Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

88. Beitrag

In diesem Beitrag heute werde ich mir einfach nur Luft machen. Falls ihr das im Moment nicht gut ertragen könnt, solltet ihr lieber auf die nächsten Beiträge warten. Dieser wird wohl nicht so positiv….

Momentan nervt mich diese ganze Corona Krise- insbesondere deren Auswirkungen- ebenso sehr wie die Bauarbeiten im Haus!!! ich habe mittlerweile so eine schlechte Laune, dass ich am liebsten alles kurz und klein hauen möchte!!! Ich weiß überhaupt nicht mehr, wohin ich noch gehen kann. Zuhause halte ich es durch die Bauarbeiten kaum noch aus. Also muss ich ständig fliehen. Nur wohin???? Diese Frage beschäftigt mich extrem! Wäre diese ganze Corona Scheiße nicht. könnte ich mir irgendwo eine kleine Ferienwohnung suchen. Das ist nur leider nach wie vor nicht erlaubt… Vielleicht ab nächster Woche wieder. Nur weiß ich nicht, ob es für mich dann nicht zu spät ist…. Man darf ja noch nicht mal auf den Campingplatz gehen. Wobei das für mich sowieso nicht in Frage käme… Zu viele Menschen… Zu viele Masken… Das alles macht mir grade ziemlich Angst… Und langsam habe ich auch Angst vor der Zukunft. Wer weiß, wann wieder Flohmärkte stattfinden… Das war eigentlich meine Perspektive für dieses Jahr. Was wird jetzt daraus? Ich weiß nicht, wie es sonst beruflich für mich weitergehen soll. Diese Perspektive ist mir durch Corona jetzt erst einmal genommen worden. Klar wird es irgendwann weitergehen nur hilft mir das jetzt auch nicht wirklich… Mir fehlen die Beschäftigung, die Aufgabe und die Perspektive jetzt in der Gegenwart…Und nicht erst in vielen Wochen oder Monaten… So ein Tag kann ohne große Beschäftigung ziemlich lang und langweilig werden… Insbesondere dann, wenn man morgens früh durch Baulärm geweckt wird!! Ebenso, wenn die meisten Aktivitäten, mit denen ich die Tage sonst häufig gefüllt habe, wegfallen.. Oder vieles einfach Geld kostet, was ich auch nicht habe. Somit fällt für mich grade fast komplett alles weg, was mir Kraft und Halt gibt…

Eigentlich bin ich ein Mensch, der nach vorne schaut und sich niemals unterkriegen lässt. Aber im Moment habe ich einfach keine Lust mehr dazu… So vieles ist nicht absehbar; zu vieles offen und fraglich… Wie soll es weitergehen?? Im Moment weiß ich es nicht, hoffe aber, diese schlechten Gedanken ein wenig abschütteln zu können. Deshalb lasse ich sie auch komplett ungefiltert raus. um einfach Mal alles loszuwerden. Gleich werde ich einen Spaziergang im Park unternehmen und heute Nachmittag vielleicht Marmelade kochen, um mich zumindest etwas abzulenken und ein paar schöne Momente in den Tag einzubauen… Vielleiht hilft es ja..

Vielleicht habt ihr ja auch Ideen, wohin ich mich ab nächster Woche für ein paar Tage verkriechen kann, um wieder zu Kräften zu kommen… Schreibt mich gerne an. Dafür wäre ich sehr dankbar!

Bis bald, eure Nina

87. Beitrag

Endlich Wochenende:-). Und somit zwei Tage ohne Baulärm! Das ist doch schon viel wert:-).

