131. Beitrag

Was für ein wunderbarer Frühlingsanfang:-). So viel Sonnenschein und Wärme hatten wir schon lange nicht mehr:-). Endlich wieder draußen auf der Bank sitzen, sich von der Sonne wärmen lassen, Vögel, Schmetterlinge und Eichhörnchen beobachten, die Heilkraft des Waldes auf sich wirken lassen, loslassen, runterkommen, entspannen. Ist endlich wieder möglich und tut so unendlich gut!

Was gibt es sonst neues? Tatsächlich habe ich letzte Woche einen Anruf aus der Klinik bekommen, wo ich meine Reha machen möche. Wie es dann häufig so ist, habe ich den Anruf verpasst und erst am nächsten Morgen zurückrufen können. Das sollte im Nachhinein so sein , denn in den Stunden, die dazwischen lagen, ging eine enorme emotionale Achterbahnfahrt los. Letztendlich wusste ich ja, dass es nun schnell losgeht- theoretisch zumindest. Das ging für mich dann aber doch etwas sehr schnell und kam auch ziemlich unerwartet… Und das Ende der Geschichte war, dass der Platz dann kurzfristig doch an jemand anderen vergeben war. Nach dieser extremen emotionalen Achterbahnfahrt mit der Hoffnung- und gleichzeitig auch Angst-, dass es nun losgeht, habe ich gedacht, dass ich bei der Absage am Donnerstag Vormittag enttäuscht oder traurig sein würde. Hatte ich mich Mittwoch Abend doch ziemlich reingesteigert und hochgefahren, bin in Gedanken noch mal alle Punkte durchgegangen, die erledigt werden müssen, ebenso die Packliste, die Liste der Menschen, die ich benachrichtigen möchte, und noch so vieles mehr. Anfahrt, Bahnticket, … So viel…. Zu viel im Nachhinein. Durch das Zuviel habe ich deutlich gespürt, dass ich noch nicht stark genug für die Traumatherapie bin. Die Grundvorraussetzungen noch nicht stimmen; ich noch nicht stabil genug bin nach diesen zwei extrem schweren Jahren tiefster Depressionen… Und so war ich bei der Absage weniger traurig oder enttäuscht sondern erleichtert und befreit! 

Diese Erkenntnis musste aber erstmal reifen. Zwar in wenigen Stunden aber diese Stunden waren entscheidend, denn nach der Absage am Donnerstag rief die Klinik 2 Stunden später wieder an um mir mitzuteilen, dass ich nun doch kurzfristig am Freitag anreisen könne. Da habe ich dann von meiner Seite aus abgesagt und mir eine weitere Stärkungspause von zwei Monaten erbeten. Ab Juni könnte es theoretisch dann losgehen. Oder auch nicht. Kommt drauf an, ob ich einen ambulanten Therapieplatz finde. Mittlerweile bin ich nämlich der Meinung, dass ich es lieber ambulant machen möchte und die Sicherheit der Klinik eigentlich nicht mehr unbedingt brauche. Zumal die Rückkehr nach einem langen Klinikaufenthalt auch gewisse Risiken birgt. Man kommt von heute auf morgen von der „Blase“ Klinik wieder zurück in den Alltag. Zurück in die Umstände, die auch dazu beigetragen haben, dass es mir so schlecht ging. Sprich: Meine aktuelle Wohnsituation, die eigentlich vorher zwingend verändert werden muss, bevor die Therapie überhaupt greifen kann. Ich brauche also erstmal eine neue Wohnug- und danach dann die Traumatherapie. Wenn ich wieder zur Ruhe gefunden habe und nicht mehr so schnell gestresst bin. 

Aktuell sind wir im privaten Umfeld an einer Lösung dran, die ich in den nächsten Blogbeiträgen näher erläutern werde. Ich brauche aber selber noch Zeit, um mich an diese neuen Umstände zu gewöhnen. Deshalb schreibe ich heute noch nichts darüber. Fest steht aber, dass ich weiterhin eine neue kleine ruhige Wohnung nur für mich alleine benötige. Wo ich mich zurückziehen kann, wenn mir mal wieder alles zuviel wird. Wenn ich alleine sein möchte und auch muss.  Einen unbelasteten sicheren und ruhigen geschützten Rückzugsraum. Vielleicht weiss ja jemand etwas? 

Deshalb werde ich mich in den nächsten Monaten überwiegend um meine weitere Genesung und Stabilisierung kümmern. Mit viel Ruhe und Entspannung in meinem geliebten Wald, mit Meditation, Fotografieren und besonders damit, langsam die alte Wohnung aufzulösen. Viele Dinge zu entsorgen, zu verschenken, zu verkaufen. Mich von altem Ballast zu befreien, aufzuräumen und Abschied von der alten Wohnung zu nehmen. Nicht von heute auf morgen sondern Stück für Stück. Denn schließlich hatte ich hier auch viele gute Jahre, an die ich gerne zurückdenke und die ich auch bewahren möchte. Es ist also grade eine Zeit des Abschiednehmens und gleichzeitig eine Zeit des Neuanfangs. Des neu einlassens, eines Neubeginns, Zeit der neuen Chancen und Möglichkeiten. Das ist daran besonders schön:-). Ich lasse euch auf jeden Fall weiter teilhaben:-). Habt noch einen schönen sonnigen Dienstag-). Bis bald, eure Nina

Ein Gedanke zu „131. Beitrag

  1. Uwe

    So eine Wohnung suchen ich auch schon fast zwei Jahre. Am liebsten ohne Nachbarn die einem auf den Nerven runtrampeln durch ihr egoistisches rücksichtsloses Verhalten. Mich nervt das täglich und es führt dazu daß ich die Menschen immer mehr hasse. Eigentlich möchte ich das gar nicht aber es wird täglich schlimmer. Ich habe auf diese ständigen Streitereien keine Lust mehr und auch keine Kraft dafür.
    Ich hoffe Du findest was Du suchst. Mit meiner kleinen Frührente sind die Chancen gleich null hier.
    Das Du es ambulant versuchen möchtest finde ich gut denn mir ging es nach stationären Aufenthalten auch immer nur kurz gut bis der Alltag mich wieder plattgewalzt hat
    Ich bin in ambulanter Therapie komme aber im Moment nicht wirklich weiter weil es mir nicht gelingt mein Umfeld zu ändern.
    GlG Uwe

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