Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

86. Beitrag

Heute mache ich einen Heimkino Nachmittag. Mit echten Darstellern draußen auf der Straße;-). Zur Zeit kann man die besten Studien über menschliches Verhalten anstellen. Jetzt, wo die Corona Beschränkungen langsam wieder gelockert und die Menschen wieder aufeinander losgelassen werden;-). Heute könnte ich mich den ganzen Tag ans Fenster setzen und das menschliche Verhalten beobachten. Gegenüber hat der Friseur wiedereröffnet. Schon lustig zu sehen, wie schwer es scheinbar ist, sich an neue Regeln zu gewöhnen und alte Verhaltensmuster zu hinterfragen. Immerhin: Der gute Wille ist wohl bei allen Menschen vorhanden. Nur an der Umsetzung scheint es noch zu scheitern. Alle wollen zuerst in den Friseursalon; keiner möchte warten. Die Menschen müssen immer wieder an die neue Situation erinnert werden. Dann klappt es auch mit dem Abstand;-).

Ich persönlich finde es sowieso viel schöner, wenn mir fremde Menschen beim Einkaufen nicht an den Schuhsolen kleben und mir viel zu dicht af die Pelle rücken… Oft halten die meisten Menschen keinen Abstand ein. Zumindest in Zeiten vor Corona. Nun werden sie dazu gezwungen- was ich als sehr angenehm empfinde! Absatnd halten zu fremden Menschen ist doch ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung… Das sollte auf jeden Fall beibehalten werden. Grade in der jetzigen Zeit bekomme ich diese Rückmeldung auch von vielen anderen Menschen. Ich finde, Nähe ist ein Privileg, das man sich erarbeiten muss. Nähe kann doch nur durch absolutes Vertrauen entstehen. Dann ist es mit das wertvollste, was es gibt.

Bei fremden Menschen empfinde ich Nähe oft als Zumutung und Grenzüberschreitung… Deshalb halte ich mich auch nicht gerne in Supermärkten, Bussen oder anderen Räumlichkeiten auf, in denen es vor fremden Menschen nur so wimmelt und man sich ständig in die Quere kommt… Natürlich ist das auch eine reine Selbstschutzmaßnahme. Aber sie ist dringend nötig. Zum Glück habe ich aber meine Familie, Freunde, Bekannte und auch mein Therapienetzwerk. Überall dort herrscht größtes Vertrauen, sodass Nähe auf vielen verschiedenen Ebenen möglich ist. Es ist auch nicht so, dass keine neuen Menschen dazukommen dürfen. Sie müssen sich einfach nur mein Vertrauen erarbeiten. Das ist durchaus möglich. Die innere Bereitschaft meinerseits ist mehr und mehr vorhanden. Es liegt also an beiden Seiten, was man draus macht.

Ansonsten werde ich mir meinen Tag heute noch damit vertreiben, dass ich endlich die geretteten Äpfel zu Apfelmus einkoche. Sie müssen nun dringend verarbeitet werden, um nicht im Biomüll zu landen. Vielleicht koche ich sogar noch Marmelade. Mal schauen, was grade interessanter ist: Menschliches Verhalten beobachten oder kochen. Beides im Wechsel funktioniert garantiert auch.

Ich halte euch auf dem Laufenden. Bis bald,

eure Nina

85. Beitrag

Auch heute beschäftige ich mich wieder mit dem Thema „Veränderungen/ Fortschritte“. Die Situation ist auch wieder die gleiche wie im letzten Beitrag (Baustellenlärm im Haus). Die Baustelle geht gut voran. Viel mehr können die Bauarbeiter nicht mehr aus der Wand hauen. Dann bricht leider unser Haus zusammen… Man kann jetzt jeden einzelnen Ziegelstein im Laden unten sehen. Spannend, wie unser Haus von innen aussieht;-).