Gestern haben die Bauarbeiter tatsächlich noch etwas entdeckt, an dem sie sich stundenlang austoben konnten… Hatte ich doch gedacht, dass nun alles aufgestemmt ist was nur aufgestemmt werden kann. Aber nein. Ich hatte die Decke vergessen;-). Scheinbar kann man diese auch mehrere Stunden mit dem Schlagbohrer und dem Hammer traktieren… Manchmal fällt es mir da schon schwer, den Lärm auszuhalten. Auch wenn ich weiß, dass das Ziel (ein neuer Laden) mit jeder Baustunde näher rückt, nervt es mich dann doch immer Mal wieder.. Grrrr…

Auf der anderen Seite bin ich ziemlich froh, dass die Bauarbeiten jetzt stattfinden, wo es draußen sonnig und warm ist! Im Winter wäre alles viel schlimmer auszuhalten. So geht es tatsächlich einigermaßen. Gestern war ich fast den ganzen Nachmittag im Park und habe die Sonne genossen:-). Da konnte ich zur Ruhe kommen und mich wieder entspannen. Letzte Woche hatte ich auch einige Tage, an denen es mir nicht so gut ging. Da spüre ich dann sehr schnell meine Grenzen- und ganz besonders die Grenzen der nervlichen Belastbarkeit… Werden diese Grenzen dann überschritten, wird es für mich schwer, überhaupt noch irgendetwas auszuhalten… Da ist es fast überlebenswichtig, schnell meine Kraftreserven wieder aufzufüllen!! Zum Glück weiß ich, wie es am besten funktioniert. In erster Linie durch Bewegung. Bewegung ist immer und zu jeder Zeit möglich. Gott sein Dank!! Je nach Anspannung kann ich das Level variieren. So kann ich zum Beispiel sehr schnell spazierengehen. Das gleicht vom Tempo her eher dem Joggen. Dadurch kann ich sehr schnell viel Anspannung abbauen ohne groß etwas vorbereiten zu müssen. Eingfach nur Schuhe und Jacke anziehen und los geht`s. In dem Moment ist es absolut entscheidend, dass ich keine großen Vorbereitungen mehr treffen muss. Für das Walken müsste ich zum Beispiel erst die passende Kleidung raussuchen, anziehen, die Stöcke schnappen, sie unter Anspannung anlegen, … Alles viel zu viel Aufwand in so einem Moment. Dafür brauche ich sehr viel mehr innere Ruhe und Gelassenheit, was zum Glück aber auch oft vorkommt:-). Nur habe ich dann meistens überhaupt keine Lust auf Sport;-))).

Als weitere Präventivmaßnahme habe ich Meditation für mich entdeckt. Nicht im klassischen Sinne sondern auf meine eigenen Bedürfnisse angepasst. Ich setzte mich an einen ruhigen Ort und konzentriere mich eine gewisse Zeit lang nur darauf, tief in den Bauch zu atmen und mich gezielt darauf zu konzentrieren. Ist also wahrscheinlich eher eine Achtsamkeitsübung, hilft mir aber dabei, immer öfter tief in den Bauch zu atmen und dadurch die Grundanspannung zu senken. Ich erwische mich nämlich ständig dabei, dass ich nur oberflächig atme. Das passiert besonders gern bei erhöhter Anspannung und kann sogar bis zum Schwindelgefühl reichen. Eigentlich hilft mir mein Körper immer dabei, mich zu entspannen aber mein Gehirn und mein zentrales Nervensystem torpedieren diese Hilfe… Deshalb ist es für mich so wichtig, mich intensiver und stärker meiner Atmung zu widmen. Meine eigene Art der Meditation hilft mir dabei und unterstützt mich bei der natürlichen Entspannung. Ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass Körper und Geist vieles von alleine wieder ins Lot bringen können. Dafür braucht es dann viel Konzentration, Aufmerksamkeit, Achtsamkeit und viel Selbstfürsorge. Also versuche ich, Körper und Geist darin zu unterstützen. Und deshalb werde ich gleich zu einem längeren Spaziergang aufbrechen:-).

