Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

19. Beitrag

Und wieder ist ein Wochenende um:-).

Mittlerweile bekomme ich langsam den Dreh mir mein Wochenende entspannt und auch sinnvoll zu gestalten; ohne größere Abstürze und Stimmungsschwankungen. Die letzten Jahre war das Wochenende für mich immer ein Graus… Es war immer mindestens 1 Tag dabei, der richtig schlecht war. Ich hatte immer schon richtig Angst vor dem Wochenende; vor den Abstürzen und der Langeweile, die an diesen Tagen immer eintritt… Als ich noch gearbeitet habe, habe ich das gern am Wochenende gemacht und dafür lieber unter der Woche frei gehabt. Was mich an den Wochenenden nämlich noch zusätzlich stresst ist, dass fast alle Menschen frei haben und sich überall tummeln; sei es im Bürgerpark, an der Weser, in der Stadt… Die Menschen sind einfach überall…. Sie sind mir zuviel. Das lässt sich auch nicht ändern. Was sich aber ändern lässt ist mein Umgang damit. Arbeit fällt nun aus. Was könnte ich stattdessen erfüllendes tun, wenn mich die Langeweile einholt?

Letztes Wochenende habe ich das erste Mal seit langem wieder ein Gefühl dafür bekommen, wie es sich anfühlt beschäftigt und zufrieden zu sein:-). Und auch keine Angst mehr vor „diesen zwei Tagen“ zu haben. Samstag war ich zweimal Lebensmittel retten. Einmal mittags und einmal abends. In der Zeit zwischen den Rettungen habe ich die Lebensmittel verarbeitet; sprich aussortiert, sie gewaschen gekocht und den Rest weiterverschenkt. Abends war dann die zweite Rettung, sodass ich bis  in die Nacht mit der Verarbeitung der Lebensmittel beschäftigt war. Sonntag folgte dann Teil zwei: Die restlichen Lebensmittel verschenken, Kiwimarmelade kochen und nachmittags Kuchen backen. Abends bin ich dann noch spazieren gegangen. Somit war das Wochenende sehr gut ausgefüllt und ich war zufrieden:-). Dadurch, dass ich ständig beschäftigt war, konnte ich auch die Ruhezeiten dazwischen genießen:-). Das ist natürlich ein ganz anderes Gefühl, als die freie Zeit abzusitzen und zu warten, bis es endlich Abend wird, damit wiederum ein neuer Tag beginnt.

Für das nächste Wochenende werde ich mich also wieder voll und ganz den Lebensmitteln widmen:-). Das scheint mir sehr zu helfen:-).

Ich werde berichten. Bis bald,

eure Nina

18. Beitrag

Wow! mein letzter Eintrag ist ja schon eine gute Woche her! So schnell ist die Zeit vergangen.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Zeit rennt. Und an Tagen wie heute denke ich, dass der Tag nie umgeht. Was interessant ist, denn sonst hatte ich das Gefühl, dass der Tag nie zuende geht, immer nur, wenn es mir schlecht ging. Besonders gerne sonntags. Heute bin ich „nur“ erschöpft. Und ich habe leichte Kopfschmerzen. Die letzten drei Tage war ich fast von morgens bis abends unterwegs- ok, mit mehreren Pausen (außer Dienstag) aber solche langen Tage strengen mich einfach an und zeigen mir deutlich meine Grenzen auf. Druck von außen macht mir auch weiterhin zu schaffen. Besonders, wenn ich vom Jobcenter aus so viele Formulare ausfüllen muss. Für eines dieser Formulare habe ich fast 5 Wochen gebraucht… Es hat mich einfach zu sehr überfordert und zu viel Anspannung verursacht.

Sonntag Abend hat es mir dann gereicht. Dann kam mein trotziger und gleichzeitig auch sehr starker Anteil zum Vorschein:-). Also habe ich mich nach fünf Wochen endlich an die Vordrucke gesetzt und diese ausgefüllt. Es hat nicht nur sehr lange gedauert sondern ich hatte auch mit extrem schlechter Laune und sehr hoher Anspannung zu kämpfen. Ich musste mich wirklich beherrschen um die Vordrucke nicht zu zerreissen und in den Mülleimer zu werfen! Meine Frustrationstoleranz ist im Moment wohl nicht wirklich hoch;-). Aber das Ergebnis zählt! Und so konnte ich die Unterlagen gleich Montag Vormittag beim Jobcenter abgeben!

