme ich körperlich auch deutlich wahr…. Als wenn das Herz dann nicht mehr im Takt ist…. Das ist dann ziemlich „beeindruckend“ und macht natürlich Angst, weil ich nie weiß. wie lange ich brauche, um so eine Situation in den Griff zu bekommen. Einmal bin ich deshalb sogar mit dem Rettungswagen in der Notaufnahem gelandet.Das war wie ein Trip, von dem ich nicht mehr runtergekommen bin. Erst der Arzt in der Notaufnahme hat wieder einen Zugang zu mir gefunden. Auf der menschlichen Ebene.

Zum Glück ist das nur einmal passiert. Die anderen, gefühlt 1000 male, habe ich es alleine geschafft. In der ambulanten und stationären Psychotherapie haben wir viel an dieses Situationen gearbeitet. Dieses Wissen daraus sollte ich im besten Fall schnell anwenden können. Es ist nur in so einem Moment überhaupt nicht einfach, noch einen klaren Gedanken zu fassen und die Vernunft zuzulassen! Es geht alles so schnell- und dann heißt es: Handeln.!! Ufff… ziemlich schwer, wenn ihr mich fragt. Und mega anstrengend!!! Ich habe das Gefühl, heute einen Marathon gelaufen zu sein… Hätte ich heute Termine gehabt, hätte ich diese defnitiv abgesagt, um mich zu schützen. Die Kraft für Termine hätte ich heute nicht mehr gehabt. Diese Kraft ist in den Alltag geflossen… Ins putzen. Struktur und Ordnung schaffen, sodass ich mich in meinem Wohnumfeld wieder sicher und aufgehoben fühlen kann. Im Prinzip habe ich von heute morgen bis heute abend Haushalt gemacht. immer wieder mit Pausen und Unterbrechungen aber stetig und durchgehend. Und zwischendurch gab es ein großes Stück selbstgebackenen Rhaberberkuchen!! Das war ein echtes Highlight!! Und soooo lecker. Das hat mir dann auch wieder neue Kraft gegeben:-).

Gleich werde ich ins Bett gehen, mir eine Wärmflasche machen und noch lesen.

Ich melde mich auf jeden Fall bald wieder:-).

Bis dann, eure Nina

42. Beitrag

So, da bin ich wieder:-). In den letzten zwei Wochen war ich sehr mit mir beschäftigt und hatte gleichzeitig viele kleine Aufgaben zu erledigen.

Letzte Woche war Ostern. Diese Tage habe ich sehr genossen! Ich habe jeden Tag ausgeschlafen, geduscht, gefrühstückt und habe meinen Tag dann erst gegen 16 Uhr so richtig begonnen:-). Ich habe eine neue Spazierstrecke für mich entdeckt. Total schön und abgesehen von einigen wenigen Touristen auch fast menschenleer:-)! Zu viele Menschen stressen mich nach wie vor; deshalb meide ich meinen geliebten Park zur Zeit und gehe stattdessen an die Weser. Meine neuer Weg führt mich nämlich dahin:-). Außerdem war das Wetter noch so schön, was noch mehr Menschen nach draußen zieht. Jaaa, alles hat eben seine Vor- und Nachteile;-). Solange ich meine Wege und Nischen habe ist es für mich auch okay. Dann können die anderen Menschen auch ruhig draußen sein;-). Jedenfalls konnte ich mich an den vier Tagen gut entspannen und erholen.

Anders als diese Woche, die zwar kurz, dafür aber mit mit vielen Terminen gefüllt war. So war ich Donnerstag bei der Ergotherapie einfach total platt und alle. Selbst der kurze Weg dorthin hat mich überfordert. Zum Glück hat es meine Ergotherapeutin geschafft, mich schnell runterzuholen und mich zu mir zurückzuführen. Dadurch hatte ich schnell wieder einen guten Zugang zu mir und das starke Übelkeitsgefühl, das ich oft habe, wenn ich so gestresst bin, hat nachgelassen. In solchen Phasen habe ich zusätzlich oft Bauchschmerzen und mag nicht so gerne essen. Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen kommen dann auch gern hinzu.