Der Baustellenlärm nervt mich zwischendurch noch immer gewaltig- aber eben nur noch zwischendurch! Und nicht mehr die ganze Zeit! Ein riesengroßer Fortschritt im Vergleich zu früher!! Und auch ein weiterer kleiner Fortschritt im Vergleich zu letzter Woche wird deutlich: Ich stelle mir keinen Wecker mehr, um bereit zur Flucht zur sein. Ich stehe jetzt einfach auf, wenn ich wach bin. Meistens zusammen mit dem Beginn der Baumaßnahmen im Haus.

Vielleicht ist es tatsächlich ein großer Teil der inneren Einstellung, die sich verändert hat. Ich kann die Baumaßnahmen im Haus ja nicht ändern oder beschleunigen. Dafür habe ich die Wahl, wie ich mit der Situation umgehen möchte. Ich könnte mich zum Beispiel die ganze Zeit aufregen, mich nerven lassen, wütend sein, fliehen…. Ich habe mich aber ganz bewusst gegen diese Variante entschieden, da sie mich nur schwächt und mir meine Lebensqualität raubt. Und genau das lasse ich nicht mehr zu!! Ich lasse mir nicht mehr von anderen Menschen oder Umständen etwas wegnehmen. Und genauso wenig lasse ich andere Menschen oder Situationen mein Leben bestimmen. Nichts und niemand hat das Recht dazu! Wenn es etwas zu bestimmen oder zu entscheiden gibt in meinem Leben, dann bin einzig und allein ich die einzige Person, die dazu berechtigt ist und die darauf Einfluss nehmen kann. Alles andere lasse ich nicht mehr zu….

Diesen Aspekt hatte ich im letzten Artikel bereits angesprochen: Raus aus der Opferrolle bzw. Opferhaltung und rein ins eigene Handeln. Das ist grade mein aktuelles Thema, das mich sehr beschäftigt… Anhand der Veränderungen/ Fortschritte, die ich in der aktuellen Situation mit der Baustelle sehen kann, kann ich gleichzeitig spüren, wie stark ich in den letzten Jahren geworden bin! Welche Fortschritte ich auch in anderen Bereichen meines Lebens gemacht habe. Insbesondere die Themen: Erwachsen werden, mehr Handeln, Akzeptieren, Annehmen, Verstehen und vielmehr auf mein Bauchgefühl hören, spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle! Natürlich auch viele weitere Aspekte, wie zum Beispiel lösungsorientiertes Handeln. Als die Bauarbeiten im Haus langsam losgingen, bin ich in den Park geflüchtet. Ziemlich getrieben von meinen Ängsten und dem Traumahirn. Irgendwann, nachdem ich mir den ganzen Druck und die Ängste abgelaufen habe, konnte ich mir eine Bank suchen. Auf dieser Bank bin ich dann langsam wieder zu mir gekommen. Konnte mich ausruhen, tief in den Bauch atmen und mich langsam wieder entspannen. Diesen Zustand habe ich sogar einige Zeit genießen können ohne groß nachzudenken. In dem Moment, als ich die Bank erreicht hatte, war ich nämlich komplett erschöpft und todmüde. Nachdem ich mich entspannt habe, hätte ich fast sofort schlafen können… Solche Situationen, in denen das Traumahirn lange vor dem Verstand reagiert und dem Verstand bzw. der Realität kaum eine Chance gibt, sind extrem anstrengend!!!! Sie kosten so viel Kraft wie ein Marathon oder Vergleichbares. Es ist wirklich extrem, welchen Einfluss die Psyche und das Gehirn auf den Körper haben…. Und manchmal auch beängstigend….

