Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

106. Beitrag

Puh.. Das war mal wieder ein Woche mit extremen Höhen und Tiefen, wechselhafter Stimmung, viel Durcheinander, Chaos im Kopf. Und gleichzeitig eine Woche, in der ich endlich wieder an bereits Erlerntes anknüpfen konnte. Konkret meine damit, dass ich mich, angeregt durch ein Telefonat mit meiner besten Freundin, wieder an meinen Leitsatz erinnern und diesen sogar sofort wieder anwenden konnte! Dieser Leisatz lautet: „Alles, was grade ist darf auch sein. Alles hat seine Berechtigung.“ Darin enthalten sind alle vorhandenen Gefühle und Gedanken. Ganz egal, wie positiv oder negativ sie auch sind.

Dieser Leitsatz hilft mir wieder sehr, meine Gefühle und Gedanken anzunehmen ohne sie zu bewerten. Dadurch leide ich nicht mehr so sehr unter meinen mitunter sehr extremen Gedanken. Sie sind teilweise wirklich vernichtend… Oft wehre ich mich einfach nur gegen diese vernichtenden Gedanken; möchte sie mit aller Kraft und Gewalt wegdrängen; und das mit der gleichen Macht und Brutalität, die sie selber mitbringen. Das ergibt dann ein ziemliches Konfliktpotenzial. Gewalt erzeugt Gegengewalt. Sowohl auf der gedanklichen als auch auf der körperlichen Ebene. Da ist es dann kaum möglich Frieden in mir zu schließen… Die Anspannung steigt wieder gefährlich hoch… Da braucht es fruchtbare Gegenmaßnahmen, die ich ergreifen muss, damit es in mir nicht noch weiter eskaliert. Das wichtigste ist die Bewegung um die Masse der Gefühle und Gedanken, die sich durch Bewegungslosigkeit angestaut haben ins Rollen zu bringen. Das Knäuel, in dem alles durcheinandergewirbelt wird und zu einer Masse verschmilzt, zu entzerren und aufzulösen. Um wieder aktiv handeln zu können und Herrin der Lage zu werden; um auf mich aufzupassen und mich zu beschützen- vor mir selber.

Mein Leitsatz ist dabei leider lange Zeit auf der Strecke geblieben… Oft erinnere ich mich in Krisenzeiten nicht mehr an das bereits neu Erlernte; weder an neue Strategien noch an neue Wege… Dabei ist das soooo wichtig und entscheidend auf dem Weg zur Heilung!!! Wenn alles, was da ist, plötzlich eine Daseinsberechtigung bekommt, hat es keine Macht und keinen negativen Einfluss mehr auf mich. Die oft als übermächtig empfundenen Gefühle und Gedanken können mir dann nicht mehr schaden. Sie sind dann genau das, was sie früher einmal waren: Wegweiser und ein deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl, auf den es zu hören gilt. Sie wollen mir gar nicht schaden sondern mir dabei helfen, wieder auf den richtigen Weg zurück zukehren. Wieder zu mir selber zu finden… Ich interpretiere sie häufig falsch- oder sie drücken sich vielleicht auch etwas extrem aus.. Das ist sehr typisch bei mir. Sie wollen mir zeigen, dass es an irgendeiner Stelle eine massive Überforderung gibt; oder Ereignisse aus der Vergangenheit, die sich langsam einen Weg an die Oberfläche bahnen und dringend gesehen und nicht verdrängt werden müssen; Ereignisse, die alle eine Berechtigung haben dazusein und nicht verdrängt zu werden. Alte Ereignisse zulassen, sie ansehen, ihnen eine Berechtigung geben,sie annehmen und akzeptieren. Das ist ja genau die Thematik, die sich bei mir hinter den extremen Gedanken und Gefühlen versteckt. Dadurch gelangen sie an die Oberfläche… Werden sichtbar. Erstmal nur für mich. Und für meine Ergotherapeutin. Später dann vielleicht auch für andere. Vielleicht für euch???