Wir sprechen in der Ergotherapie auch viel über Frühwarnsignale, die eine Überforderung entweder ankündigen oder auslösen können. Schlechter Schlaf und körperliche Schmerzen sind schon die allerletzte Stufe. In diesem Moment ist die Überforderung bereits vorhanden. Deshalb möchte ich mich in nächster Zeit mit Frühwarnzeichen beschäftigen. Ich konnte diese schon vor einiger Zeit besser erkennen; ich glaube, dass ich die Frühwarnzeichen (z.B. stärkere Gereiztheit; schnelleres ungeduldig sein) durchaus wahrnehme, diese aber nicht beachte. Das ist auch so ein Punkt: nachlassende Achtsamkeit. Das wiederum führt dazu, dass ich mich wieder schlechter spüre. Und genau dann spüre ich auch die Frühwarnzeichen nicht mehr so intensiv. Bzw. bemerke sie zu spät.

Also heißt es wieder: Achtsamer werden und mehr in mich hinein spüren. Darauf achten und unterscheiden: Was ist wichtig und was kann auch etwas warten. Mir nicht zuviel vorzunehmen sondern eine Balance zwischen zuviel und zuwenig finden.

Das ist doch ein schönes Schlusswort für heute:-).

Bis bald, eure Nina

41. Beitrag

So, eine weitere Woche ist um:-). Es war eine gute und erfolgreiche Woche, in der ich sehr viel lernen durfte und umsetzten konnte.

Gelernt habe ich, dass es absolut richtig ist, auf mein Bauchgefühl zu hören. So habe ich zum Beispiel Sonntag schon gespürt, dass ich Montag lieber nicht zur Ergotherapie gehen sondern viel lieber aktiv sein möchte. Also habe ich die Ergotherapie frühzeitig abgesagt und habe mich Montag auf einen sehr langen Spaziergang begeben; immer an der Lesum entlang. Zwischendurch habe ich dann auf einer Panoramabank pausiert und eine Rosinenschnecke gefuttert:-). Das Wetter war absolut schön und nach anfänglicher Anspannung und Angst- insbesondere auf dem Bahnsteig, als es immer voller wurde und mir die Menschen immer näher kamen- konnte ich mich aber auch langsam entspannen. Ich glaube, dass ich die Bäckereiverkäuferin ein wenig zugetextet habe;-). Aber es hat gewirkt und es ging mir schlagartig besser. Vielleicht hat es in dem Moment schon ausgereicht, mich kurz mit jemandem zu unterhalten, um meine Gedanken wieder in die richtige Richtung zu lenken. Eine kurze Ablenkung unterbricht den Kreislauf der Angstgedanken. Dadurch habe ich dann wiederum die Chance, meine Gedanken wieder in die richtige Richtung laufen zu lassen. Weg von der Angst hin zur Realität. Zurück ins Hier und Jetzt. Zurück zum Moment. In die Gegenwart. Die Gegenwart ist oft viel weniger schlimm als es die Gedanken im Kopf sind.

Deshalb ist Achtsamkeit auch so extrem wichtig für mich! Durch die Achtsamkeit finde ich wieder einen Bezug zu mir; kann mich wieder spüren. Und je mehr ich mich spüre desto eher verschwindet die Angst. Sie hat dann einfach keine Angriffsfläche mehr. Das habe ich dann den kompletten Spaziergang über auch gemerkt! ich habe mich nur auf die Sonne in meinem Gesicht konzentriert. Auf die Wärme. Später dann auch auf meinen Armen, als ich tatsächlich den Pullover ausziehen konnte. Bei der Achtsamkeit soll man ja eigentlich nicht bewerten sondern nur wahrnehmen. Aber bei der Sonne auf meiner Haut konnte ich nicht anders, als die Situation mit sehr schön, angenehm und entspannend zu bewerten. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so:-).

