Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

97. Beitrag

Heute Mal wieder mit einem bebilderten Beitrag. Wenn ich an der Nordsee bin, schreibe ich keine Beiträge. Dafür schiesse ich jede Menge Fotos und lasse euch anhand der Bilder auch weiterhin an meinem Leben teilhaben:-). Aktuell bin ich aber grade in Bremen und habe auch vor, die nächste Zeit hier zu bleiben.-).

Also: Hier kommen ein paar Bilder zum Träumen und Genießen:-).

96. Beitrag

Seit Freitag bin ich wieder zurück in Bremen:-). Dieses Mal war es an der Nordsee entspannter als die letzten beiden Male. Das liegt wahrscheinlich daran, dass dieser Aufenthalt länger geplant war. Ich hatte für die Vorbereitungen ganze 5 Tage Zeit und bin nicht, wie die letzten beiden Male, überstürzt aufgebrochen bzw. geflohen. Somit hatte der letzte Aufethalt tatsächlich das erste Mal einen leichten Urlaubscharme:-). Bereits am zweiten Tag hatte ich das Gefühl, mich zu erholen und zu entspannen. Freitag habe ich mich das erste Mal seit Monaten wieder richtig befreit gefühlt!!! Das war sooooo schön und tat unbeschreiblich gut!!!! Ich habe meine Arme ausgebreitet und mich ein paar Mal im Kreis gedreht- mitten auf dem Deich vor schönster Kulisse:-). Das war ein Ausdruck absoluter Lebensfreude! Etwas, was mittlerweile durch den ständigen Baulärm ganz tief in mir verschüttet ist…. Gott sei Dank ist dieses Gefühl noch vorhanden und konnte wieder ausgebuddelt werden:-)!

Den größten Lacher gab es aber bereits im Laufe der Anreise sonntags. Da habe ich alles so akribisch geplant; alles gepackt und vorbereitet. Und was passiert dann???? Lasse ich doch meine komplett mit Essen gefüllte Kühltasche neben meinem Auto stehen, ohne es zu bemerken. Und wann habe ich es bemerkt? Natürlich erst bei der Ankunft an meinem Domizil;-). Also knappe zwei Stunden später… Das ist eigentlich absolut untypisch für mich! Normalerweise bin ich perfekt organisiert und schaffe es auch noch, in absoluten Ausnahmesituationen zu packen, ohne auch nur eine Kleinigkeit zu vergessen. Und dann passiert sowas… Also wirklich… Im ersten Moment war ich absolut fassungslos! Ich konnte es überhaupt nicht glauben und habe fast an soetwas wie versteckte Kamera gedacht. Aber: Nein. Es war die pure Realität. Daraufhin habe ich schnell meine Nachbarin angerufen und siehe da: Meine Kühltasche stand nach wie vor auf dem Bürgersteig und hat darauf gewartet, dass ich sie abhole;-). Diesen Job hat dann meine Nachbarin für mich erledigt. Sie hat sogar die ganzen Lebensmittel in ihrem Kühlschrank für mich aufbewahrt, sodass ich nach meinem Urlaub sogar in den Genuss eines vollen Kühlschrankes kam:-). Das war nun auch nicht geplant. Deshalb habe ich mich umso mehr darüber gefreut!! Und natürlich darüber, dass niemand mir meine heißgeliebte 70er Jahre Kühltasche gemopst hat!! Ich hatte sie nämlich erst abgeschrieben.

So fassungslos und geschockt ich über meine Vergesslichkeit (Trotteligkeit?) war desto schneller konnte ich darüber lachen! Das ist Mal wieder so typisch Nina;-). Je gewissenhafter und besser ich etwas machen möchte desto mehr vergesse ich oder komme durcheinander. Vielleicht sollte ich weniger planen und das Leben wieder etwas mehr auf mich zukommen lassen??? Mir gibt das Durchorganisiert sein und die feste Struktur grade ganz viel Halt und Kraft!! Da fällt es natürlich schwer loszulassem und den Tag auf mich zukommen zu lassen. Momentan brauche ich einfach immer einen Plan B und C um noch besser durch den Tag zu kommen. Da habe ich wenigstens meine Ankerpunkte und weiß immer, was auf mich zukommt und mich erwartet. Das gibt mir den Halt, den ich durch die Dauerbelastung der Baustelle verloren habe.

