Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

132. Beitrag

Da bin ich wieder:-). Länger schon ist der letzte Beitrag her. Heute möchte ich euch nun auf den neusten Stand bringen:-).

Wie ihr ja aus den vorherigen Beiträgen wisst bin ich nun seit mehr als zwei Jahren auf Wohnungssuche. Und was soll ich sagen? Tatsächlich bin ich nun endlich fündig geworden!!!! Zum 1.7. geht es in die neue Wohnung:-). Und ich bin sooo glücklich und erleichtert!! Endlich hat die Zeit in meiner alten Wohnung ein Ende…. Zum Glück!! Viel länger hätte ich dort auch nicht mehr bleiben können… Muss ich ja Gott sei Dank auch nicht. Die neue Wohnung liegt auch in Bremen. Sogar mein zweitgrößter Wunsch, aufs Land zu ziehen, hat sich erfüllt:-). Ich habe ja für mich festgestellt, dass die Stadt mir eindeutig zu laut, zu unruhig, zu voll ist… Mein Gehirn kann das nicht mehr filtern… Ich bin schon seit Jahren reizüberflutet, was mich extrem geschwächt hat… Ständig die Reizüberflutung zu unterdrücken und auszublenden konnte ja auf Dauer nicht mehr gut gehen. Das hat viel zu viel Kraft gekostet.. .Und viel unnötiges Leiden verursacht… Ebenso die extreme Hellhörigkeit… In den letzten Jahren habe ich ordentlich Nerven gelassen… Und Kraft. Das gilt es nun wieder aufzuholen. 

In letzter Zeit sind sowohl das Meditieren als auch das Schreiben zu kurz gekommen. Das hat mir nicht gut getan, denn beides hilft mir sehr, meine Anspannung abzubauen und mich emotional zu stabilisieren; nicht mehr so angreifbar und gestresst zu sein; zur Ruhe zu kommen; mich zu ordnen; mich wieder zu spüren. Und das Spüren nicht wieder über leichte Formen der Selbstverletzung laufen zu lassen… Ja, Auch das ist durch die lange Leidenszeit in der alten Wohnung wieder leicht aufgebrochen. Es hat mir geholfen, mich zu entspannen; mich zu spüren, wenn ich wieder weggedriftet bin. Es hat mir geholfen, die schwere Zeit in der Wohnung noch halbwegs auszuhalten, wenn ich mal nicht flüchten konnte… Oder nicht wusste wohin oder zu wem ich gehen kann… Denn dazu hätte ich aus mir rauskommen und auf meine Familie und Freunde zugehen müssen; sie informieren und aktiv fragen müssen… Habe ich aber nicht getan. Es ist immer wieder dieses alte Muster, was in Krisenzeiten aufbricht… Nicht zur Last fallen zu wollen, nicht aufzufallen; immer zu tun, als wenn alles ok ist… 

Mich nicht anvertrauen zu können ist eines meiner größten Probleme. Ich ziehe mich lieber zurück und mache alles mit mir aus… Und zuletzt habe ich dann immer das Problem, dass ich mich mit allem alleine fühle; mich einsam fühle; nicht sichtbar. Und in letzter Konsequenz dann einfach mit allem überfordert bin. Was dann wiederum zu Rückzug führt. Rückzug von meiner Familie, meinen Freunden und meinem Verlobten. Ich sperre einfach alle Menschen, die mir lieb sind, aus meinem Leben aus und gebe ihnen noch nicht einmal die Chance dazu, mir zu helfen. Wie sollen sie es auch wissen, wenn ich nichts sage? 

Zum Glück ist mir dieses alte Muster sehr bekannt und so habe ich es doch zwischendurch, ganz bewusst, geschafft, mich bei meinen Freundinnen zu melden, habe meine Schwester und meinen kleinen süßen Neffen besucht, einmal mit meiner anderen Schwester und einmal mit meinem Verlobten. Habe mich zumindest über den Whatsapp Familienchat immer wieder mit meiner Familie ausgetauscht. Schreiben fällt mir nämlich deutlich leichter als zu reden. Beim Schreiben bin ich komplett bei mir und weiß genau, was ich schreiben möchte. beim Reden sieht es da schon anders aus… Da gibt es ein Gegenüber, das Reaktionen zeigt, vielleicht eigene Bedürfnisse und Wünsche hat, selber Gefühle zeigt. Da wird es für mich dann oft schwer, das auszuhalten. Oft überfordern mich Gefühle meiner Mitmenschen. Zumindest die von mir Nahestehenden. Bei Fremden ist es anders. Da habe ich mehr Abstand und kann mich emotional besser distanzieren. 