Heute bzw. gestern habe ich dann auch beschlossen, meine Pause bei Foodsharing zu beenden und wieder Lebensmittel retten zu gehen:-). Auch angeregt durch zwei sehr tiefe und intensive Gespräche mit zwei für mich sehr wichtigen Menschen:-). Es hat dazu geführt, dass ich mir selber wieder näher komme und wieder spüren konnte, wie schön dieses Gefühl ist, Lebensmittel vor dem Müll zu retten! Und nicht nur das: ich hatte heute wieder richtig Freude beim Retten und Verteilen:-). Beim Verteilen sogar fast noch mehr, da so viele Menschen vorbei gekommen sind, um die Lebensmittel abzuholen. Dabei habe ich sooo viel Dankbarkeit von den Menschen bekommen wie noch nie!! Eine ältere Dame hat mir sogar noch eine Karte vorbeigebracht, auf der sie ihre Dankbarkeit aufgeschrieben hat. Das hat mich ziemlich berührt, sodass ich fast angefangen hätte, zu weinen. Die Dankbarkeit der anderen Menschen berührt mich auf einer ganz tiefen emotionalen Ebene. Eine Ebene, für die ich vor nicht allzu langer Zeit, gar nicht offen gewesen wäre. Sie hätte mich überhaupt nicht erreicht; meine Emotionen waren gut hinter einer hohen Mauer versteckt; sie waren quasi eingebunkert. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass diese Mauer langsam bröckelt… Ich sie Stein für Stein langsam abbaue und mich immer mehr öffne… Mit allem was dazu gehört. Das hatte zur Folge, dass ich heute über eine Zeitspanne von ca. 2 Stunden das Gefühl hatte, high zu sein. Das war nun wirklich erstaunlich, da ich ja keine Drogen oder ähnliches nehme. Es waren körpereigene Drogen:-). So hat es sich zumindest angefühlt:-). Das war ziemlich gut:-).

Es lohnt sich auf jeden Fall, mich wieder mehr auf meine Gefühle einzulassen; vielmehr: sie zuzulassen. Eigentlich passiert dann ja gar nichts schlimmes….

So, nun ist aber genug für heute:-). Ich melde mich ganz bald wieder.

Bis dann, eure Nina

40. Beitrag

So, die erste Woche, in der ich mir viel Zeit widmen und mich um schöne Dinge kümmern möchte, ist nun rum. Die Woche habe ich sehr gut genutzt; bin viel spazieren gegangen, habe meinen ersten Ausflug nach Bremen Nord unternommen und war in der Stadtbibliothek. Außerdem musste ich mir nebenbei noch einen neuen Staubsauger organisieren. Hat auch alles gut gekappt.

Und trotzdem komme ich mit meiner Anspannung nicht wirklich runter. Ich fühle mich irgendwie innerlich getrieben und habe das Gefühl, nur eine Liste abzuarbeiten… Entspannung stellt sich nur in ganz wenigen Momenten mal ein… Zum Beispiel, als ich Donnerstag meine Ausflug nach Bremen Nord unternommen und dort auf meiner Lieblingsbank gesessen und gepicknickt habe. Da hatte ich das erste mal seit langem ein Gefühl von Entspannung. So ungefähr 2 Minuten lang. Aber immerhin. Ich habe es wahrgenommen:-). Und für den Moment auch sehr genossen:-).

Was auch sehr entspannend ist ist die Sonne; bzw. das Sitzen und Spazieren gehen in der Sonne. Das senkt den Stresspegel. Wenn da nur nicht die ganzen Menschen wären… Irgendwie sind mir das da draußen zu viele. Zu viele, die auch zu dicht aneinander gedrängt sind… Deshalb gehe ich am liebsten zwischen den Häusern spazieren; oder spät abends. Da habe ich dann meine Ruhe vor anderen Menschen;-).

Ab morgen soll das Wetter wieder schlechter werden. Obwohl ich die Sonne unheimlich gerne mag, bin ich froh, wenn das Wetter wieder schlechter wird. Dann sind nicht so viele Menschen draußen unterwegs;-). Es verteilt sich alles besser. Ich finde zum Glück bei jedem Wetter einen Ort oder eine Nische, wo ich mich wohlfühle. Ich finde es nur irgendwie zunehmend belastender, wenn zu viele Menschen um mich rum sind. Deswegen mag ich das Wochenende auch nicht so gerne. Die Wochentage gefallen mir besser:-).

Vielleicht stresst mich die Situation mit den vielen Menschen auch. Es kann durchaus sein, dass mein Stresspegel auch deshalb ziemlich hoch ist. Oder ich setze mich selber unter Druck; erwarte zu viel von mir. Frei nach dem Motto: Jetzt hast du dir endlich Zeit für dich erkämpft also mach auch was draus. Da fehlt mir wohl mal wieder die goldene Mitte;-). Nicht zu viel unternehmen aber auch nicht zu wenig. Und immer wieder auf mein Gefühl hören, was jetzt zu viel und was zu wenig ist. Das Ziel für die kommenden Wochen ist, wieder mehr auf mich und mein Gefühl hören. Dadurch lerne ich auch weiterhin, mir wieder zu vertrauen:-).

Mal schauen, ob es klappt.

Bis bald, eure Nina