Was macht überhaupt die Baustelle? Sie ist immer noch nicht fertig! Schreitet aber zum Glück wohl ganz gut voran. Die Inneneinrichtung ist mittlerweile komplett vorhanden, die Wände gefliest, der neue Boden vorhanden. Immerhin… Ein genauer Eröffnungstermin steht aber bis heute nicht. Es müssen noch sämtliche Fenster und Türen ausgetauscht werden, die Fassade ist auch noch nicht fertig…. Und es scheint noch viel Kleinarbeit nötig zu sein… Naja. Begeistert bin ich darüber nicht, habe mir aber schon einiges überlegt, was ich machen kann, wenn es mir zu laut wird. Immerhin soll das Wetter nächste Woche ja schön werden. Da bieten sich natürlich Ausflüge in die Natur an. Die Natur ist eh der beste Therapeut und bietet mir immer und zu jeder Zeit eine Zuflucht:-). Ich hoffe aber sehr, dass ich nicht mehr allzu oft fliehen muss sondern das Leiden endlich Mal ein Ende findet!!!! Sprich: Die Baustelle fertig wird. Drückt mir bitte alle Daumen (und natürlich auch Pfoten) die ihr habt, damit hier endlich mal wieder ein echtes Leben stattfinden kann und ich nicht mehr so leiden muss… Das kann ich im Moment gut gebrauchen…

Ich werde euch auf dem Laufenden halten. Bis bald,

eure Nina

95. Beitrag

Heute wieder aus Bremen:-). Da werde ich auch zumindest die nächsten Tage bleiben, bevor es voraussichtlich Sonntag wieder an die Nordsee geht.

Die Bauarbeiten im Laden schreiten zum Glück gut voran; alle handwerklichen Tätigkeiten der letzten Tage waren erträglich. Nächste Woche wird es dann wieder lauter. Dieses Mal immerhin mit Vorankündigung. Das ist für mich natürlich besser, damit ich nicht ganz so extrem das Gefühl habe, vertrieben zu werden sondern eher eine Art Urlaub mache. Eigentlich möchte ich lieber zuhause bleiben aber das macht mein Nervenkostün leider nicht mehr mit. Gott sei Dank ist bei der Baustelle nun langsam ein Ende in Sicht. Ende Juni soll die Bäckerei nun eröffnen. Nach den Fortschritten der letzten Tage könnte es tatsächlich stimmen! Ansonsten wohl spätestens Anfang Juli. Hoffen wir einfach mal das Beste.

Ansonsten war ich diese Woche mal wieder in meinem Lager und habe einige Kartons mit nach Hause geholt. Darunter ein altes Kaffeeservice von Melitta aus den 60er Jahren:-)! Ich habe ja einen Faible für alte Kaffeekannen- und ein altes Küchenbüffet aus den 50er Jahren zuhause. Dieses Büffet wiederum hat einen Vitrinenaufsatz. Darin sammele ich die alten Kaffeekannen- oder auch ganze Kaffeeservice. Da geht mir das Herz auf:-). Überhaupt liebe ich den Retro- und Vintagelook! Bei all diesen Gegenständen muss es sich auch tatsächlich um Originale handeln. Nachgemachte Teile verschenke ich sofort weiter- oder verkaufe sie auf dem Flohmarkt. Zumindest wenn einer stattfindet. Ein bisschen warten muss ich da noch. Auf dem Flohmarkt halte ich aber auch Ausschau nach alten Schätzen:-). Diese bekommen bei mir ein wunderschönes neues zuhause. Es ist auch noch einiges an Platz vorhanden, der gefüllt werden möchte. In meinem Lager versteckt sich noch das ein oder andere wunderbare Schätzchen. Ich muss es bloß finden;-). Das ist auch etwas, was mir im Lager und auch auf dem Flohmarkt so viel Spaß macht: Das Suchen nach Schätzchen. Also nicht unbedingt Dinge, die einen hohen materiellen Wert haben sondern eher Kleinigkeiten, Raritäten, Originalstücke. Alles Sachen, die schon ein langes Leben hinter sich haben und einfach unverwüstlich sind. Gegenstände, die bis heute Bestand haben und noch immer funkionieren. Gegenstände, die eine Seele besitzen…

Vielleicht werde ich mir gleich mal den nächsten Flohmarkttermin für Bremerhaven raussuchen. Und ganz vielleicht habe ich das Glück, dass sich dieser Termin mit meinem nächsten Aufenthalt an der Nordsee kreuzt;-). Dann wäre zumindest der Weg nicht so weit.Bis die Flohmärkte auch bei uns in Bremen wieder losgehen, gibt es noch eine weitere Art der Schatzsuche: Private Haushaltsauflösungen. Da findet man meistens sogar die besten Schätze:-). Bisher habe ich mir schon 2 Termine notiert.

Davon abgesehen gehe ich in nächster Zeit auch wieder etwas mehr Lebensmittel retten. Das habe ich in den letzten Wochen kaum noch gemacht, da ich nach wie vor nicht so gut mit dem Tragen der Maske zurechtkomme. Und ich, ehrlicherweise, keine große Lust auf direkte soziale Kontakte hatte. Letzteres ändert sich grade ein ganz kleines bisschen. Kann sich aber auch ganz schnell wieder zurückentwickeln. Je nach Stimmungslage und Nervenstärke. Die Aufenthalte an der Nordsee scheinen mir in dieser Hinsicht aber deutlich zu helfen! Zumindest bin ich in den Tagen, in denen ich dort bin, die meiste Zeit stabil, was meine Emotionen angeht:-). Tagsüber bin ich an der See meistens ausgeglichen und entspannt. Nur nachts leider nicht. Heute durfte ich mir deshalb nach der Ergotherapie ein Kissen ausleihen, um etwas mitzunehmen, das mir nachts, wenn ich mich alleine fühle und Angst habe, helfen und Kraft geben soll:-). Des Weiteren werde ich nachts nun ein Nachtlicht ausprobieren, das man in die Steckdose steckt. Als Kind haben wir auch so ein Licht im Zimmer gehabt. Es spendet ein bisschen Licht und weist mir den Weg zur Tür- also den Fluchtweg. Vielleicht fühle ich mich mit diesen beiden Neuerungen nachts etwas besser. Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren:-).