Ich glaube, dass ich mich deshalb oft nicht anvertraue, weil ich immer Angst davor habe, dass ich meine Mitmenschen überfordere, weil es ja umgekehrt häufig der Fall ist. Dann denke ich immer, dass muss anderen Menschen doch auch so gehen. Also dass ich sie überfordere. Was aber oft gar nicht stimmt. Als Borderlinerin empfinde ich Gefühle sehr viel stärker und heftiger als andere Menschen. Ich kenne es nicht anders und gehe automatisch davon aus, dass es anderen Menschen auch so geht. Was aber gar nicht zwangsläufig der Fall ist… Klar. Den einen oder anderen werde ich sicherlich überfordern aber die meisten nicht. Ich habe sogar häufig sehr viele ernstgemeinte Hilfsangebote bekommen, wenn ich um Hilfe gebeten oder mich doch mal anvertraut habe. Das ist für mich oft noch schwer zu verstehen. Ich kenne oft nur schwarz oder weiß, ganz oder gar nicht… Egal auf welchem Gebiet. Ich bin ständig versucht, irgendwo die Mitte zu finden, Kompromisse zu schließen,… All das ist unglaublich anstrengend und kräftezehrend. Mir immer wieder klarzumachen, dass andere Menschen anders empfinden und fühlen als ich. Nicht so extrem sondern gemäßigter. Sie vielleicht ein „normaleres“ Maß an Empfindungen besitzen und nicht in Extremen Leben. Das ist für mich oft noch schwer zu verstehen. Und trotzdem gelingt es mir dann doch immer wieder. Achtsamkeit und Bewusstheit dieser Thematik gegenüber helfen mir sehr dabei. Und das sind in erster Linie das Schreiben und die Meditation. Beides hilft mir, Abstand zu meinen Extremen zu gewinnen und wieder mehr die Mitte zu finden; mich zu spüren und zu verstehen, dass andere Menschen anders fühlen und empfinden als ich. Das spüre ich immer wieder und werde beides mehr pflegen. Egal, wie der Tag verläuft. Und wenn er mal nicht gut ist, dann sollte ich erst Recht eines von beiden tun. In diesem Sinne habe ich heute wieder einen guten Anfang gefunden:-). Vorhin eine Stunde meditiert und euch heute endlich wieder mit diesem Beitrag auf den neusten Stand gebracht:-). Das werde ich jetzt wieder öfter tun:-). Bis bald, eure Nina

131. Beitrag

Was für ein wunderbarer Frühlingsanfang:-). So viel Sonnenschein und Wärme hatten wir schon lange nicht mehr:-). Endlich wieder draußen auf der Bank sitzen, sich von der Sonne wärmen lassen, Vögel, Schmetterlinge und Eichhörnchen beobachten, die Heilkraft des Waldes auf sich wirken lassen, loslassen, runterkommen, entspannen. Ist endlich wieder möglich und tut so unendlich gut!

Was gibt es sonst neues? Tatsächlich habe ich letzte Woche einen Anruf aus der Klinik bekommen, wo ich meine Reha machen möche. Wie es dann häufig so ist, habe ich den Anruf verpasst und erst am nächsten Morgen zurückrufen können. Das sollte im Nachhinein so sein , denn in den Stunden, die dazwischen lagen, ging eine enorme emotionale Achterbahnfahrt los. Letztendlich wusste ich ja, dass es nun schnell losgeht- theoretisch zumindest. Das ging für mich dann aber doch etwas sehr schnell und kam auch ziemlich unerwartet… Und das Ende der Geschichte war, dass der Platz dann kurzfristig doch an jemand anderen vergeben war. Nach dieser extremen emotionalen Achterbahnfahrt mit der Hoffnung- und gleichzeitig auch Angst-, dass es nun losgeht, habe ich gedacht, dass ich bei der Absage am Donnerstag Vormittag enttäuscht oder traurig sein würde. Hatte ich mich Mittwoch Abend doch ziemlich reingesteigert und hochgefahren, bin in Gedanken noch mal alle Punkte durchgegangen, die erledigt werden müssen, ebenso die Packliste, die Liste der Menschen, die ich benachrichtigen möchte, und noch so vieles mehr. Anfahrt, Bahnticket, … So viel…. Zu viel im Nachhinein. Durch das Zuviel habe ich deutlich gespürt, dass ich noch nicht stark genug für die Traumatherapie bin. Die Grundvorraussetzungen noch nicht stimmen; ich noch nicht stabil genug bin nach diesen zwei extrem schweren Jahren tiefster Depressionen… Und so war ich bei der Absage weniger traurig oder enttäuscht sondern erleichtert und befreit! 