Das wiederum hat mich dann so beflügelt, dass ich es am Dienstag tatsächlich geschafft habe mir einen ganz großen Wunsch zu erfüllen: Ein Tag in Hamburg! Davon träume ich schon seit weitmehr als einem Jahr! Endlich einmal die Besucherterrasse der Elbphilharmonie zu besuchen und mit der langen Rolltreppe zu fahren:-)! Das alles zusammen war unglaublich und hat mich sehr glücklich gemacht:-)! Beflügelt, würde ich sagen. Zumal es so ungeplant war. Montag morgen ging es mir noch sehr schlecht. Das hat sich im Laufe des Tages zum Glück geändert (Dank Ergotherapie und einem Besuch im LLoyd Cafe). Aber dass es mir Dienstag dann so gut geht und ich mich stabil genug gefühlt habe Bremen mit dem Zug zu verlassen, das grenzte schon fast an ein Wunder:-)! Klar, ich war total aufgefregt! Auf dem Weg zum Bahnhof ist mir richtig schlecht geworden:-). Aber ich habe mich gut beschützt gefühlt. Der Zug war sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rüchweg relativ leer, auf der Besucherterrasse war es auch nicht wirklich voll und es gab keine Demo und auch sonst keine Uglücke oder Ähnliches;-). Es sollte alles so sein:-). Eine Belohnung für große Strapazen… Das tut unheimlich gut und gibt Kraft!

Mal sehen, was die Woche noch für mich bereithält.

Bis bald, eure Nina

17. Beitrag

Heute nur ein kurzer Eintrag:-).

Ich habe es geschafft, den Termin bei meinem Psychiater heute wahrzunehmen:-)! Juhu! Jetzt fühle ich mich ein ganzes Stück besser und bin sehr erleichtert! Es war auch ein sehr guter Termin. Mein Psychiater hat sich sehr viel Zeit für mich genommen!! Das ist heutzutage extrem selten! Von daher ist es echt schade, dass er die Praxis zum Jahresende verlässt…. Die besten gehen immer zuerst…

Unser Gespräch heute hat mir nochmal klargemacht, dass es für mich extrem wichtig ist, mich immer wieder zu spüren; sei es durch Entspannungsübungen oder durch einfache Dinge wie Hände waschen, eine Wärmflasche auf meinen Bauch legen oder auch Bewegung. Immer, wenn ich mich selber spüre und einen guten Bezug zu mir habe, haben negative Gedanken nicht mehr so einen starken Einfluss auf mich. Sie können mich dann nicht mehr so stark einnehmen und belasten; anstelle der negativen Gedanken tritt dann eine Art Entspannung, die es mir leichter macht zu atmen und zu leben. Gedanken können wir nicht direkt beeinflussen. Sie kommen sowieso. Wichtig ist sie zu beobachten und zu schauen, was sie uns überhaupt sagen und mitteilen wollen; an welcher Stelle es im Leben grade nicht stimmig ist; was nach Veränderung schreit und gehört werden will!

Gleich gibt es Mittagesssen (ja, das ist ein Genuss:-)) und danach werde ich scherlich einen langen Spaziergang unternehmen und das gute Gefühl, das ich jetzt in mir trage, genießen und auskosten:-).

Bis bald,

eure Nina

16. Beitrag

Heute beschäftigt mich das Thema: Was mache ich, wenn mich schon Kleinigkeiten überfordern?

Aktueller Anlass ist folgender: Morgen habe ich einen Termin bei meinem Psychiater. Er hat seine Praxis nicht in Bremen sondern im Umland. Dieser Termin ist für mich extrem wichtig, da ich dringend eine neue Verordnung für die Ergotherapie brauche. Da ich es in den letzten drei Wochen nicht geschafft habe, mich um eine neue Verordnung zu kümmern, habe ich nun seit drei Wochen keine Ergotherapie mehr. Das sollte sich nun dringend ändern. Deshalb macht es mir extremen Druck und Stress morgen hinzufahren.

Wie gehe ich nun damit um, um nicht komplett am Rad zu drehen und den Tag heute zumindest halbwegs gut zu überstehen?