Es ist noch ein sehr langer Weg bis zur Heilung. Aber ich gehe diesen Weg. Mit meinem kleinen Sturkopf, der gern auch mit dem Kopf durch die Wand möchte;-). Ich muss ihn immer mal wieder einfangen und bremsen. Sonst steht er sich selber im Weg und trägt durch sein Verhalten oft noch zu weiteren Verletzungen bei, die eigentlich überflüssig sind… Nun haben mein kleiner Sturkopf und ich uns aber wieder vertragen und einen Weg zueinander gefunden. Einen liebevollen, würde ich sagen:-).

Der kleine Sturkopf wird in nächster Zeit sicherlich immer mal wieder auftauchen;-). Ich bringe ihn dann mit auf diese Seite. Dann lernt ihr ihn vielleicht auch mal kennen. Wer weiß? Dann bis bald, eure Nina

105. Beitrag

So langsam aber sicher neigt sich der Sommer dem Ende zu. Darüber freue ich mich sehr:-). Nun kommt meine Lieblingsjahreszeit: Der Herbst. Gestern war ich wieder lange im Park und da habe ich den herannahenden Herbst das erste Mal gerochen: Er riecht so würzig, nach nasser Erde, blumig, erholt und frisch. Es ist dieser ganz besondere Duft, den ich über alles liebe und den ganzen Tag riechen könnte. Außerdem verfärbt sich das Laub; die Bäume werfen ihre Blätter ab und bereiten sich auf den Winter vor.

In meinem Leben läuft ja sehr viel über die Sinne ab. Insbesondere über das Riechen und das Fühlen. Ich könnte stundenlang die verfärbten Blätter betrachten, sie in die Hand nehmen, berühren, sie fühlen… Das verbinde ich mit dem Herbst: Sehen, spüren, fühlen. Und natürlich auch hören, wenn der Wind durch das Laub weht: Das Rascheln. Ein schönes Geräusch. Außerdem liebe ich es, dass es draußen jetzt langsam ruhiger wird; die Menschen sich wieder mehr in ihre Wohnung zurückziehen… Bei mir ist es genau umgekehrt: Ich bin jetzt lieber draußen als sonst. Habe wieder mehr Antrieb, mehr Freude im Leben.

Ich spüre immer mehr, dass mich der Lärm der Stadt stresst, die ganzen Menschen, die Lautstärke, die Geschwindigkeit… In der Natur habe ich meine Ruhe. Empfinde Frieden. Bin geerdeter, glücklicher, zufriedener. In der Natur finde ich sofort meine innere Mitte und meinen inneren Frieden. Kann besser atmen und bekomme besser Luft. Dort bin ich mit mir und meiner Welt im Reinen. Deshalb habe ich mir zum Beispiel einen neuen Rucksack gekauft, um immer länger draußen in der Natur bleiben zu können. Ich habe nun regelmäßig ein kleines Picknick im Rucksack und kann es in der Natur essen. Das mache ich sowieso gerne. Oder einfach nur sitzen, die Ruhe genießen und entsapnnen. Mehr braucht es oft nicht, um glücklich zu sein.

Grade in der jetzigen Zeit, wo die Menschen gefühlt immer aggressiver werden. Auch hier in meiner Umgebung außerhalb meiner Wohnung. Zumindest empfinde ich es grade im Moment so. Davor muss ich mich dringend schützen, um mich nicht anstecken oder mitreißen zu lassen. Das is momenan tatsächlich sehr schwer… Deshalb werde ich in Zukunft noch mehr Zeit in der Naur verbringen und mich ein wenig aus den sozialen Medien zurückziehen, wo immer nur schlechte Nachrichten verbreitet und gegen andere Menschen gehetzt wird. Im Moment finde ich es absolut unerträglich. Das ganze Negative, was über die Medien auf mich einstürzt. Wo man auch hinschaut :Überall sind nur neagtive Nachrichten, über die berichtet wird. Immer nur Katatstrophen. Da ist es auch kein Wunder, dass die Menschheit langsam immer mehr durchdreht. ausrastet und aggressiv wird. Wenn immer nur schlechte Nachrichten verbreitet werden und das Gute auf der Strecke bleibt bzw. übersehen wird…