Und trotzdem hieß es auch in dem Moment auf der Bank wieder: Tief durchatmen, mich langsam wieder spüren und anschließend realistische Lösungen erarbeiten. Eine der simpelsten Lösungen ist zum Beispiel, mich einfach in mein Auto zu setzen. Dort kann ich es mir gemütlich machen, Musik hören, lesen, essen, … Was auch immer. Im Auto habe ich den entscheidenden Vorteil, dass ich die Tür schließen kann und mich dadurch auch außerhalb meiner Wohnung an einem sicheren und geschützen Ort befinde. Weitere Möglichkeiten sind Spaziergänge, Einkäufe, etc. Die Option Stadtbibliothek fällt momentan aufgrund der Coronakrise leider aus. Das erschwert meine Situation zusätzlich ein wenig. Ist aber trotzdem lösbar. Nachdem ich mir diese Optionen bzw. Lösungen geschaffen habe, habe ich mich extrem frei und erleichtert gefühlt! Die Situation (Baustellelärm) hatte ihren Schrecken durch die Lösungen verloren und war plötzlich wieder händelbar. Ich habe mich nicht mehr ausgeliefert gefühlt sondern hatte das Gefühl, wieder alles im Griff zu haben. Sowohl mich selber als auch den Lärm. Lustigerweise gab es die Option, dass ich den Lärm tatsächlich aushalten kann, ohne groß darunter zu leiden, überhaupt nicht… Spannend, oder? Aber eigentlich auch ziemlich traurig… Damit hätte ich halt einfach überhauptnicht gerechnet… Letztendlich ist diese Option dann sogar zu großen Teilen eingetreten. Okay, bis Ende Mai geht die Baustelle noch aber ich mache mir klar, dass das Schlimmste bereits überstanden ist (das permanente, stundenlange Hämmern und Bohren). Alles andere ist dann wahrscheinlich nur noch halbe Höhe. Da lache ich vielleicht hinterher sogar drüber;-).

Wie heißt dieser eine Spruch noch? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt;-). Was lerne ich daraus? Nicht so viel denken;-). Na gut, probiere ich es mal weiterhin aus. Scheint ja gut zu sein dieses „nicht denken“-). Auch wenn ich dem Braten noch nicht traue…

Bis bald, eure Nina

84. Beitrag

Heute beschäftige ich mich mit dem Thema „Fortschritte/ Veränderungen“. Manchmal fällt es mir nämlich ziemlich schwer, Fortschritte zu erkennen oder sie als solche zu identifizieren. Oft sind sie sehr klein, sodass ich sie im ersten Moment überhaupt nicht bemerke. Erst hinterher, oder viele Tage später, fällt mir auf, dass etwas anders war als sonst.

Große Fortschritte hingegen registriere ich sehr schnell. So zum Beispiel letzte Woche. Bei uns im Haus wird seit letzter Woche ein Ladengeschäft kernsaniert. Zwei Tage lange wurde extrem gehämmert und gebohrt. Vor nicht allzulanger Zeit hätte mich dieser Umstand extrem verzweifeln lassen und gleichzeitig einen Fluchtreflex ausgelöst. Also sofort raus aus meiner Wohnung und irgendwo hin, wo es ruhiger ist. Und das ganze ziemlich panisch und planlos. Mein Fluchtreflex, ausgelöst durch Angst und Panik, war somit sehr stark ausgeprägt! Er war stärker als mein Verstand bzw. meine Vernunft. Somit hatte ich bis vor wenigen Wochen nicht die Möglichkeit, vernünftig und angemessen zu handeln. Das ging erst wieder, als ich mich weit genug vom Lärmort entfernt hatte und wieder zu mir kommen konnte. Und letzte Woche war es plötzlich anders:-). Warum, weiß ich nicht. Aber als das Gehämmere morgens um 7.30 Uhr losging, war ich erstaunlicherweise schon wach und fertig mit waschen. Die Hälfte meiner morgendlichen Routine bzw. Struktur war also schon vollzogen. Das scheint mich tatsächlich sehr stark zu machen und mich zu unterstützen!! Und zwar soweit, dass ich frühstücken konnte, ohne mich an dem Gehämmere zu stören! Nach ein paar Stunden hat es mich dann doch genervt. Da bin ich dann für ein paar Stunden rausgefahren und habe mir einen schönen Nachmittag in der Natur gemacht. Aber ohne Panik und Angst! Sondern ganz „normal“.

