Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

51. Beitrag

Da bin ich wieder:-). Zufrieden aber absolut erschöpft. Eigentlich ist es ziemlich klar, dass mich die Erschöpfung langsam aber sicher einholt. Hätte mich auch gewundert, wenn nicht.

Es ist die Erschöpfung der Monate Januar bis Mitte Juni. Die Zeit, in der ich extrem gekämpft habe… Ich habe dafür gekämpft, nicht nur am sondern im Leben zu bleiben. Ich habe gekämpft für meine Lebensqulität, für Teilhabe am Leben, für viele kleine schöne Momente, die mich immer wieder getragen und aufgefangen haben. Ob ich den Kampf dieses Mal gewonnen habe weiß ich noch nicht. Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen; wenn es darum geht, mein Ziel umzusetzen; anzufangen; dabeizubleiben…. In den letzten 4-6 Wochen habe ich bereits angefangen, mein Ziel konkret umzusetzen:-). Gedanklich sogar noch länger. Bald werde ich euch berichten, worum es dabei geht:-).

Erst einmal heiß es aber für mich, die derzeitige Phase der Erschöpfung anzunehmen, auf mein Inneres zu hören; zu schauen, was jetzt notwendig ist und was auch noch einige Zeit warten kann. Nun heißt es, eine gute Balance zu finden zwischen zuviel und zuwenig. Meinem Körper nachzugeben, hineinzuhorchen. Und natürlich gehört auch das Loslassen dazu. Das Loslassen alter Gefühle und Gedanken. Anzunehmen, was war, um weiter nach vorn schauen zu können. Mir zu erlauben, dass sich alte Wunden endlich schließen dürfen. Ich es also zulassen kann und nicht weiter daran festhalte. Neue Wege gehen, Chancen wahrnehmen; mir selber eine Chance zu geben… Letztendlich steht und fällt alles mit der inneren Bereitschaft, mir eine Chance geben zu wollen. Mit allem was dazu gehört. Meine Chancen stehen gut :-). Noch habe ich extreme Zweifel und Ängste. Aber ich höre hin, was mir die Zweifel und Ängste mitteilen möchten. Es ist ja nicht grundlos…. Sie wollen mich ja beschützen. Nur ihre Stärke ist nicht ganz angebracht; hat mit der Gegenwart nur noch teilweise etwas zutun. Der Rest der Zweifel und Ängste kommt aus der Vergangenheit… Da lerne ich grade noch zu unterscheiden. Was ist alt und was aktuell? Wenn ich es schaffe, beides zu unterscheiden und auseinander zu halten, schätze ich meine Chancen gut ein. Realistisch. Mal schauen, wie es wird :-). Ich bin gespannt!

Und müde;-). Deshalb werde ich es mir jetzt wieder gemütlich machen und mich weiter ausruhen. Der Erschöpfung nachgeben; Körper und Geist mit neuer Kraft stärken.

Bis bald, eure Nina

50. Beitrag

Cool! Heute geht schon mein 50. Beitrag online:-). Ich bin schon ein bisschen stolz auf mich, dass ich immer noch fleißig schreibe und meinen, hin und wieder vorhandenen Zweifeln und Ängsten zum Trotz, nicht aufhöre! Mich nicht zurückziehe sondern am Ball bleibe.

In der letzten Woche habe ich mich weiterhin mit dem Thema: Die Mitte finden, um Über- bzw. Unterforderung zu vermeiden, beschäftigt. Letzte Woche hatte ich ja an vier aufeinanderfolgenden Tagen Termine. Das war für mich zu viel. Also habe ich diese Woche eine neue Methode ausprobiert: Montag und Dienstag habe ich Termine; der Mittwoch ist dann frei. Donnerstag und Samstag geht es dann weiter mit Terminen. Die übrigen Tage sind frei. Mir hilft es sehr, nach zwei Tagen zu wissen, dass spätestens der dritte Tag frei ist und ich zum Beispiel ausschlafen kann. Das habe ich heute auch genutzt:-). Heute bin ich erst um 14.15 Uhr aufgestanden:-). Und soll ich euch was sagen? Ich fühle mich heute wie ein ganz anderer Mensch! So erholt, fit und zufrieden habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt!!! Ich glaube, es liegt auch daran, dass ich immer mehr beschäftigt bin und dabei auch alles schaffe! Klar brauche ich zwischendrin längere Ruhephasen, um meine Kraftreserven weiter zu füllen, aber diese Ruhephasen dauern bei weitem nicht mehr so lange wie früher! Oft reichen sogar ein bis zwei Tage:-). Danach bin ich dann wieder fit:-).