Diese Erkenntnis musste aber erstmal reifen. Zwar in wenigen Stunden aber diese Stunden waren entscheidend, denn nach der Absage am Donnerstag rief die Klinik 2 Stunden später wieder an um mir mitzuteilen, dass ich nun doch kurzfristig am Freitag anreisen könne. Da habe ich dann von meiner Seite aus abgesagt und mir eine weitere Stärkungspause von zwei Monaten erbeten. Ab Juni könnte es theoretisch dann losgehen. Oder auch nicht. Kommt drauf an, ob ich einen ambulanten Therapieplatz finde. Mittlerweile bin ich nämlich der Meinung, dass ich es lieber ambulant machen möchte und die Sicherheit der Klinik eigentlich nicht mehr unbedingt brauche. Zumal die Rückkehr nach einem langen Klinikaufenthalt auch gewisse Risiken birgt. Man kommt von heute auf morgen von der „Blase“ Klinik wieder zurück in den Alltag. Zurück in die Umstände, die auch dazu beigetragen haben, dass es mir so schlecht ging. Sprich: Meine aktuelle Wohnsituation, die eigentlich vorher zwingend verändert werden muss, bevor die Therapie überhaupt greifen kann. Ich brauche also erstmal eine neue Wohnug- und danach dann die Traumatherapie. Wenn ich wieder zur Ruhe gefunden habe und nicht mehr so schnell gestresst bin. 

Aktuell sind wir im privaten Umfeld an einer Lösung dran, die ich in den nächsten Blogbeiträgen näher erläutern werde. Ich brauche aber selber noch Zeit, um mich an diese neuen Umstände zu gewöhnen. Deshalb schreibe ich heute noch nichts darüber. Fest steht aber, dass ich weiterhin eine neue kleine ruhige Wohnung nur für mich alleine benötige. Wo ich mich zurückziehen kann, wenn mir mal wieder alles zuviel wird. Wenn ich alleine sein möchte und auch muss.  Einen unbelasteten sicheren und ruhigen geschützten Rückzugsraum. Vielleicht weiss ja jemand etwas? 

Deshalb werde ich mich in den nächsten Monaten überwiegend um meine weitere Genesung und Stabilisierung kümmern. Mit viel Ruhe und Entspannung in meinem geliebten Wald, mit Meditation, Fotografieren und besonders damit, langsam die alte Wohnung aufzulösen. Viele Dinge zu entsorgen, zu verschenken, zu verkaufen. Mich von altem Ballast zu befreien, aufzuräumen und Abschied von der alten Wohnung zu nehmen. Nicht von heute auf morgen sondern Stück für Stück. Denn schließlich hatte ich hier auch viele gute Jahre, an die ich gerne zurückdenke und die ich auch bewahren möchte. Es ist also grade eine Zeit des Abschiednehmens und gleichzeitig eine Zeit des Neuanfangs. Des neu einlassens, eines Neubeginns, Zeit der neuen Chancen und Möglichkeiten. Das ist daran besonders schön:-). Ich lasse euch auf jeden Fall weiter teilhaben:-). Habt noch einen schönen sonnigen Dienstag-). Bis bald, eure Nina

130. Beitrag

Nach längerer Zeit mal wieder ein Beitrag von mir:-). Die Zeit geht momentan so schnell rum. Ich möchte eigentlich viel mehr schreiben; nehme es mir vor und dann ist der Tag wieder vorbei.