Auf den Freitag konnte ich mich dann gut vorbereiten. Da habe ich schon um 7 Uhr meinen Wecker gestellt, geduscht und gefrühstückt. Gegen 9 Uhr, als die Handwerker mit ihrem Schlagbohrer kamen, war ich bereits fertig und startklar für den Tag! Als das Gebohre dann losging, konnte ich in Ruhe überlegen, worauf ich jetzt Lust habe. Also wie ich 7-8 Stunden außerhalb meiner Wohnung verbringen möchte.

Geändert hat sich ganz sicher meine innere Einstellung, mich nicht mehr ausgeliefert zu fühlen sondern selber aktiv zu werden und zu handeln! Die Umstände, die ich sowieso nicht ändern kann, anzunehmen, zu akzeptieren und entsprechend darauf zu reagieren; mich nicht mehr von meiner Angst und Panik vereinnahmen und treiben zu lassen sondern die Kontrolle über meine Gefühle zu behalten. Mich somit von meinen Gefühlen nicht mehr beherrschen zu lassen. Ich habe so viele Jahre meines Lebens Angst davor gehabt, dass meine Gefühle stärker sind als mein Verstand. Dass sie die Kontrolle über mich übernehmen und mich Dinge tun lassen, die ich überhaupt nicht möchte! Die Wucht und Stärke meiner Gefühle ist auch nach wie vor extrem hoch! Zum Glück habe ich in der jahrelangen Psychotherapie gelernt, dass ich stärker bin als meine Gefühle! Dass meine Gefühle nicht die Kontrolle über mich übernehmen können, wenn ich es nicht will! Dazu gehören allerdings manchmal fast übermenschliche Kräfte und Energien, meinen Gefühle in den Griff zu bekommen und mich nicht von ihnen beherrschen zu lassen… Das ist ein Punkt, der mir oft noch schwer fällt. Wie komme ich an meine vorhandenen Energiereserven heran, wenn es mir grade nicht gut geht? Wie kann ich meine Energiereserven wieder auffüllen, damit diese Quellen niemals versiegen? Diese Fragen sind ein Knackpunkt, da es immer wieder Phasen gibt, in denen es mir nicht gut geht. In denen ich Angst davor habe, dass meine Energiereserven nicht mehr ausreichen; ich sie nicht mehr ausreichend auffüllen kann…. Das kann mir leider auch niemand abnehmen.

Aber, was ich in letzter Zeit auch deutlich gemerkt habe ist, dass andere Menschen mir dabei helfen können, die Reserven aufzufüllen bzw. mir dabei zu helfen, die vorhandenen Quellen zu schützen. Besonders gemerkt habe ich es in den Momenten, als meine Nachbar Wasser für mich gekauft und meine Nachbarin mir Eintopf vorbeigebracht hat. In einem Moment, in dem ich mich durch die Rückenschmerzen kaum bewegen konnte. An Einkaufen war somit überhaupt nicht zu denken. Ich weiß manchmal auch nicht genau, weshalb ich mich so oft dagegen sprerre, Hilfe anzunehmen. Insbesondere in Momenten, in denen ich nicht grade krank bin. Sondern vielleicht schon viel eher und viel früher…. Dadurch, dass andere Menschen mir unter die Arme greifen und mich im Alltag ein wenig unterstützen, ist nämlich schon extrem viel getan!!! Eine kleine Alltagsentlastung setzte bei mir nämlich Energien für meine Heilung und Gesundung frei, die sonst in anderen Bereichen gebunden wäre. Ich muss es halt zulassen…. Es liegt also in erster Linie bei mir, ob ich auch in guten Phasen, so wie jetzt, kleiner Hilfen annehmen kann/ will/ möchte oder nicht. Das ist doch ein gutes Übungsfeld für die nächsten Wochen:-).

Mal schauen, ob es mir gelingt! Ich werde berichten.