Nun ja. Die Medien kann ich nicht ändern. Dafür aber meine eigene Reaktion darauf; meinen Umgang damit. Ich muss mich dem ja nicht aussetzen sondern kann selber entscheiden, wie ich damit umgehe. Mein Umgang wird es auch weiterhin sein, mich auf das Gute in der Welt zu konzentrieren; es für mich herauszufiltern; dankbar zu sein für das, was ich habe; mich weiterhin an den kleinen Wundern des Lebens zu erfreuen; zu fühlen, zu sehen, zu leben:-).

Und natürlich, euch daran teilhaben zu lassen:-). Dann bis bald, eure Nina

104. Beitrag

In letzter Zeit ertappe ich mich immer wieder, dass ich zunehmend in den Opfermodus zurückrutsche. Soll heißen: Ich mache Gott und die Welt für meinen Gesundheitszustand verantwortlich. Ziemlich destruktiv, würde ich sagen. Es ist aber auch so viel leichter, alles von mir wegzuschieben, als selber Verantwortung für mein Handeln, für mein Leben zu übernehmen. Entweder ist es mir zu heiß, zu laut, die Corona Krise nervt, etc. Ganz egal, was sich grade anbietet: Es wird dankbar von mir angenommen;-). Nur führt es zu nichts. Im Gegenteil: Ich verpasse viele Chance und Gelegenheiten, um wieder zu Kräften zu kommen oder einfach ein glücklicheres Leben zu führen. Ich halte mich selber davon ab…

Alte Verhaltensweisen und Strukturen haben dann eher wieder Platz zurückzukehren und sich breit zu machen- in der Opferrolle. Manchmal macht es mir noch sehr viel Angst, wenn sich neue , gesunde Verhaltensweisen langsam etablieren und immer stärker werden.. Sie alte Strukturen verdrängen … Damit komme ich manchmal noch nicht so gut klar. Dann habe ich das Gefühl, etwas zu verlieren.. Etwas, was in schweren Zeiten immer verlässlich da war (ist). Wie ein guter Freund. Niemand möchte einen guten Freund verlieren… Ich auch nicht. In Zukunft wird es aber wichtig werden, die alten Strukturen gehen und mich zu 100% auf Neues einzulassen. Vielleicht ist die Bereitschaft dafür in Krisenzeiten noch nicht vorhanden??? Möglich wäre es. In normalen Zeiten, also ohne Krise, lebe ich all die neu erlernten gesunden Strukturen und Verhaltensweisen. Sie haben einen festen Bestandeil im Alltag. Nur ist jetzt grade keine normale sondern Krisenzeit. Nach wie vor.

Und trotzdem versuche ich grade jetzt ganz bewusst destruktive Gedankengänge und Verhaltensweisen zu unterbrechen; sie zu identifizieren und zu entlarven. Dadurch nehme ich ihnen ihre Macht, denn ich kenne meine Dämonen und weiß mit ihnen umzugehen. Sie mögen es nämlich gar nicht, enttarnt bzw. entlarvt zu werden;-). Können sie dann nicht mehr im Verborgenen agieren und mich weiter manipulieren.