Bis bald, eure Nina

86. Beitrag

Heute mache ich einen Heimkino Nachmittag. Mit echten Darstellern draußen auf der Straße;-). Zur Zeit kann man die besten Studien über menschliches Verhalten anstellen. Jetzt, wo die Corona Beschränkungen langsam wieder gelockert und die Menschen wieder aufeinander losgelassen werden;-). Heute könnte ich mich den ganzen Tag ans Fenster setzen und das menschliche Verhalten beobachten. Gegenüber hat der Friseur wiedereröffnet. Schon lustig zu sehen, wie schwer es scheinbar ist, sich an neue Regeln zu gewöhnen und alte Verhaltensmuster zu hinterfragen. Immerhin: Der gute Wille ist wohl bei allen Menschen vorhanden. Nur an der Umsetzung scheint es noch zu scheitern. Alle wollen zuerst in den Friseursalon; keiner möchte warten. Die Menschen müssen immer wieder an die neue Situation erinnert werden. Dann klappt es auch mit dem Abstand;-).

Ich persönlich finde es sowieso viel schöner, wenn mir fremde Menschen beim Einkaufen nicht an den Schuhsolen kleben und mir viel zu dicht af die Pelle rücken… Oft halten die meisten Menschen keinen Abstand ein. Zumindest in Zeiten vor Corona. Nun werden sie dazu gezwungen- was ich als sehr angenehm empfinde! Absatnd halten zu fremden Menschen ist doch ein Zeichen von Respekt und Wertschätzung… Das sollte auf jeden Fall beibehalten werden. Grade in der jetzigen Zeit bekomme ich diese Rückmeldung auch von vielen anderen Menschen. Ich finde, Nähe ist ein Privileg, das man sich erarbeiten muss. Nähe kann doch nur durch absolutes Vertrauen entstehen. Dann ist es mit das wertvollste, was es gibt.

Bei fremden Menschen empfinde ich Nähe oft als Zumutung und Grenzüberschreitung… Deshalb halte ich mich auch nicht gerne in Supermärkten, Bussen oder anderen Räumlichkeiten auf, in denen es vor fremden Menschen nur so wimmelt und man sich ständig in die Quere kommt… Natürlich ist das auch eine reine Selbstschutzmaßnahme. Aber sie ist dringend nötig. Zum Glück habe ich aber meine Familie, Freunde, Bekannte und auch mein Therapienetzwerk. Überall dort herrscht größtes Vertrauen, sodass Nähe auf vielen verschiedenen Ebenen möglich ist. Es ist auch nicht so, dass keine neuen Menschen dazukommen dürfen. Sie müssen sich einfach nur mein Vertrauen erarbeiten. Das ist durchaus möglich. Die innere Bereitschaft meinerseits ist mehr und mehr vorhanden. Es liegt also an beiden Seiten, was man draus macht.

Ansonsten werde ich mir meinen Tag heute noch damit vertreiben, dass ich endlich die geretteten Äpfel zu Apfelmus einkoche. Sie müssen nun dringend verarbeitet werden, um nicht im Biomüll zu landen. Vielleicht koche ich sogar noch Marmelade. Mal schauen, was grade interessanter ist: Menschliches Verhalten beobachten oder kochen. Beides im Wechsel funktioniert garantiert auch.

Ich halte euch auf dem Laufenden. Bis bald,

eure Nina

85. Beitrag

Auch heute beschäftige ich mich wieder mit dem Thema „Veränderungen/ Fortschritte“. Die Situation ist auch wieder die gleiche wie im letzten Beitrag (Baustellenlärm im Haus). Die Baustelle geht gut voran. Viel mehr können die Bauarbeiter nicht mehr aus der Wand hauen. Dann bricht leider unser Haus zusammen… Man kann jetzt jeden einzelnen Ziegelstein im Laden unten sehen. Spannend, wie unser Haus von innen aussieht;-).

