Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

69. Beitrag

In 8 Tagen ist schon Weihnachten. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Von der Weihnachtsstimmung dieses Jahr habe ich noch nicht so viel gespürt. Sie dringt noch nicht wirklich zu mir durch. Aber das ist okay. Schließlich kommt Weihnachten jedes Jahr wieder. Dieses Jahr ist auch schon der Großteil des Herbstes an mir vorbeigegangen. Nun eben auch die Weihnachtszeit.

Für mich zählen momentan sowieso andere Dinge, wie zum Beispiel das Teilnehmen am Leben. Sei es durch Treffen mit Familie oder Freunden, Einkaufen oder Lebensmittel retten. Mit letzterem habe ich langsam wieder angefangen und muss sagen, dass es mir wirklich gefehlt hat! Es tut so gut, eine sinnvolle und erfüllende Aufgabe zu haben! Etwas, was dem Leben nicht nur einen weiteren Sinn gibt sondern auch den Tag strukturiert und mir die Möglichkeit gibt, über das Kochen und Backen, also über die Sinne, mich wieder mehr zu spüren. Dadurch kann ich den Bezug und Kontakt zu mir selber herstellen und auch halten. Im November sah es damit leider nicht so gut aus; dementsprechend kam es dann auch zu einem Rückfall ins selbstverletzende Verhalten. Ich habe es angenommen und akzeptiert. Ich weiß ja, dass es in Krisenzeiten immer mal wieder zu einem Rückfall kommen kann. Wichtiger ist es, den Auslöser zu identifizieren. Ist der Auslöser dann bekannt, kann ich überlegen, wie ich in Zukunft mit der auslösenden Situation umgehen kann. Beziehungsweise, wie ich mich anders verhalten kann, wenn sie wieder auftaucht. Und das wird sie. Sie gehört einfach zu meinem Leben dazu. Daran werde ich nichts ändern können. Nur akzeptieren und annehmen. Und mich vorher stärken.

Stärken dahingehend, dass ich wieder mehr ins Fühlen komme und meine Gedanken beobachten kann. Ins Fühlen komme ich zum Beispiel durch das Kochen und Backen, langes Duschen, Essen, Bewegung oder durch Achtsamkeitsübungen. Letztere funktionieren besonders gut im Wald. Oft setze ich mich auf eine Bank und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Dann konzentriere ich mich komplett auf die Sonne in meinem Gesicht und nehme auch nur diese wahr. Alles andere wird ausgeblendet. Oder ich konzentriere mich nur auf das Vogelgezwitscher. Alles andere wird ausgeblendet. Manchmal nehme ich einfach nur die Ruhe der Natur in mir auf. Diese Momente erden mich und lassen mich spüren, dass ich ein Teil der Welt bin; dazugehöre; teilnehme; lebe und nicht nur funktioniere…

Meine Gedanken kann ich gut durch das Schreiben beobachten. Oft weiß ich gar nicht, wie ich anfangen soll. Dann fange ich einfach mit dem an, was mir zuerst in den Kopf kommt. Der Rest ergibt sich quasi von selber und die Gedanken bzw. aktuellen Themen fließen plötzlich aus mir heraus. Ich bin immer wieder erstaunt, was sich in meinem Kopf abspielt:-). Oft beobachte ich meine Gedanken auch, wenn es ruhig wird. Da brauche ich sie nicht aufzuschreiben sondern nehme sie ohne Hilfsmittel wahr. Und auch dann bin ich oft erstaunt über meine Gedanken. Machmal auch schockiert; manchmal erfreut. Hin und wieder auch genervt und irritiert. Meine Gedanken können eine Schwemme an Gefühlen auslösen- wenn ich es denn zulassen kann oder will. Und genau das versuche ich immer öfter! Je mehr ich meine Gedanken wahrnehme und spüre desto eher kann ich eingreifen und reagieren. Mehr noch: Sie können mich nicht mehr von hinten überfallen und mich umwerfen bzw. destabilisieren. Ich bin dann gewappnet, da ich weiß, was passieren kann. Auch in diesem Fall kann ich mir vorher Strategien zurecht legen, wie mit diesen Gedanken umgehen kann. Sie wollen mich ja oft auf einen Missstand in meinem Leben hinweisen. Insbesondere negative Gedanken. Verdränge ich sie, werden sie immer stärker und mächtiger. Nehme ich sie hingegen an bzw. wahr, kann ich mit ihnen arbeiten und schauen, was sie mir überhaupt sagen wollen. Dementsprechend kann ich auf eine vernünftige, erwachsene Art und Weise drauf reagieren.