Bis bald, eure Nina

83. Beitrag

Heute war ich das erste Mal seit sehr langer Zeit wieder picknicken:-). Dazu habe ich mir ein schönes Plätzchen am See gesucht und es mir dort gemütlich gemacht. Picknicken bedeutet für mich immer eine kleine, heile Auszeit vom Alltag. Heute habe ich auch besonders gespürt, wie gut es wirklich tut! Ich bin ein bisschen übedreht und trage jede Menge Frühlingsgefühle mit mir herum;-). Oft weiß ich gar nicht, wohin mit der ganzen Energie. Ein Picknick holt mich wieder runter; führt mich zu mir zurück und zeigt mir, was wirklich wichtig ist. Eine kleine Auszeit vom Alltag ist unerlässlich und findet bei mir meistens draußen in der Natur statt. Dort komme ich zum Teil komplett zur Ruhe und spüre relativ schnell, dass ich automatisch anfange, in den Bauch zu atmen. Im Alltag ist meine Atmung nämlich oft sehr oberflächlig. Das spüre ich häufig, wenn ich das Gefühl habe, nicht mehr genug Luft zu bekommen. Dabei reduziert eine tiefe Bauchatmung automatisch auch die Anspannung- und die überschüssige Energie kann dadurch ein wenig in Zaum gehalten und gelenkt werden.

Ansonsten puzzle ich fleißig. Vorgestern habe ich wieder das 2000 Teile Puzzle ausgepackt. Beim puzzlen kann ich zum Beispiel nach einer gewissen Zeit meine Gedanken komplett loslassen. In Krisenzeiten habe ich es durch das Puzzlen tatsächlich mehrmals geschafft den negativen Gedankenkreislauf zu durchbrechen! Und das heißt bei mir schon was…. Irgendwann konzentriere ich mich so sehr auf das Zusammenfügen der einzelnen Teile, dass ich alles um mich herum vergesse. Das kann dann gerne auch Mal mehrere Stunden am Stück so gehen. Außerdem ist jedes passende Puzzlestück ein Erfolgserlebnis. Davon brauche ich manchmal mehr, manchmal aber auch weniger. Aber davon mal abgesehen macht es einfach Spaß:-).

Was habe ich noch so gemacht in der letzten Woche? Ganz viele Spaziergänge. Und ich habe wieder angefangen, regelmäßiger zu kochen. Am Wochenende gab es Spaghetti Bolognese. Alles selber und frisch gekocht. Ein großer Teil davon stammte aus geretteten Lebensmitteln. Auch wenn ich in den letzten Wochen nicht so häufig retten war, bleibe ich trotzdem dabei. Momentan setzte ich einfach andere Prioritäten. Da steht grade: „Spaß am Leben haben und die Sonne genießen“, an erster Stelle. Für alles andere bleibt da nicht wirklich Zeit. Das finde ich aber auch absolut in Ordnung so! Ich habe mir ja fest vorgenommen, mich nicht mehr so oft unter Druck zu setzen sondern eher zu erspüren, was ich jetzt, für diesen Moment, brauche und was vielleicht sogar schadet. Dann versuche ich, entsprechend darauf zu reagieren. Und das klappt bisher richtig gut:-). Heute in der Ergotherpie habe ich mich sogar selber Mal gelobt! Das mache ich nämlich auch viel zu selten sondern nehme alles was ich mache als selbetverständlich hin. Und genau das ist es oft gar nicht. Oft schaffe ich Vieles nur unter größter Anstrengung! Da ist es dann nicht mehr selbstverständlich, jeden Tag aufzustehen, zu duschen, den Tagesrhythmus beizubehalten, den Haushalt zu machen, zu kochen, … Dafür lobe ich mich oft noch viel zu selten. Erkenne ich doch das Geleistete oft nicht als solches… Dabei ist es so schön, auch Mal stolz auf sich selber zu sein:-). Das macht das Geleistete gleich viel sichtbarer und hilft dabei, zu erkennen, was noch alles möglich ist.