Im Moment ist aber auch so viel los. Vieles was sich im Aufbau befindet; sich weiter bewegt, voran geht, verändert, … Ja. Es ist grade eine spannende Zeit. Ich nehme mir viel Zeit für mich; für Spaziergänge im Wald, zum puzzeln, meditieren, lesen, entspannen. Das ist auch dringend nötig; insbesondere durch die gegenwärtige Situation in der Ukraine. Das macht mir auch viel Angst. Und da ich als Borderliner Gefühle noch viel stärker empfinde, muss ich momentan aufpassen, dass ich mich schütze, um nicht unter der Gefühlsflut , die mich immer wieder überfallen möchte, unterzugehen sondern meine Gefühle zu kontrollieren. Sie auch rauszulassen. Gefiltert- und nicht unkontrolliert. Besonders gut geht es bei Sportveranstaltungen, wo ich ordentlich mitfiebern und unser Team anfeuern kann. Da bin ich immer mit Leib und Seele dabei. Da darf sich die Freude ihren Weg bahnen oder eben auch mal Frust. Das muss dann auch gar nichts mit dem Spiel zutun haben. Das Spiel ist oft eine Art Hilfestellung, um meine Emotionen, die sowieso vorhanden sind aber nichts mit Sieg oder Niederlage zutun haben, rauszulassen. Durch das Anfeuern und Mitfiebern kann ich stellvertretend alles loslassen, was sich die Woche über anstaut; manchmal fehlen mir noch die Kraft bzw. der Antrieb, es auf anderen Wegen zu lösen. Selber Sport machen wäre da eine super Alternative. Nur haben die letzten zwei Jahre so viel Kraft gekostet, dass da noch nicht viel zu machen ist… Immerhin gehe ich jeden Tag spazieren. Das hilft schonmal dabei, dass sich meine Gefühle nicht so anstauen.

Seit dem Ukraine Krieg ist meine Anspannung wieder sprunghaft angestiegen… Nachts komme ich deshalb kaum zur Ruhe und kann auch trotz Schlafmitteln kaum einschlafen… Mir geht es auch die letzten Tage wieder schlechter… Ich merke einfach, wie sehr mich die Situation beschäftigt… Ausblenden? Auch keine gute Idee. Dann treffen mich die Nachrichten zu stark und führen zu extremen Stimmungsschwankungen. Was besser hilft ist, gezielt kurz Nachrichten zu gucken, um informiert zu bleiben. Dann kann mich die Angst nicht von hinten überfallen; mich nicht so abstürzen lassen. Ebenso wie die Spaziergänge im Wald, die mir dabei helfen, meine innere Ruhe zumindest ein Stück weit wiederzufinden; mehr bei mir anzukommen; mich zu erden; zu verstehen, dass ich manche Dinge eben nicht beeinflussen kann. Sie nicht in meiner Hand liegen. Ich bin dann wieder mehr im Hier und Jetzt. Im gegenwärtigen Moment. Mit all den Chancen und Möglichkeiten, die mir dieser Moment bietet: Ein Moment der Ruhe und des Friedens. Das reicht oft schon aus, um meine Angst wieder unter Kontrolle zu bekommen und mich nicht von ihr kontrollieren und beeinflussen zu lassen. Stärker zu sein als meine Angst. Sie einfach anzunehmen. Dabei hilft mir die Zeit im Wald. Die Anspannung sinkt; die Stimmungsschwankungen ebenso. 

Wie schön, dass der Frühling nun endlich im Anflug ist:-). Das sonnige Wetter tut der Seele so unglaublich gut. Das Licht, der blaue Himmel, die Wärme… Das ist besser als jedes Antidepressivum:-). Ich bin so froh, dass der dunkle, graue kalte Winter nun endlich vorbei ist! Dieses Jahr habe ich fast so etwas wie Frühlingsgefühle. Auch das Aufstehen morgens fällt viel leichter. Daran werde ich mich in den nächsten Tagen noch ordentlich erfreuen. Und fotografieren gehen. Das macht mir auch unheimlich viel Spaß und führt mich immer wieder zurück ins Hier und Jetzt. Verbindet mich mit der Gegenwart und lässt vergessen, was morgen sein könnte… Denn das kann ich ja heute nicht wissen. Es kommt wie es kommt. Aber den gegenwärtigen Moment, den kann ich selber beeinflussen und gestalten. Dafür sind alle Hilfsmittel erlaubt, die nicht süchtig machen. Spazieren gehen, fotografieren, schreiben, kochen, backen, essen, … Es gibt so vieles was hilft und unterstützt. Man muss nur genau hinsehen. In diesem Sinne werde ich mir jetzt was kochen:-). Bis bald, eure Nina

129. Beitrag

Heute wieder ein neuer Beitrag:-).

Es riecht draußen nach Frühling, oder? Allein die Tatsache, dass es draußen wieder deutlich länger hell ist und sich die Sonne seit einigen Tagen blicken lässt, lässt mich besser durchatmen und tankt meine Energie wieder auf:-). Das ist deutlich spürbar! 