Mein ganzes Leben und meine emotionale Stabilität steht und fällt also mit dem Grad der eigenen Wahrnehmung.

Natürlich helfen aber auch andere Verhaltensweisen oder Ähnliches, wie zum Beispiel eine geregelte Tagesstruktur, Rituale, etc. All diese Dinge geben Sicherheit und tragen zu einer gewissen Grundstabilität bei. In manchen Phasen ist aber auch das kaum zu schaffen. Da hat es mir extrem geholfen, mich nur auf einen Punkt zu konzentrieren und diesen aber auch gewissenhaft und konsequent durchzusetzen. Bei mir war es der Punkt, überhaupt jeden Tag aufzustehen und zumindest einmal zu lüften. Nach diesem täglichen Erfolgserlebnis habe ich es oft sogar geschafft, mir einen halbwegs normalen Tagesablauf zu ermöglichen. Ohne Zwang und ohne Druck. Vieles lief dann von selber: Essen, Haushalt, kurze oder längere Spaziergänge…. Zum Glück sind diese oft sehr depressiv geprägten Phasen aber eher kurz. Und auch sie passieren eigentlich nur noch, wenn ich den Bezug zu mir verliere und mich nicht mehr spüre.

Somit hilft mir das Spüren und Fühlen nicht nur bei der emotionalen Stabilität sondern es kann auch depressive Episoden verhindern!

Mit dieser Erkenntnis lasse ich es für heute gut sein:-). Für heute habe ich genug gespürt und gefühlt:-). Morgen geht`s dann weiter.

Bis bald, eure Nina

68. Beitrag

Diese Woche war tatsächlich eine schöne und spannungsarme Woche:-). Ich bin mir nun auch sicher, das Gröbste überstanden zu haben und nun mit neuer Kraft nach vorne zu schauen:-).

Mittwoch hatte ich ja bereits wieder Lust, etwas zu unternehmen und am Leben teilzunehmen, was ich auch umgesetzt habe. Mit dem Besuch in der Stadtbibliothek und einem kleinen Bummel über den Weihnachtsmarkt. Das gute Gefühl hielt dann tatsächlich noch den ganzen Mittwoch an und setzte sich Donnerstag fort:-). Am Donnerstag habe ich mich ein ganzes Stück weit leichter gefühlt! So eine Erschöpfungsdepression, die mich immer mal wieder befällt, hat die Eigenschaft, meinen Körper nach vorn zu ziehen; grade und aufrecht gehen fällt dann extrem schwer… Überhaupt erst zum Gehen zu kommen ist schon eine riesige Herausforderung… Wenn der Antrieb und die Kraft fehlen…

Und trotzdem hat mir unter anderem auch das täglich Aufstehen dabei geholfen, wieder in Gang zu kommen; die letzten Wochen zu schaffen und zumindest halbwegs am Leben teilzunehmen. Jetzt, wo ich wieder besser fühlen und spüren kann, merke ich auch, dass eine gewisse Tagesstruktur extrem hilfreich ist! Ebenso auch die täglichen Rituale, wie zum Beispiel das Lesen vor dem Schlafengehen, um auf natürlich Art und Weise runterzukommen, zu entspannen, den Tag langsam loszulassen, um schlafen zu können. Ich habe mich seit einer Woche auch ganz bewusst gegen mein Beruhigungsmittel entschieden. Das ist auch eine Sache, die mir dabei hilft, morgens besser in den Tag zu starten, da ich viel früher wach und zudem fitter bin. Seit einigen Tagen hat es sich auch eingependelt, dass ich nicht abends nicht mehr so lange wach liege sondern schneller einschlafe. Außerdem wache ich nicht mehr ganz so oft auf:-). Es scheint sich grade vieles auf normalem Wege wieder einzupendeln. Da gehört auch ganz viel Vertrauen in meinen Körper dazu! Und es lohnt sich, ihm zu vertrauen:-). Es lohnt sich ebenfalls, mir selber zu vertrauen:-). Darauf zu vertrauen, dass ich wieder auf den richtigen Weg zurückfinde. Darauf zu vertrauen, dass ich viel mehr kann als ich denke und mir zutraue. Darauf zu vertrauen, dass schon alles so werden wird, wie es kommen soll. Ob ich immer damit einverstanden bin, ist eine andere Sache.