Heute Abend werde ich schon früh mein Beruhigungsmittel nehmen. Das ist die erste Handlung. Für morgen habe ich mir eine feste Zeit zum Aufstehen ausgesucht (8.30 Uhr). So habe ich noch genug Zeit zu frühstücken. Um Punkt 10 Uhr werde ich dann losfahren um pünktlich um 11 Uhr in der Praxis zu sein. Ich habe mir meinen Tag bis zum Termin um 11 Uhr stark durchstrukturiert und mir feste Uhrzeiten gesetzt. Das hilft mir dabei zu verstehen, welcher Schritt als nächstes kommt. Jeder Schritt führt mich zudem meinem Ziel, dem Arzttermin, näher. Und ich weiß immer, was als nächstes kommt oder passiert. So fühle ich mich gut auf morgen vorbereitet und habe den Druck minimiert.

Diese Option mir feste Zeiten zu setzen hilft mir auch in anderen Situationen. Insbesondere dann, wenn ich feste Termine habe, die für mich extrem wichtig sind.

Wenn morgen garnichts mehr gehen sollte, kann ich den Termin zur Not immernoch verschieben. Das ist allerdings die letzte Option. Aber eine durchaus vorstellbare und mögliche. Ich habe also immer die Wahl und treffe immer die letzte Entscheidung:-).

Bis bald,

eure Nina

15. Beitrag

Heute gibt es eine Premiere: Ich schreibe hier im Blog, obwohl es mir gerade sehr schlecht geht. Das ist für mich das erste Mal und es fällt mir auch noch sehr schwer. Immer, wenn mir etwas schwerfällt, belohne ich mich, wenn ich meine Angst besiegt habe. So wie heute mit diesem Beitrag. Hiernach gibt es selbstgebackenes Kürbisbrot:-). Aus gerettetem Kürbis:-).

Also, wo fange ich an? Mir geht es schon seit Montag sehr schlecht. Ich spüre jetzt die Erschöpfung, die auch dazu beigetragen hat, meine Ernährungsberatung aufzugeben. Die Wochen nach der Betriebsaufgabe waren noch so voll… Es gab noch so viel zu tun und zu erledigen… Insbesondere auch die finanziellen Fragen, wie es damit weitergeht… Damit meine Existenz auch weiterhin gesichert bleibt. All das ist jetzt soweit erledigt (Bis auf ein paar Formulare für das Jobcenter, die ich bereits bearbeite). Und nun ist da plötzlich nicht mehr viel… Nicht mehr viel in Bezug auf meine Zukunftsperspektive…. Auf meine Arbeitsfähigkeit. Wie gestalte ich jetzt meinen Tag? Was für Aufgaben gibt es, die ich noch ausführen kann- von der Belastbarkeit und der Kraft her? Und dann frage ich mich immer öfter: Ist die Berufsfrage denn jetzt überhaupt noch so wichtig? Ist es nicht viel wichtiger und sinnvoller, die Ernährungsberatung hinter mir zu lassen und auf sich beruhen zu lassen, um vielleicht eines Tages nochmal neu durchstarten zu können? Denn das wünsche ich mir! Eines Tages wieder unabhängig vom Jobcenter zu leben und wieder mein eigenes Geld zu verdienen! Diese Gedanken lassen mich nicht los; sie beschäftigen mich und machen mich sehr traurig… So traurig, dass ich abends wieder meine Beruhigungstropfen nehme, um überhaupt einschlafen zu können. Ich liege sonst abends stundenlang wach und grübele.– Meine Gedanken halten mich wach. Der Körper ist müde und meine Seele ist es auch. Zum Glück konnte ich heute mal wieder richtig weinen und den aufgestauten Druck ablassen! Das tat gut und war auch bitter nötig!

Ich kann leider nur sehr selten weinen. Aber ich versuche, die Tränen zuzulassen und sie nicht mehr zu unterdrücken. Sie finden eh von selbst irgendwann einen Weg nach draußen. Je früher ich sie zulasse, desto besser geht es mir hinterher wieder:-). Auch das Kochen und Backen hilft mir; ebenso Bewegung in Form von Spaziergängen- und manchmal auch in Form von Walking. Letzteres leider noch sehr selten aber wenn ich es schaffe, dann geht es mir auch immer richtig gut.

Heute war ich schon länger draußen als sonst und werde vielleicht heute Abend noch einen weiteren Spaziergang machen. Ein Regenspaziergang hat auch was Schönes:-). Mal sehen, wie ich mich entscheide.

Ihr werdet auf jeden Fall bald wieder von mir hören.

Bis dann,

eure Nina