Der Baustellenlärm nervt mich zwischendurch noch immer gewaltig- aber eben nur noch zwischendurch! Und nicht mehr die ganze Zeit! Ein riesengroßer Fortschritt im Vergleich zu früher!! Und auch ein weiterer kleiner Fortschritt im Vergleich zu letzter Woche wird deutlich: Ich stelle mir keinen Wecker mehr, um bereit zur Flucht zur sein. Ich stehe jetzt einfach auf, wenn ich wach bin. Meistens zusammen mit dem Beginn der Baumaßnahmen im Haus.

Vielleicht ist es tatsächlich ein großer Teil der inneren Einstellung, die sich verändert hat. Ich kann die Baumaßnahmen im Haus ja nicht ändern oder beschleunigen. Dafür habe ich die Wahl, wie ich mit der Situation umgehen möchte. Ich könnte mich zum Beispiel die ganze Zeit aufregen, mich nerven lassen, wütend sein, fliehen…. Ich habe mich aber ganz bewusst gegen diese Variante entschieden, da sie mich nur schwächt und mir meine Lebensqualität raubt. Und genau das lasse ich nicht mehr zu!! Ich lasse mir nicht mehr von anderen Menschen oder Umständen etwas wegnehmen. Und genauso wenig lasse ich andere Menschen oder Situationen mein Leben bestimmen. Nichts und niemand hat das Recht dazu! Wenn es etwas zu bestimmen oder zu entscheiden gibt in meinem Leben, dann bin einzig und allein ich die einzige Person, die dazu berechtigt ist und die darauf Einfluss nehmen kann. Alles andere lasse ich nicht mehr zu….

Diesen Aspekt hatte ich im letzten Artikel bereits angesprochen: Raus aus der Opferrolle bzw. Opferhaltung und rein ins eigene Handeln. Das ist grade mein aktuelles Thema, das mich sehr beschäftigt… Anhand der Veränderungen/ Fortschritte, die ich in der aktuellen Situation mit der Baustelle sehen kann, kann ich gleichzeitig spüren, wie stark ich in den letzten Jahren geworden bin! Welche Fortschritte ich auch in anderen Bereichen meines Lebens gemacht habe. Insbesondere die Themen: Erwachsen werden, mehr Handeln, Akzeptieren, Annehmen, Verstehen und vielmehr auf mein Bauchgefühl hören, spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle! Natürlich auch viele weitere Aspekte, wie zum Beispiel lösungsorientiertes Handeln. Als die Bauarbeiten im Haus langsam losgingen, bin ich in den Park geflüchtet. Ziemlich getrieben von meinen Ängsten und dem Traumahirn. Irgendwann, nachdem ich mir den ganzen Druck und die Ängste abgelaufen habe, konnte ich mir eine Bank suchen. Auf dieser Bank bin ich dann langsam wieder zu mir gekommen. Konnte mich ausruhen, tief in den Bauch atmen und mich langsam wieder entspannen. Diesen Zustand habe ich sogar einige Zeit genießen können ohne groß nachzudenken. In dem Moment, als ich die Bank erreicht hatte, war ich nämlich komplett erschöpft und todmüde. Nachdem ich mich entspannt habe, hätte ich fast sofort schlafen können… Solche Situationen, in denen das Traumahirn lange vor dem Verstand reagiert und dem Verstand bzw. der Realität kaum eine Chance gibt, sind extrem anstrengend!!!! Sie kosten so viel Kraft wie ein Marathon oder Vergleichbares. Es ist wirklich extrem, welchen Einfluss die Psyche und das Gehirn auf den Körper haben…. Und manchmal auch beängstigend….