Letztendlich hat so vieles mit den Themen Vertrauen, Annehmen, Akzeptieren und Verstehen zutun. Oft komme ich in Krisenzeiten davon weg; verlasse den Weg und falle oft in alte Verhaltensweisen zurück. Und manchmal ist es für eine gewisse Zeit auch absolut richtig und wichtig!! Das gilt es dann zu akzeptieren und anzunehmen! Und zum Glück hat jede Krise auch wieder ein Ende. Das war bisher immer so und wird auch in Zukunft sicherlich so bleiben! Allein diese Gewissheit hilft mir auch immer sehr durch eine Krise. Natürlich auch die Hoffnung. Auch wenn es in manchen Momenten wirkich schwer fällt, diese noch zu spüren…. Trotzdem spüre ich die Hoffnung. Sie ist wie eine kleine helle, warme Kerze in meinem Inneren. Sie brennt nach wie vor:-). Und langsam sehe ich auch wieder das Licht um mich herum; die Helligkeit, die Weihnachtsbeleuchtung… Das Licht, das von Innen und Außen scheint:-).

Dieses Licht erhellt und erleuchtet meinen Tag. Ganz egal, ob es draußen regnet, stürmt oder schneit, wie es zu dieser Jahreszeit nun mal normal ist. Ich lasse mich davon aber nicht unterkriegen sondern werde gleich sicherlich noch einen Herbstspaziergang im Wald machen. Und mich weiter am Licht erfreuen:-).

Bis bald, eure Nina

67. Beitrag

Heute ist der beste Tag dieser Woche:-). Ich bin heute freiwillig relativ früh aufgestanden und hatte tatsächlich Lust, liegengebliebenes abzuarbeiten und mich um meinen Büchervorrat zu kümmern. Und das alles im hellen. Das ist oft anders; starte ich nach wie vor oft erst in den Tag, wenn andere von der Arbeit kommen. Zumindest, wenn ich keine Termine habe.

Heute habe ich nach dem frühstücken abgewaschen und bin danach in die Stadt gelaufen, um alte Bücher in der Bibliothek abzugeben und mir neue zu besorgen. Ich habe mir gleich 5 Bücher ausgeliehen:-). Momentan weiß ich ja nie, wann ich wieder in die Stadt komme. Nun habe ich erstmal Vorrat. An guten Tagen wie heute fallen mir solche Erledigungen leichter! Heute war es sogar soweit, dass ich mal wieder so etwas wie Freude oder Lust auf Unternehmungen verspürt habe. Also habe ich diese Energie gleich genutzt. Schon seit Montag bin ich wieder etwas mehr in Bewegung, räume wieder etwas mehr auf, gestalte meine Tage ausführlicher, koche wieder etwas mehr oder bin mit Freunden unterwegs. Zu zweit ist tatsächlich alles viel einfacher!!! Ich mache nach wie vor zuviel alleine. Seien es Unternehmungen, Haushalt, Freizeit, etc. Ich habe immer noch das Gefühl, es allein schaffen zu müssen. Schließlich ist es mein Leben. Und das möchte ich nicht auf mein Umfeld abwälzen. Egal ob es Ärzte, Familie oder Freunde sind. Deren Unterstützung ist Gold wert und trägt mich durch den, nach wie vor, sehr dunklen Alltag… Und trotzdem muss ich es allein schaffen; allein laufen, ohne Hilfsmittel. Momentan auch mit immer weniger Beruhigunsmitteln abends. Natürlich schlafe ich dadurch schlechter; wache öfter auf oder schlafe abends nicht so gut ein. Und trotzdem fühle ich mich ohne Beruhigungsmittel besser! Ich bin morgens deutlich früher fit und wach! Das macht ziemlich viel aus! Insbesondere dann, wenn man, so wie ich, dabei ist, sich eine geordnete Tagesstruktur zurückzuerobern. Da macht es wenig Sinn, wenn der halbe Tag mitten in der Nacht stattfindet und das Leben eigentlich an mir vorbeizieht…

In meinem letzten Post habe ich ja vom Einklang von Körper, Geist und Seele geschrieben. Auch dadurch schaffe ich es langsam, von den Beruhigungsmitteln wegzukommen! ich vertraue auf meinen Körper, dass er mir auch ohne Hilfsmittel genug Schlaf gibt. Ich muss ihn dabei natürlich unterstützen. Stehe ich zum Beispiel morgens früher auf, bin ich abends auch früher müde. Bewege ich mich mehr, sowohl an der frischen Luft als auch durch Aktivitäten im Haushalt, Treppen steigen, etc., wird mein Körper auch eher müde und kann nachts besser schlafen. Ich spüre ja selber, dass es mir auf Dauer nicht gut tut, so lange zu schlafen und den halben Tag zu verpassen… Das zu ändern erfordert wiederum sehr viel Kraft und einen starken Willen! Zumindest die ersten Wochen. Irgendwann wird es sich hoffentlich etwas besser einspielen. Da braucht es noch etwas Zeit. Ich versuche, mir diese zu geben und mich bestmöglich zu unterstützen. Mal schauen, wie es die nächsten Tage aussieht:-).