Es ist auch ein riesen Unterschied, ob ich bis mittags schlafe, weil mich wieder eine depressive Episode überfallen hat. Oder ich bis mittags schlafe, weil ich die Woche unheimlich viel geschafft habe. Das Ausschlafen heute war verbunden mit einer tiefen Zufriedenheit! Und nicht mit Traurigkeit und Antriebslosigkeit… Bewusst eingesetzt ist das lange Schlafen eine große Chance, zu Kräften zu kommen! Hin und wieder werde ich diese Möglichkeit für mich nutzen. Gestern hatte ich zum Beispiel ziemliche Spannungskopfschmerzen; war müde und reizbar… Das ist dann immer ein deutliches Anzeichen, dass ich Mal wieder einen oder zwei Tage Ruhe brauche.

Manchmal fällt es mir schwer, dabeizubleiben und mir nicht doch wieder eine Aktivität für diesen Tag zu suchen. Schließlich fühle ich mich ja fit und erholt. Besonders anfällig bin ich dann für das Einspringen beim Lebensmittel retten. Da wird zur Zeit jede helfende Hand benötigt! Das triggert dann doch erheblich mein Gefühl, unbedingt helfen zu wollen, an. Da bin ich wirklich noch anfällig! Heute bin ich aber standhaft geblieben! Ich hätte sogar bei mehreren Betrieben einspringen können. Habe es aber nicht getan. Schließlich ist heute mein freier Tag :-). Diesem inneren Drang zu widerstehen ist noch ziemlich schwer!! Da hilft es tatsächlich am besten, die Foodsharingseite, über die ich mich zum Retten eintragen kann, für diese Tage nicht aufzurufen. Tue ich das, sehe ich ja sofort, wo noch dringend Retter gesucht werden. Und schon bin ich angetriggert. Also rufe ich die Seite, schweren Herzens!, nicht auf. Frei nach dem Motto: „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.“. Ich weiß ja, dass ich ein ziemlich hohes Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein habe. Deshalb versuche ich, mich nicht damit zu konfrontieren. Klar ist das Vermeidungsverhalten; aber es ist für den Moment effektiv und wirksam.

Vielleicht finde ich noch eine andere Lösung, als zu vermeiden. Vielleicht aber auch nicht. Beides ist okay, solange ich damit leben kann :-).

Ach ja…. Es gibt noch so viel Neues zu berichten. Das aber beim nächsten Mal :-).

Bis bald, eure Nina

49. Beitrag

Okay, das mit dem „öfter hier schreiben“ hat wohl noch nicht so gut geklappt;-). Ich bin einfach ziemlich beschäftigt im Moment. Das ist auch gut so! Denn Langeweile führt zu Frust; macht mich unausgeglichen und unzufrieden. Nach der Erkenntnis folgt nun die Umsetzung.