Heute im Wald habe ich drei Spechte entdeckt. Erst haben sie eine Einheit gebildet und sind danach jeder auf einen separaten Baum geflogen, um ihre Höhlen zu bauen. Das wäre mir vor wenigen Wochen wahrscheinlich gar nicht aufgefallen bzw. ich hätte es wohl nicht mitbekommen. Zu sehr war ich noch mit mir und meinen eigenen Gedanken beschäftigt. Habe mich „nur“ auf den Wald eingelassen und dort loslassen können ohne viel wahrzunehmen… Obwohl vor meinen Augen sicherlich viel Spannendes geschehen ist. Aber ich war nicht aufnahmefähig. Das wird mir jetzt erst bewusst. Oft spüre ich erst, dass etwas aus dem Ruder gelaufen ist und nicht mehr funktioniert hat, wenn es plötzlich wieder möglich ist. Meine Sinne wieder geschärft  und nicht mehr vom Nebel der Depression verhangen sind… Wenn alles um mich herum heller und freundlicher wird. Nicht nur im Außen sondern auch im Innen:-). 

Es ist ein langer Weg und Prozess, überhaupt erst einmal wahrzunehmen, dass etwas nicht stimmt. Um dann genau hinzuschauen, was es überhaupt ist. Abzuwägen, was ist wirklich wichtig? Und was nicht? Nicht alles verdient eine Reaktion. Manche Sorgen, Nöte, Ängste und Zweifel werden auch von allein wieder verschwinden, wenn sich die Situation ändert. Manche Lösungswege gehen schneller; andere dauern. Nicht immer ist alles sofort umsetzbar. Vieles braucht Zeit und einen gewissen Vorlauf; muss vorbereitet werden; organisiert; … Und letztendlich braucht es für große Veränderungen noch eine größere Stabilität, um damit auch dauerhaft umgehen zu können. Denn oft bringen Veränderungen auch neue Ängste und Sorgen mit sich; aber eben auch viel Schönes:-). Neue Erfahrungen, Freiheiten, Erleichterungen,  Möglichkeiten… Die Liste ist endlos fortsetzbar:-). Und genau darauf freue ich mich! Nach der Reha endlich wieder arbeiten zu gehen; endlich vom Jobcenter wegzukommen, finanziell frei und unabhängig zu sein, wieder voll und ganz über mein eigenes Leben bestimmen zu können und nicht durch das Jobcenter fremdbestimmt und abhängig zu sein. Endlich wieder mein Leben so leben können, ohne dem Jobcenter Rechenschaft über jede Kleinigkeit ablegen zu müssen. Endlich wieder eine Aufgabe zu haben, die mich erfüllt; endlich wieder das Gefühl zu haben, gebraucht zu werden. Einen Wert für die Gesellschaft zu haben und nicht ständig abgestempelt und stigmatisiert zu werden… Denn das macht vieles in einem Menschen kaputt.. Egal wie stark er auch ist… Und trotzdem glaube ich ganz fest daran, dass ich es schaffen werde. Mögen auch neue Probleme, Ängste, Zweifel und Sorgen aufkommen so weiß ich, wie ich damit umgehen werde; wo ich Hilfe bekomme. 

Es wird dann noch wichtiger werden, mich selber schneller und besser  wahrzunehmen. Zu spüren und fühlen, wenn etwas schiefläuft. Und den Mut zu haben, hinzuschauen. Auch wenn es schwer ist und weht tut. Dann erst recht. Wenn ich diese Punkte berücksichtige und beachte, dann weiß ich, dass ich es schaffen werde:-). Für mich und meinen inneren Frieden. Für mehr Zufriedenheit, Gelassenheit und letztendlich für neue Lebensfreude. Nur für mich:-).  Ich lasse euch auch weiterhin teilhaben:-). Bis bald, eure Nina

128. Beitrag

Januar? Wo bist du hin?? irgendwie habe ich dich verpasst;-).