Bis bald, eure Nina

66. Beitrag

Den „Spruch der Woche“ wähle ich fast immer nach meinem aktuellen Gefühlsleben aus. Als ich den aktuellen Spruch gefunden habe, habe ich gedacht: Das kann doch kein Zufall sein. Diejenigen, die mich kennen oder meinem Blog schon lange folgen, wissen, dass ich nicht an Zufälle glaube. Jedes Mal, wenn ich eine Erkenntnis habe, folgt prompt die Bestätigung, dass die aktuelle Erkenntnis absolut zutreffend ist. Oder es handelt sich um eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wie auch immer…

Jedenfalls weiß ich seit gestern, dass mein Körper und meine Seele grade dabei sind, vieles zu richten, wieder in die richtigen Bahnen zu lenken… Mein Verstand spielt grade eine untergeordnete Rolle. Ich versuche, wieder mehr auf meine Seele zu hören; zu vertrauen, dass Körper und Seele langsam wieder in Einklang sind; sie wieder die gleiche Richtung einschlagen; sie wieder zusammenarbeiten und zusammenfinden. Oft sprechen Seele und Körper nicht die gleiche Sprache… Oder sie tun es doch nur verstehe ich es nicht, da mein Verstand alles zerschießt, was an Einklang vorhanden ist. Manchmal spüre ich die destruktive Seite in mir noch sehr deutlich… Sie wirkt wie ein kleiner Zerstörer, der immer zur Stelle ist, wenn ich wieder labiler werde. Wie zum Beispiel in den letzten Wochen. Eine zeitlang lasse ich den „Zerstörer“ gewähren; schließlich ist er vertraut und bekannt; ja, ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass er mir durch seine Vertrautheit ein Stück Sicherheit gibt. In meinen labilen Phasen fehlt mir die Sicherheit in mir. Ich schätze, dass ich deshalb oft wieder in alte Verhaltensmuster falle, die mir zumindest ein Stück weit die Sicherheit geben, die mir fehlt. Auch wenn es vielleicht nicht die Sicherheit ist, die ich brauche. Eigentlich brauche ich nämlich eine andere. Eine Art Sicherheit, die aus Vertrauen heraus entsteht. Das Vertrauen darin, dass alles wieder „gut“ werden wird. „Gut“ in dem Sinne, den „Ist- Zustand“ zu akzeptieren, anzunehmen. „Gut“ im Sinne von: Was ist alle gut in meinem Leben? Was habe ich alles? Welche Fähigkeiten? Und natürlich auch welche sozialen Netzwerke? Wohnung? Perspektiven? All das hat mit Vertrauen zu tun. Je mehr ich vertrauen kann, desto besser geht es mir. Desto besser kann ich den „Ist- Zustand“ annehmen bzw. akzeptieren und das Beste draus machen.

So langsam verstehe ich also, dass das Thema „Selbstvertrauen“ in puncto emotionale Stabilität das wichtigste überhaupt ist! So deutlich und kar habe ich es nie sehen können! Theoretisch wusste ich es zwar; es ist auch immer wieder Teil der Psychotherapie gewesen. Nur scheinbar reicht es nicht, etwas „nur“ auf der Verstandesebene zu begreifen. Das Gefühl, die Seele, müssen es auch be- greifen und verstehen. Seele und Verstand müssen also Hand in Hand arbeiten; oder zumindest die gleiche Sprache sprechen. Oft hatte ich tatsächlich das Gefühl, ein Teil von mir spricht chinesich und der andere Teil deutsch. Sie haben sich gegenseitig oft nicht verstanden. Konnten sich nicht lesen oder entziffern. Das führt natürlich oft zu starken inneren Konflikten; zum Teil verbunden mit tiefer Hoffnungslosigkeit. Durchaus nachvollziehbar, wenn ich spüre, dass Seele und Verstand nicht auf einer Ebene sind und sie nur schwer zusammenfinden… Das ist ziemlich frustrierend….

Umso schöner ist es festzustellen, dass aus Seele und Verstand doch noch eine Einheit werden kann:-)! Vielleicht ist das tatsächlich der Schlüssel zu mehr emotionaler Stabilität… Darüber würde ich mich sehr freuen!