Dabei sollte ich darauf aufpassen, eine gute Balance zwischen zu viel und zu wenig zu finden. Keine einfache Aufgabe. Früher gab es für mich immer nur schwarz oder weiß; ganz oder gar nicht; entweder … oder…; aber keine Mitte. Mir fällt es auch immer noch sehr schwer, mich überhaupt der Mitte anzunähern; weiß ich oft gar nicht, wo sich die Mitte überhaupt befindet und wie sie sich anfühlt…. Vieles läuft über das Bauchgefühl; über die eigene Wahrnehmung. Um das wiederum spüren zu können, muss ich ganz bei mir sein und mir die Chance geben, es auch spüren zu wollen. Beim Thema „wollen“ habe ich zum Glück große Fortschritte gemacht:-). Spüre immer mehr, was ich wirklich will und was nicht; bin mittlerweile immer öfter in der Lage, genau das auch umzusetzen. Vielleicht treffe ich noch nicht immer den richtigen Ton. Manchmal boxe ich meine Entscheidung durch, was nach außen hin sicherlich nicht immer freundlich wirkt. Ja, das Feintuning;-). Aber wichtig ist, dass ich mir selber treu bleibe. Und die richtigen Menschen in meinem Leben respektieren und akzeptieren meine Entscheidungen. Auch wenn sie nicht immer damit einverstanden sind. Das wiederum fällt mir manchmal schwer, es von meiner Seite aus anzunehmen. Am liebsten hätte ich es, dass meine Lieben immer mit allem einverstanden wären, was ich mache und entscheide;-). Ist natürlich nicht möglich;-). An meiner eigenen Toleranz und Akzeptanz gegenüber Zweifeln meiner Lieben könnte ich auch noch arbeiten;-). Immerhin kann ich es schon annehmen und akzeptieren. Aber es tut oft ziemlich weh…. Diese Gefühle dann auszuhalten ist sehr schwer… Davor möchte ich am liebsten weglaufen oder mich verschließen. Habe ich ja auch oft gemacht, um mich zu schützen. Manchmal verschließe ich mich auch heute noch davor. Aber nur noch selten. Meistens stelle ich mich den Zweifeln meiner Lieben und meinen eigenen Gefühlen. ich denke, dass das ein ganz wichtiger Teil ist, um gute Beziehungen führen und in meinem Umfeld leben zu können. Und letztendlich auch, um nicht ein Stück weit vor Rückfällen zu schützen. Eine klare Aussprache ist immer besser als nichtgesage Worte! Es hat zwar lange gedauert, das für mich zu erkennen aber es hilft mir jetzt nachhaltig.

Also: Wie ihr seht, lerne ich grade einiges für`s Leben:-). Nach vier Tagen voller Aktivität habe ich mir anschließend drei Tage komplett frei gegönnt, um mich auszuruhen:-). Hat auch gut funktioniert! Heute habe ich wieder richtig Lust, etwas zu unternehmen:-). Ergotherapie und Lebensmittel retten stehen heute auf meinem Plan. Gleich muss ich auch starten.

Jetzt gibt es noch einen kleinen Snack zur Stärkung und dann geht es los:-).

Bis bald, eure Nina

48. Beitrag

Ich habe ja schon länger nicht mehr geschrieben; werde es in Zukunft aber wieder öfter tun. Es wird sich, voraussichtlich ab Juli, etwas bei mir ändern. Worum es sich dabei genau handelt werde ich im Juli schreiben. Bis dahin dürft ihr euch in Geduld üben :-).

Was hat mich in den letzten zwei Wochen beschäftigt? Eigentlich nur eine Frage: Bin ich jetzt über- oder unterfordert mit meiner Situation? (Nicht arbeiten, zu viel Freizeit). Ich habe immer gedacht, dass ich mit der Alltagsgestaltung- bzw. bewältigung überfordert wäre…. Zeitweise war das auch tatsächlich immer wieder so. Aber nicht dauerhaft. Und genau da ist der Punkt, wo ich angefangen habe zu überlegen. Hier meine Theorie: Ich bin gleichzeitig unter- und überfordert. Mich überfordert es, meinen Alltag sinnvoll zu füllen. Der Alltag möchte aber gefüllt werden, weil ich mittlerweile ziemlich unterfordert bin. Ich kann viel mehr, als ich mir zutraue!!! Durch diese permante Kollision von Über- und Unterforderung werde ich gleichzeitig noch geschwächt; Ängste machen sich dann breit und nehmen einen viel zu großen Platz ein. Das wiederum schwächt mein Selbstbewusstsein sowie mein Selbstvertrauen. Dadurch denke ich dann ständig, dass ich sowieso nichts mehr schaffe….

Ich will es aber jetzt noch einmal wissen. Ab Juli. Dafür werde ich ganz viel Mut und Selbstvertrauen brauchen. Dass ich es in mir trage, weiß ich zum Glück. Daran sollte es nicht scheitern. Ich muss halt noch (oder wieder?) lernen, mir selber über einen langen Zeitraum zu vertrauen. Dann kann ich es schaffen:-). Diese Gewissheit spüre ich jetzt, seit ich meine Entscheidung getroffen habe:-). Es fühlt sich so vollkommen, so warm und richtig an:-). Ich bin schon fast ein wenig ungeduldig und kann es kaum erwarten:-). Und es euch definitiv spätestens im Juli verraten:-). Einige wird es sehr verwundern, andere werden es mir nicht zutrauen und der Rest wird sich für mich freuen, an mich glauben und mich unterstützen:-).