Klar ist es draußen im Moment schwül, heiß und unangenehm; klar nervt die Coronakrise; zumindest zum Teil. Aber das sind nun mal Ereignisse, die von außen an mich herantreten und nicht durch mich verursacht oder verschuldet sind. Diese Erkenntnis hilft mir immer sehr dabei, die Situation anzunehmen und zu akzeptieren. Und trotzdem sind da immer wieder diese kleinen Teufelchen, die rechts und links auf meiner Schulter sitzen und mir immer wieder ins Ohr flüstern: „Ich halte die Hitze nicht länger aus. Ständig diese Kopfschmerzen und Corona hat mein Leben zerstört und mir alles kaputtgemacht.“ Ein ganzschön schweres Los, wenn alles wahr wäre, was sie mir ins Ohr flüstern. Jeder negative Gedanke wird aber immer stärker und immer öfter von meinem gesunden Anteil ins Gegenteil verkehrt: Zum Beispiel der sich immer wiederholende, destruktive Gedanke: „Ich halte die Hitze nicht länger aus.“ Dem entgegne ich stets mit dem Satz: „Wenn ich es nicht aushalten würde, wäre ich ja nicht mehr am Leben.“ Außerdem gibt es ja Abhilfe durch meine beiden Ventilatoren und diverse Kühlakkus. Zudem lässt es sich im Park recht gut aushalten. Auch Gegenfragen gehören zu meinem Repertoire und helfen dabei, die Situation anzunehmen. Ändern kann ich sie ja eh nicht. Die Gegenfrage lautet immer: „Was ist denn so schlimm daran, alles ein wenig langsamer und entspannter anzugehen?“ So entstehen wirklich spannenden Dialoge in meine Kopf. Ich muss mich nicht von meinen negativen Gedanken leiten lassen. Es liegt an mir und in meiner Hand es nicht zu tun. Ich muss mich lediglich dafür entscheiden und alte Muster identifizieren, entlarven und sie hinterfragen, ob sie in der heutigen Zeit noch so eine Bedeutung haben, wie sie sich herausnehmen. Aber auch das ist eine Entscheidung, die ich aktiv und bewusst treffen muss. Spannendes Thema! Da gibt es sicher noch eine Fortsetzung. Aber nicht mehr heute;-). Ein anderes Mal.

Dann bis bald, eure Nina

103. Beitrag

Himmel ist das warm im Moment! Wahnsinn! Die Müdigkeit macht träge und ich habe gleichzeitig die ganze Zeit das Gefühl, etwas zu verpassen… Beides zusammen verträgt sich dann auch nur bedingt.. Ich bin ziemlich unruhig und möchte die ganze Zeit rausgehen, um etwas zu unternehmen; am Leben teilzunehmen und nicht die ganze Zeit in meiner Wohnung rumzuhängen.. Da steigt die Anspannung schnell wieder an… Da bin ich lieber draußen und gleichzeitig in Bewegung. Tagsüber bin ich eher in meiner Wohnung; aber abends, wenn es dann abkühlt, geht`s raus! Da hält mich nichts mehr.

Dadurch habe ich Samstag Abend einen wunderschönen Sonnenuntergang an der Weser sehen und fotografieren können:-). Das hat mich gut von der inneren Unruhe abgelenkt und mir gleichzeitig ein positives Gefühl vermittelt. Außerdem war ich gut und gerne 1,5 Stunden unterwegs, sodass auch die Anspannung wieder auf ein erträgliches Maß gesunken ist. Dementsprechend gut konnte ich die Nacht darauf auch schlafen. Seit 5 Nächten schon kann ich nun auch endlich das Beruhigungsmittel weglassen und wieder ohne Chemie schlafen. Und das trotz der Hitze (ich wohne im Dachgeschoss; da ist auch nachts keine große Abkühlung in Sicht). Natürlich wache ich nachts auf aber ca. 4 Stunden am Stück kann ich schlafen. Zum morgen hin wird es dann immer unruhiger und die Schlafphasen immer kürzer. Aber immerhin:-). Es reicht um gut durch den Tag zu kommen und mein kleines Tagespensum eforlgreich zu schaffen.