Ich komme grade von einem langen Spaziergang im Wald. Das ist für mich das mit Abstand beste Antidepressivum das es gibt. Alleine schon die Luft, die Bäume, die Tiere… Ein Stück heile Welt. Eine Welt, in der auch ich mich ganz, heile, gesund fühle. Eine Welt, in der es sehr viele Ideen, Lösungsmöglichkeiten, Chancen und Freude gibt. Eine Welt, in der ich mich voll und ganz fallenlassen kann. Dafür braucht es nicht viel. Einfach nur auf eine Bank setzen und nichts tun. Einfach loslassen; durchatmen, verweilen, im Hier und Jetzt sein- und spüren, wie nach und nach eine tiefe innere Ruhe, ein tiefer innerer Frieden immer spürbarer wird… Ganz bewusst. 

Das sind genau die Momente, die mir immer wieder neue Kraft spenden. Momente, von denen ich zehren kann. Die mir auch nachhaltig Kraft geben, da sie mich ruhiger machen und mich wieder spüren lassen, was in mir steckt. Welche Kräfte noch vorhanden sind. Mich wieder zu mir zurückführen. Raus aus dem hektischen Alltag- rein in die Tiefenentspannung. Was für ein Kontrast… 

Was hat mich sonst noch bewegt? Bzw. was war sonst noch los in den letzten Tagen? Ich habe mich endlich überwunden und mich boostern lassen. Lange Zeit hatte ich Angst davor… Zu schlimm waren die Nebenwirkungen nach der zweiten Impfung… Es hat einige Wochen gedauert, bis ich den Mut und die Sicherheit hatte, bestimmte Nebenwirkungen einfach zu akzeptieren und anzunehmen. Gott sei Dank waren sie dieses Mal überschaubar. Etwas erhöhte Temperatur, dafür extreme Gliederschmerzen und ein Gefühl von Blei im Körper. Jede Bewegung tat weh. Die Beschwerden haben allerdings nicht lange angehalten. Vielleicht nur 20 Stunden. Das war absolut aushaltbar. Außerdem konnte ich es je eh nicht ändern. Also habe ich es akzeptiert. Damit geht es mir immer besser:-). Dinge oder Situationen akzeptieren, die ich nicht ändern kann. Und was sich ändern lässt? Her damit:-). Das wird angepackt. Entweder alleine oder mit Hilfe. Beides ist zum Glück immer leichter möglich. Dinge selber zu lösen und um Hilfe bitten und die Hilfe auch anzunehmen. Das gestehe ich mir immer öfter zu:-). Jedes Mal wird es auch ein kleines bisschen leichter und sogar selbstverständlicher:-). Das Gefühl, um Hilfe zu bitten, hat für mich nicht mehr so viel mit eigenem Versagen oder Inkompetenz zu tun sondern mit Mut und Stärke. Und auch mit dem Gefühl, es zu dürfen. Es verdient zu haben, dass man mir hilft. Jeder Mensch hat es verdient. Ich also auch:-). Das musste ich erstmal verstehen und begreifen. Es kommt immer mehr bei mir an. Kleine Rückschritte und Rückfälle plane ich einfach mit ein. 

Überhaupt habe ich die ganze Woche über gemerkt, dass ich langsam wieder entspannter werde. Mich nicht mehr so gestresst fühle. Den Januar über habe ich mich noch viel ausgeruht und versucht, Termine nach Möglichkeit zu vermeiden. Außerdem meditiere ich nach wie vor sehr viel und gehe jeden Tag spazieren, habe mir neue Puzzle gekauft (ist ja auch wie Meditation) und stehe nicht mehr so spät auf, sodass ich wieder einen geregelteren Tagesablauf habe. Das kostet morgens zwar nach wie vor viel Überwindung aber es lohnt sich:-). ich versuche, nur an Tagen länger zu schlafen, wenn ich das Gefühl habe, dadurch zu neuen Kräften zu kommen. Insbesondere letztes Jahr, als ich durch die ganzen Termine, die von außen kamen, unglaublich erschöpft war und ich gefühlt nur noch durch langes Schlafen am Leben bleiben konnte. Da hat es mir sehr geholfen! Dem Körper einfach das geben, was er braucht. Dazu musste ich natürlich hinhören und die Hilferufe meines Körpers nicht ignorieren… Auch das ist noch immer nicht ganz einfach… Auf meinen Körper zu hören. Auf die Signale, die er mir sendet. Kopf- und Rückenschmerzen, Herz- Kreislaufprobleme, Schwäche… All das sind Signale, auf die ich allerspätestens hören sollte.. Besser auf jeden Fall schon vorher. Aber ich arbeite dran. Und bleibe natürlich auch hier weiter dran:-). Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und freue mich, wenn ihr weiter fleißig lest:-). Bis bald, eure Nina