Morgen gibt es wahrscheinlich einen ersten Testdurchgang. Hat was mit „draußen sein“ zutun. Mehr wird jetzt aber nicht verraten.

Nun gibt es noch ein leckeres Abendbrot aus geretteten Lebensmitteln. Diese Woche war ich das erste Mal seit vielen Wochen zweimal pro Woche retten:-)! Und dann gleich zweimal Großrettung. Ich sag ja: Ich will es wissen;-).

Dann bis bald, eure Nina

47.Beitrag

Ich komme grade von einem langen Spaziergang im Park und muss sagen, dass es immer wieder gut tut! Ich kann hinterher (und teilweise auch schon währenddessen) besser atmen. Dadurch fühle ich mich wesentlich entspannter.

Heute im Park habe ich einen kleinen Hund getroffen; einen Westie. Der war total süß und wollte lieber zu mir als zu seinem Herrchen:-). Vor zwei Tagen war ich bei meiner Freundin. Dort haben wir uns unter anderem auch über meinen Alltag unterhalten; darüber, wie ich ihn gestalte und was gut läuft bzw. Kraft spendet und glücklich macht. Aber auch darüber, was noch fehlt; was unglücklich macht. Da wäre zum Beispiel der Punkt Verantwortung. Für mich übernehme ich sie natürlich. Alles andere lehne ich aber strikt ab. Aus Angst, zum Beispiel einem Tier nicht gerecht zu werden. Mich nicht vernünftig kümmere und dem Tier damit Leid zufüge. Das würde ich niemals wollen! Auf der anderen Seite schiebe ich die Angst auch nur vor… Benutze sie als Vorwand, um auch weiterhin keine Verantwortung übernehmen zu brauchen. Und genau das ist total schade!!! Ein Tier würde mir beim Umgang mit meiner Krankheit so sehr helfen!! Das merke ich immer wieder, wenn ich Pferde oder Hunde streichele.

Letztes Jahr hatte ich ja für 8 Monate ein Pflegepony. Das Zusammensein mit ihr hat mir viel Kraft und Freude gespendet:-). Sie hat mich glücklich gemacht:-). Da hatte ich eine Aufgabe, habe Verantwortung übernommen, die ich gern getragen habe! Und es war gar nicht schlimm. Verantwortung kann auch positiv sein. Dadurch stelle ich mich und meine Krankheit hinten an. Vergesse, dass manche Phasen im Leben unerträglich schwer sind. Dann kann ich abschalten, loslassen und entspannen. Das alles fehlt mir so sehr; lässt mich nachts nicht einschlafen; macht mich so traurig…. Mit einem Pflegepferd (oder einem eigenen Hund?!) könnte Abhilfe geschaffen werden. Allein der Antrieb fehlt. Und die vorgeschobene Angst müsste zurückgepfiffen werden;-). Dann stünde dem nichts mehr im Wege. Ich bin absolut überzeugt davon, dass ein Tier mir bei einer weiteren Stabilisierung helfen würde. Ich weiß es zu 100%. Wir haben früher schon einen Hund und ein Pferd gehabt. Beide haben mir damals schon so sehr geholfen! Deshalb bin ich mir da auch so sicher.

Spaziergänge und Hobbies sind natürlich auch wichtig; beides scheint aber für mich auf Dauer aber nicht mehr ausreichend zu sein. ich rutsche immer wieder ab. Verfange mich im Strudel der negativen Gedanken; kann sie nachts kaum noch stoppen und kontrollieren; bin ständig müde und erschöpft… Auf Dauer ist das schwer auszuhalten. Ein Tier würde mir sicher wieder ein Stück Lebensfreude zurückgeben und mein Leben etwas leichter machen.

Bis ich da eine konkrete Lösung gefunden habe, werde ich weiterhin Lebensmittel retten, kochen, backen, Freunde treffen, lesen und weiterhin hier schreiben:-).

Bis dann, eure Nina