Und trotzdem hieß es auch in dem Moment auf der Bank wieder: Tief durchatmen, mich langsam wieder spüren und anschließend realistische Lösungen erarbeiten. Eine der simpelsten Lösungen ist zum Beispiel, mich einfach in mein Auto zu setzen. Dort kann ich es mir gemütlich machen, Musik hören, lesen, essen, … Was auch immer. Im Auto habe ich den entscheidenden Vorteil, dass ich die Tür schließen kann und mich dadurch auch außerhalb meiner Wohnung an einem sicheren und geschützen Ort befinde. Weitere Möglichkeiten sind Spaziergänge, Einkäufe, etc. Die Option Stadtbibliothek fällt momentan aufgrund der Coronakrise leider aus. Das erschwert meine Situation zusätzlich ein wenig. Ist aber trotzdem lösbar. Nachdem ich mir diese Optionen bzw. Lösungen geschaffen habe, habe ich mich extrem frei und erleichtert gefühlt! Die Situation (Baustellelärm) hatte ihren Schrecken durch die Lösungen verloren und war plötzlich wieder händelbar. Ich habe mich nicht mehr ausgeliefert gefühlt sondern hatte das Gefühl, wieder alles im Griff zu haben. Sowohl mich selber als auch den Lärm. Lustigerweise gab es die Option, dass ich den Lärm tatsächlich aushalten kann, ohne groß darunter zu leiden, überhaupt nicht… Spannend, oder? Aber eigentlich auch ziemlich traurig… Damit hätte ich halt einfach überhauptnicht gerechnet… Letztendlich ist diese Option dann sogar zu großen Teilen eingetreten. Okay, bis Ende Mai geht die Baustelle noch aber ich mache mir klar, dass das Schlimmste bereits überstanden ist (das permanente, stundenlange Hämmern und Bohren). Alles andere ist dann wahrscheinlich nur noch halbe Höhe. Da lache ich vielleicht hinterher sogar drüber;-).

Wie heißt dieser eine Spruch noch? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt;-). Was lerne ich daraus? Nicht so viel denken;-). Na gut, probiere ich es mal weiterhin aus. Scheint ja gut zu sein dieses „nicht denken“-). Auch wenn ich dem Braten noch nicht traue…

Bis bald, eure Nina

84. Beitrag

Heute beschäftige ich mich mit dem Thema „Fortschritte/ Veränderungen“. Manchmal fällt es mir nämlich ziemlich schwer, Fortschritte zu erkennen oder sie als solche zu identifizieren. Oft sind sie sehr klein, sodass ich sie im ersten Moment überhaupt nicht bemerke. Erst hinterher, oder viele Tage später, fällt mir auf, dass etwas anders war als sonst.

Große Fortschritte hingegen registriere ich sehr schnell. So zum Beispiel letzte Woche. Bei uns im Haus wird seit letzter Woche ein Ladengeschäft kernsaniert. Zwei Tage lange wurde extrem gehämmert und gebohrt. Vor nicht allzulanger Zeit hätte mich dieser Umstand extrem verzweifeln lassen und gleichzeitig einen Fluchtreflex ausgelöst. Also sofort raus aus meiner Wohnung und irgendwo hin, wo es ruhiger ist. Und das ganze ziemlich panisch und planlos. Mein Fluchtreflex, ausgelöst durch Angst und Panik, war somit sehr stark ausgeprägt! Er war stärker als mein Verstand bzw. meine Vernunft. Somit hatte ich bis vor wenigen Wochen nicht die Möglichkeit, vernünftig und angemessen zu handeln. Das ging erst wieder, als ich mich weit genug vom Lärmort entfernt hatte und wieder zu mir kommen konnte. Und letzte Woche war es plötzlich anders:-). Warum, weiß ich nicht. Aber als das Gehämmere morgens um 7.30 Uhr losging, war ich erstaunlicherweise schon wach und fertig mit waschen. Die Hälfte meiner morgendlichen Routine bzw. Struktur war also schon vollzogen. Das scheint mich tatsächlich sehr stark zu machen und mich zu unterstützen!! Und zwar soweit, dass ich frühstücken konnte, ohne mich an dem Gehämmere zu stören! Nach ein paar Stunden hat es mich dann doch genervt. Da bin ich dann für ein paar Stunden rausgefahren und habe mir einen schönen Nachmittag in der Natur gemacht. Aber ohne Panik und Angst! Sondern ganz „normal“.