Bis bald, eure Nina

65. Beitrag

Seit gestern früh geht`s mir von der Psyche deutlich besser:-). Kopfschmerzen habe aber leider fast täglich… Führe jetzt ein Kopfschmerztagebuch. Falls es in den nächsten Wochen nicht besser wird, werde ich in eine Schmerzklinik gehen, die sich auf Menschen mit chronischen Kopfschmerzen und Mlgräne spezialisiert hat. Bis dahin werde ich aber auf natürlichem Wege versuchen, mich von den Schmerzen zu befreien.

Wie ich letzte Nacht festgestellt habe, kommen die Kopfschmerzen auch von der Anspannung, den eigenen Erwartungen, die in mir selber zu finden sind und mit dem Außen nichts zutun haben. Ich bin ja nun seit 2 Wochen wieder zuhause und mache mir immer wieder Druck, mehr für mich zu tun. Dabei habe ich dafür noch gar nicht wieder die Kraft. Das spüre ich auch deutlich. Aber scheinbar will ein Teil von mir das nicht wahrhaben und treibt mich an, mehr für meine Genesung zu tun. Diesem inneren Antreiber musste ich letzte und vorletzte Nacht einen deutlichen Riegel vorschieben und ihm klarmachen, dass er so nicht weitermachen kann; das schadet mir sehr viel mehr als dass es hilft. Seitdem ich durchgegriffen habe geht es mir tatsächlich deutlich besser! Ich fühle mich entspannter; auch die Spannungskopfschmerzen nehmen langsam ab. Seit 2 Tagen habe ich auch keine Schmerzmittel mehr nehmen müssen, da die Schmerzen auch ohne Medikamente aushaltbar sind.

Auch die täglichen Spaziergänge- besonders die im Wald- helfen mir bei der Entspannung. Zudem kann ich auch die Gedanken, die sich andauernd in meinem Kopf drehen, rauslassen. In dem Moment, in dem sie sich anfangen zu lösen, ist es oft schwierig sie auszuhalten, da sie mich wie eine Welle überrollen und sich auftürmen. Zum Glück habe ich in der Therapie gelernt, dass diese Wellen in der Intensität auch wieder abnehmen. Das mache ich mir in dem Moment immer wieder klar. Ich spreche mir dann immer Mut zu und mache mir deutlich, dass es in Kürze wieder besser ist, die Welle wieder abebbt… Diese Erfahrungen tragen mich und geben Mut und Hoffnung; besonders in dem Momenten, in denen mich meine Gedanken und Gefühle überrollen und mich darunter zu begraben drohen. Sie werden mich aber niemals begraben:-). Die Gewissheit habe ich:-). Ich bin stärker als meine Gefühle und Gedanken!

Was ich aber ganz dringend brauche sind Zeit und Verständnis mir selber gegenüber! Vom Verstand her weiß ich es. Es ist so klar. Dieses Verständnis erreicht bloß mein Gefühlsleben nicht immer… Zumindest nicht so, wie es nötig ist. Da braucht es erst eine ziemlich heftige Reaktion meines Körpers, um mir zu verdeutlichen, verständnisvoller mit mir umzugehen. Und mir die Zeit zu geben, die ich brauche, um wieder meine eigenen Kraftquellen nutzen zu können. Diese sind momentan ziemlich gut versteckt… Ich muss mich ganz bewusst auf die Suche nach ihnen machen. Dazu gehört zuerst ein großer Vertrauensvorschuss mir selber gegenüber. Vertrauen, dass ich immer dir richtige Entscheidung in wichtigen Situationen treffe; Vertrauen, um zu erkennen, was für den Moment wirklich wichtig ist und was nicht… Dazu gehört auch, Ängste loszulassen, die durch fehlendes Vertrauen in mich wachsen. All das braucht viel Zeit, Überwindung, Mut, Kraft und Stärke. Von all dem brauche ich grade sehr viel; das ist mir in den letzten zwei Nächten deutlich bewusst geworden… Das ist es, worauf es jetzt ankommt. Weichen stellen für die Zukunft… Besinnung auf das, was wirklich wichtig ist im Leben. Vertrauen, Mut, Stärke, … Diese Fähigkeiten wieder zu bestärken und zu festigen. Darauf wird es in den nächsten Wochen und Monaten ankommen:-).

Die Kopfschmerzen und der Krankenhausaufenthalt habe mir jetzt den Weg gewiesen und mir dabei geholfen zu erkennen, was jetzt in diesem Moment wichtig und entscheidend ist. Beides hat mir dabei geholfen, wieder mehr zu spüren, zu fühlen…. Wieder mehr zu mir zurückzukehren. Mich auch ein Stück weit wiederzufinden und mich auf eine Weise nochmal neu kennenzulernen…

Mal sehen, wie das aussehen kann:-). Ich lasse euch auf jeden Fall dran teilhaben:-).

Bis bald, eure Nina