Worüber ich mich auch sehr freue ist, dass ich seit einigen Tagen keine permanenten Kopfschmerzen mehr habe. Das wirkt sich auch gleich auf meine Geamtsituation und die Gedanken aus… Ich fühle mich sehr viel stärker und zuversichtlicher:-). Dadurch nehmen auch die schlimmen Gedanken ab, haben sie nun keine große Angriffsfläche mehr. Außerdem kann ich sie durch meinen besseren Gesamtzustand schneller und effektiver abwehren. Ich lasse sie zwar einmal kurz zu, mache ihnen dann aber klar, dass ich sie in dieser Form und Heftigkeit nicht dulde und sie dazu auch keine Berechtigung haben. In dem Moment findet in meinem Kopf ein Dialog zwischen der destruktiven und der gesunden Seite statt. Der gesunde Anteil in mir ist stärker als der destruktive, ungesunde Anteil. Ich muss allerdings extrem aufpassen, dass die Rahmenbedingungen stimmen und alles dafür tun, keine Kopfschmerzen zu bekommen…. Denn die ständigen Kopfschmerzen sind der Auslöser für die extrem destruktiven und heftigen Gedanken… Das spüre ich nun, wo sie weg sind, ganz deutlich! Habe ich keine Kopfschmerzen bin ich sehr viel stärker und wiederstandsfähiger! Negative Gedanken und Ereignisse habe dann nur eine kleine Chance, an mich heranzukommen und mich anzugreifen. Dann bin ich viel handlungsorientierter und finde viel schneller Lösungen für Probleme oder Unannehmlichkeiten. Bin fröhlicher und zuversichtlicher. Kann die Gegenwart viel mehr genießen und in die Zukunft schauen. Und ich kann mir selber mehr Mut machen. Ohne Schmerzen ist das Leben so viel leichter, angenehmer, schöner und besser auszuhalten!!!!! Zum Glück weiß ich durch meinen Krankenhausaufenthalt letztes Jahr, dass die Kopfschmerzen von der Psyche kommen. Allerhöchste Zeit also, mich wieder an das zu erinnern, was ich in der Therapie gelernt habe. Und höchste Zeit, wieder mehr an mich zu glauben und mir mehr zuzutrauen. Zum Glück habe ich damit wieder angefangen! Und es war ziemlich schnell von Erfolg gekrönt! Die permanenten Kopfschmerzen sind nun seit einigen Tagen verschwunden und werden hoffentlich noch weiter in der Versenkung verschwunden bleiben;-). Es liegt allein an mir, dafür zu sorgen, dass sie da bleiben, wo der Pfeffer wächst;-).

Drückt mir bitte die Daumen, dass ich es auch in Zukunft schaffen werde, die Schmerzen zu vertreiben, damit eben die gesunden und heilen Anteile in mir weiter wachsen können und mein innerer Frieden zurückkehrt… Viel mehr brauche ich nicht mehr und viel mehr wünsche ich mir auch nicht mehr. Einfach nur ein ruhiges, entspanntes, friedliches und schmerzfreies Leben! Nicht mehr aber auch nicht weniger…

Bis bald, eure Nina

102. Beitrag

Im Moment komme ich kaum dazu zu schreiben. Zu sehr bin ich seit vielen Wochen mit meiner Krisenbewältigung beschäftigt. Aber es zeichnen sich nun erste deutlichere Erfolge ab:-).

Seit letzter Woche schon bin ich fast jeden Tag mehrere Stunden unterwegs. Oft handelt es sich dabei um lange Spaziergänge inklusive Picknick im Park oder am See. Aber auch kleinere Aufgaben, wie zum Beispiel Pfandflaschen abholen und wegbringen, fallen darunter. Dadurch habe ich immer ein kleines Erfolgserlebnis und zusätzlich noch ein kleines Taschengeld, wovon ich mir immer etwas Besonderes kaufe. Letzte Woche war es ein dicker Rätselblock. Ich liebe Kreuzworträtsel:-). Stundenlang kann ich diese lösen! Das lenkt mich so wunderbar von meiner Krise ab und verschafft mir unbeschwerte Stunden. Diese wiederum wirken sich dann wieder positiv auf meine Gesamtverfassung aus… Und so dreht sich die Schleife dann zum Glück wieder nach oben- und nicht noch weiter nach unten… Viel tiefer geht`s aber auch nicht mehr…