Auf den Freitag konnte ich mich dann gut vorbereiten. Da habe ich schon um 7 Uhr meinen Wecker gestellt, geduscht und gefrühstückt. Gegen 9 Uhr, als die Handwerker mit ihrem Schlagbohrer kamen, war ich bereits fertig und startklar für den Tag! Als das Gebohre dann losging, konnte ich in Ruhe überlegen, worauf ich jetzt Lust habe. Also wie ich 7-8 Stunden außerhalb meiner Wohnung verbringen möchte.

Geändert hat sich ganz sicher meine innere Einstellung, mich nicht mehr ausgeliefert zu fühlen sondern selber aktiv zu werden und zu handeln! Die Umstände, die ich sowieso nicht ändern kann, anzunehmen, zu akzeptieren und entsprechend darauf zu reagieren; mich nicht mehr von meiner Angst und Panik vereinnahmen und treiben zu lassen sondern die Kontrolle über meine Gefühle zu behalten. Mich somit von meinen Gefühlen nicht mehr beherrschen zu lassen. Ich habe so viele Jahre meines Lebens Angst davor gehabt, dass meine Gefühle stärker sind als mein Verstand. Dass sie die Kontrolle über mich übernehmen und mich Dinge tun lassen, die ich überhaupt nicht möchte! Die Wucht und Stärke meiner Gefühle ist auch nach wie vor extrem hoch! Zum Glück habe ich in der jahrelangen Psychotherapie gelernt, dass ich stärker bin als meine Gefühle! Dass meine Gefühle nicht die Kontrolle über mich übernehmen können, wenn ich es nicht will! Dazu gehören allerdings manchmal fast übermenschliche Kräfte und Energien, meinen Gefühle in den Griff zu bekommen und mich nicht von ihnen beherrschen zu lassen… Das ist ein Punkt, der mir oft noch schwer fällt. Wie komme ich an meine vorhandenen Energiereserven heran, wenn es mir grade nicht gut geht? Wie kann ich meine Energiereserven wieder auffüllen, damit diese Quellen niemals versiegen? Diese Fragen sind ein Knackpunkt, da es immer wieder Phasen gibt, in denen es mir nicht gut geht. In denen ich Angst davor habe, dass meine Energiereserven nicht mehr ausreichen; ich sie nicht mehr ausreichend auffüllen kann…. Das kann mir leider auch niemand abnehmen.

Aber, was ich in letzter Zeit auch deutlich gemerkt habe ist, dass andere Menschen mir dabei helfen können, die Reserven aufzufüllen bzw. mir dabei zu helfen, die vorhandenen Quellen zu schützen. Besonders gemerkt habe ich es in den Momenten, als meine Nachbar Wasser für mich gekauft und meine Nachbarin mir Eintopf vorbeigebracht hat. In einem Moment, in dem ich mich durch die Rückenschmerzen kaum bewegen konnte. An Einkaufen war somit überhaupt nicht zu denken. Ich weiß manchmal auch nicht genau, weshalb ich mich so oft dagegen sprerre, Hilfe anzunehmen. Insbesondere in Momenten, in denen ich nicht grade krank bin. Sondern vielleicht schon viel eher und viel früher…. Dadurch, dass andere Menschen mir unter die Arme greifen und mich im Alltag ein wenig unterstützen, ist nämlich schon extrem viel getan!!! Eine kleine Alltagsentlastung setzte bei mir nämlich Energien für meine Heilung und Gesundung frei, die sonst in anderen Bereichen gebunden wäre. Ich muss es halt zulassen…. Es liegt also in erster Linie bei mir, ob ich auch in guten Phasen, so wie jetzt, kleiner Hilfen annehmen kann/ will/ möchte oder nicht. Das ist doch ein gutes Übungsfeld für die nächsten Wochen:-).

Mal schauen, ob es mir gelingt! Ich werde berichten.

Bis bald, eure Nina