Nach längerer Zeit mal wieder ein Beitrag von mir:-). Die Zeit geht momentan so schnell rum. Ich möchte eigentlich viel mehr schreiben; nehme es mir vor und dann ist der Tag wieder vorbei.
Im Moment ist aber auch so viel los. Vieles was sich im Aufbau befindet; sich weiter bewegt, voran geht, verändert, … Ja. Es ist grade eine spannende Zeit. Ich nehme mir viel Zeit für mich; für Spaziergänge im Wald, zum puzzeln, meditieren, lesen, entspannen. Das ist auch dringend nötig; insbesondere durch die gegenwärtige Situation in der Ukraine. Das macht mir auch viel Angst. Und da ich als Borderliner Gefühle noch viel stärker empfinde, muss ich momentan aufpassen, dass ich mich schütze, um nicht unter der Gefühlsflut , die mich immer wieder überfallen möchte, unterzugehen sondern meine Gefühle zu kontrollieren. Sie auch rauszulassen. Gefiltert- und nicht unkontrolliert. Besonders gut geht es bei Sportveranstaltungen, wo ich ordentlich mitfiebern und unser Team anfeuern kann. Da bin ich immer mit Leib und Seele dabei. Da darf sich die Freude ihren Weg bahnen oder eben auch mal Frust. Das muss dann auch gar nichts mit dem Spiel zutun haben. Das Spiel ist oft eine Art Hilfestellung, um meine Emotionen, die sowieso vorhanden sind aber nichts mit Sieg oder Niederlage zutun haben, rauszulassen. Durch das Anfeuern und Mitfiebern kann ich stellvertretend alles loslassen, was sich die Woche über anstaut; manchmal fehlen mir noch die Kraft bzw. der Antrieb, es auf anderen Wegen zu lösen. Selber Sport machen wäre da eine super Alternative. Nur haben die letzten zwei Jahre so viel Kraft gekostet, dass da noch nicht viel zu machen ist… Immerhin gehe ich jeden Tag spazieren. Das hilft schonmal dabei, dass sich meine Gefühle nicht so anstauen.
Seit dem Ukraine Krieg ist meine Anspannung wieder sprunghaft angestiegen… Nachts komme ich deshalb kaum zur Ruhe und kann auch trotz Schlafmitteln kaum einschlafen… Mir geht es auch die letzten Tage wieder schlechter… Ich merke einfach, wie sehr mich die Situation beschäftigt… Ausblenden? Auch keine gute Idee. Dann treffen mich die Nachrichten zu stark und führen zu extremen Stimmungsschwankungen. Was besser hilft ist, gezielt kurz Nachrichten zu gucken, um informiert zu bleiben. Dann kann mich die Angst nicht von hinten überfallen; mich nicht so abstürzen lassen. Ebenso wie die Spaziergänge im Wald, die mir dabei helfen, meine innere Ruhe zumindest ein Stück weit wiederzufinden; mehr bei mir anzukommen; mich zu erden; zu verstehen, dass ich manche Dinge eben nicht beeinflussen kann. Sie nicht in meiner Hand liegen. Ich bin dann wieder mehr im Hier und Jetzt. Im gegenwärtigen Moment. Mit all den Chancen und Möglichkeiten, die mir dieser Moment bietet: Ein Moment der Ruhe und des Friedens. Das reicht oft schon aus, um meine Angst wieder unter Kontrolle zu bekommen und mich nicht von ihr kontrollieren und beeinflussen zu lassen. Stärker zu sein als meine Angst. Sie einfach anzunehmen. Dabei hilft mir die Zeit im Wald. Die Anspannung sinkt; die Stimmungsschwankungen ebenso.
Wie schön, dass der Frühling nun endlich im Anflug ist:-). Das sonnige Wetter tut der Seele so unglaublich gut. Das Licht, der blaue Himmel, die Wärme… Das ist besser als jedes Antidepressivum:-). Ich bin so froh, dass der dunkle, graue kalte Winter nun endlich vorbei ist! Dieses Jahr habe ich fast so etwas wie Frühlingsgefühle. Auch das Aufstehen morgens fällt viel leichter. Daran werde ich mich in den nächsten Tagen noch ordentlich erfreuen. Und fotografieren gehen. Das macht mir auch unheimlich viel Spaß und führt mich immer wieder zurück ins Hier und Jetzt. Verbindet mich mit der Gegenwart und lässt vergessen, was morgen sein könnte… Denn das kann ich ja heute nicht wissen. Es kommt wie es kommt. Aber den gegenwärtigen Moment, den kann ich selber beeinflussen und gestalten. Dafür sind alle Hilfsmittel erlaubt, die nicht süchtig machen. Spazieren gehen, fotografieren, schreiben, kochen, backen, essen, … Es gibt so vieles was hilft und unterstützt. Man muss nur genau hinsehen. In diesem Sinne werde ich mir jetzt was kochen:-). Bis bald, eure Nina