In der restlichen Zeit, die ich außerhalb meiner Wohnung verbringe, bummele ich durch Einkaufscenter, bin in der Stadtbibliothek oder sitze, in ganz schlechten Momente, auf einem Parkplatz in meinem Auto und genieße einfach nur die Ruhe… In ganz schlechten Momenten ertrage ich einfach überhaupt nichts mehr… Keine Geräusche im Haus, kein Kindergeschrei, kein Hundegebell…. jedes Geräusch ist dann zuviel und verursacht tatsächlich körperliche Schmerzen. Das fängt bei Nervenschmerzen an und hört bei starken Kopfschmerzen (inklusive mehrere Migräneattacken in der Woche) auf. Dazwischen bieten sich auch gerne noch Rückenschmerzen an;-). In manchen Momenten hilft nur noch Galgenhumor. Mit menschlicher Stärke ist das sonst nicht mehr zu ertragen… Es wird also Zeit, dass es wieder aufwärts geht!!!! Für Tage, an denen ich keine Geräusche mehr ertrage und durch die Schmerzen auch kein Auto mehr fahren kann, habe ich mir jetzt Schallschutzkopfhörer aus dem Baumarkt besorgt. Die kann ich wärmsten weiterempfehlen!!! Sie sind eine unheimliche Erleichterung!!! Dadurch bin ich dann nicht mehr so auf die Geräusche fixiert, die mich besonders Nerven (besonders schreiende Kinder sind für mich momentan die Hölle! Das ist wie Folter! Da bekomme ich solche Nervenschmerzen, dass ich am ganzen Körper anfange zu zittern. Manchmal tut mir durch diese Schmerzen der Rücken so weh, dass ich nicht mehr richtig Luft bekomme… Alles nicht wirklich witzig…)

Zum Glück habe ich die Gewissheit, dass auch diese Zeit wieder vorübergeht. Und für die Übergangszeit habe ich zum Glück nun meine Kopfhörer. Das ist natürlich keine Dauerlösung aber für zwischendurch absolut in Ordnung. Ich werde auf jeden Fall in absehbarer Zeit mit einer weiteren Psychotherapie beginnen. Momentan finde ich leider keine Therapeuten. Sie haben alle Aufnahmestopp. Oder ich werde gleich am Telefon weggedrückt.. Ist wirklich sehr aufbauend in dem Moment;-). Und sehr hilfreich noch dazu;-). Achtung:Galgenhumor!!! Mir hat das Abgewiesenwerden fast den Rest gegeben…. Immerhin habe ich jetzt für den 9.11. einen Termin bei einem neuen Psychiater hier in Bremen. Zu meiner alten Psychiaterin gehe ich ja nicht mehr. Deshalb stand sowieso ein Wechsel an. Nur das es so lange dauert… Naja…

Dann muss ich auch durch diese Krise weiterhin ohne therapeutische Unterstützung durch. Seit letzter Woche denke ich immerhin selber wieder, dass ich es schaffen kann. Letztendlich muss ich da eh alleine durchgehen. Aber Unterstützung wäre schon sehr hilfreich! Zum Glück bin ich nicht alleine und habe liebe Menschen, die mich unterstützen:-). Mir kleine Aufgaben geben und sich immer mal wieder bei mir melden; mich nicht allein lassen und mir auch nicht das Gefühl geben, alleine zu sein. Oft hilft ein Angebot schon so viel weiter! Auch wenn ich es im Moment nur sporadisch und spontan wahrnehmen kann so weiß ich doch, ich könnte jederzeit auf Angebote, wie zum Beispiel ein Treffen zum Kaffeetrinken oder Spazierengehen, zurückgreifen. Ein Stück Normalität und schöne gemeinsame Stunden sind nicht nur in Krisenzeiten extrem wichtig. In solchen Zeiten aber ganz besonders. Denn dann habe ich nicht oft das Gefühl, damit alleine zu sein und mich nicht immer nur alleine um alles kümmern zu müssen. Für diese Menschen bin ich sehr dankbar!!!! Sie sind Seelentröster in dunklen Stunden und machen das Leben auch sonst wertvoll:-).

Nun aber genug für heute. Die Sonne scheint und ruft schon nach mir! Außerdem möchte ich heute oder morgen mein Fahrrad wieder fit machen:-). Dann kann ich auch das Bremer Umland erkunden und weiterhin viel Zeit draußen in der Natur verbringen und dort wieder zu Kräften kommen.

Bis bald, eure Nina