Im Moment verändert sich grade so viel bei mir. Ich habe das Gefühl, mein Leben steht Kopf. Und es fühlt sich alles richtig an! Es findet grade eine große Transformation in mir statt und niemand weiß, was dabei herauskommt:-). Ich werde es mit euch teilen.

Bis bald, eure Nina

82. Beitrag

Ich habe mir überlegt, über die Ostertage das Layout meines Blogs zu überarbeiten und ihm ein neues Gesicht zu verpassen:-). Das wollte ich schon längst gemacht haben bin aber noch nicht dazu gekommen. Heute habe ich schon die ersten neuen Fotos auf meinen PC geladen. Ich hatte sie bisher auch nur im Kleinformat gesehen. Auf dem PC machen sie richtig was her:-). Also: Bleibt dran und lasst euch überraschen;-).

Ansonsten geht es mir noch immer recht gut. Ich genieße die Sonne und lebe sehr intensiv in der Gegenwart. Ich lasse mich immer mehr auf andere Menschen ein und lerne grade im Moment wieder, Hilfe anzunehmen. Das fällt mir zwar noch immer nicht leicht aber es wird besser und einfacher. Von einer Selbstverständlichkeit bin ich noch meilenweit entfernt aber die ersten Schritte sind getan und fallen leichter. Die Richtung stimmt. Eigentlich ist es sogar sehr schön, Hilfe auch im kleinen anzunehmen. Es fühlt sich sogar richtig gut an:-). Da ich Montag wieder einen schweren Bandscheibenvorfall erlitten habe, kann ich seitdem nichts schweres mehr tragen. Als ich eben meinen Nachbarn im Flur getroffen habe, hat er sich sofort angeboten, mir Wasser zu kaufen. Es war für ihn das selbstverständlichste auf der Welt… Ich mache mir halt immer noch so viele Gedanken darüber, niemandem zur Last fallen zu wollen. Das steckt noch immer tief in mir drin. Mein Körper zeigt mir dann meine Grenzen auf, sodass ich zwangsläufig um Hilfe bitten muss. Und jedes Mal wieder denke ich: „War doch überhaupt nicht schlimm. Warum machst du dir immer so einen Kopf?!

Durch die körperlichen Schmerzen spüre ich mich selber allerdings auch sehr intensiv. Nicht so, wie ich es gerne hätte aber ein wenig hilfreich ist es schon. Jeder Moment, indem ich eine Position gefunden habe, wo ich keine Schmerzen habe, ist für mich ein absoluter Glücksmoment, den ich besonders intensiv wahrnehme:-). Ein wenig spazieren gehen kann ich auch. Meistens gehe ich in den Park und suche mir dort eine Bank, auf der ich mich ausruhen und Kraft sammeln kann. Danach gehe ich dann langsam weiter. Die Schmerzen zwingen mich zu absoluter Achtsamkeit und bremsen mich in meinem inneren Vorwärtsdrang. Jedesmal wenn ich losgehe, bin ich vom Tempo her viel zu schnell. Und unachtsam. Sonst würde ich ja von Anfang an langsam starten. So bremst mich mein Körper aus und zwingt mich zur Langsamkeit. Dadurch ist mein Leben allerdings sehr auf die Gegenwart ausgerichtet:-). Ich erlebe meine eigene Gegenwart grade sehr intensiv. Und finde es sehr schön:-). Ich nehme sehr viel wahr; spüre, wie sich innere Blockaden über die Zeit abbauen und was dahinter zum Vorschein kommt. Sehe wieder klarer und weiß immer mehr, was ich möchte und wo es langgeht. Der nächste Schritt ist auf jeden Fall jetzt die Überarbeitung des Blogs bzw. der ganzen Seite. Was dabei rauskommt weiß ich selber noch nicht. Da lasse ich mich von meinem Bauchgefühl und meiner Intuition leiten. Ich bin selber gespannt, wie es aussehen wird!

Also dann. Bis bald im neuen Look:-).

Eure Nina