Bis bald,eure Nina

94. Beitrag

Letzte Woche war ich wieder ein paar Tage an der Nordsee. Je nach Bauarbeiten pendele ich momentan zwischen Bremen und Nordsee hin und her.

Als ich letzte Woche am Meer war (eigentlich schon das Wochenende davor), ist mir nochmal absolut klar geworden, dass ich mehr Beschäftigung im Alltag brauche. Jetzt, ohne Tabletteneinfluss, bin ich sehr viel aktiver und habe viel mehr Lust, etwas zu unternehmen und mich auszuleben. Ich hatte meine Kamera mit am Meer und habe unglaublich schöne Bilder gemacht! Da habe ich wieder mal gespürt, dass ich beim Fotografieren komplett abschalten und mich entspannen kann. Das Fotografieren ist eines meiner liebsten Hobbys, da ich schöne Momente festhalten kann. Später kann ich die damit verbundenen Erinnerungen und Emotionen beim Betrachten wieder hervorrufen. Das ist dann eine Art Kurzurlaub. Aber auch beim Fotografieren kann ich alles um mich herum vergessen… Dann sind meine Gedanken still… Das sind Momente des totalen Friedens….

Hobbys sind somit eine Art der Freizeitgestaltung. Das alleine reicht bei mir allerdings nicht aus. Ich brauche noch viele weitere Beschäftigungen. Ich bin mir sicher, wenn ich in den letzten Wochen coronabedingt nicht so viel zuhause gewesen wäre, dass mich die Bauarbeiten dann auch nicht an die Grenzen meiner Belastbarkeit und dadurch bedingt zu dem Nervenzusammenbruch geführt hätten. Corona hat somit einen immensen Einfluss darauf gehabt. dass es mir zwischenzeitlich wieder so extrem schlecht ging. Okay: Natürlich Corona in Verbindung mit dem Baulärm. Ich habe keine Angst vor dem Virus an sich. Das macht mir nicht zu schaffen. Wirklich zu schaffen machen mir die Auswirkungen. Zum Beispiel, dass keine Flohmärkte stattfinden dürfen. Das habe ich sonntags nämlich ziemlich gerne gemacht. Zeit auf dem Flohmarkt zu verbringen. Es ist auch nach wie vor nicht erlaubt- Mittlerweile finden aber in Bremerhaven wieder Flohmärkte statt. Ich bin tatsächlich am überlegen, ob ich nicht dorthin fahre. Ist zwar etwas weit und ich müsste ziemlich früh aufbrechen aber es ist immerhin eine Möglichkeit:-). Und eine Chance.

Ansonsten habe ich mich mittlwerweile langsam an die coronabedingten Auswirkungen gewöhnt und bin dabei, mir eigene Wege zu suchen damit umzugehen und trotzdem ein wenig Flohmarkt zu betreiben. Zwar nur in ganz kleinem Rahmen aber ich habe Mittel und Wege gefunden, die mir auch Freude machen und meine Alltag mit sinnvollen Beschäftigungen füllen. Hat zwar alles ein bisschen gedauert und ein wenig musste ich auch zu meinem Glück gezwungen werden aber ich denke, dass ich die Kurve nun bekommen habe:-). Außerdem ist ja auch Sommer und nächste Woche soll es wieder warm werden. Das lädt dann zu längeren Aufenthalten in der Natur ein:-). Dadurch werde ich von den Bauarbeiten nicht allzu viel mitbekommen. Und falls doch dann geht es wieder an die Nordsee:-)! Da ist es schön ruhig und friedlich.

Mal schauen, was die nächsten Tage so mit sich bringen:-). Bis bald,

eure Nina

93. Beitrag

Heute wird es überwiegend um das Thema „notwendige Entscheidungen treffen“ gehen. Beginnen werde ich allerdings mit dem noch aktuelleren Thema: Das Absetzen meines Antidepressivums.

Es ist schon ein großer Unterschied zu spüren. Die letzten Tage habe ich mich sehr beobachtet und eines definitiv festgestellt: Ohne Tabletten bin ich wesentlich fitter und aktiver! Ich habe viel mehr Lust etwas zu unternehmen. Damit meine ich nicht nur Spaziergänge sondern, wie auch schon im letzten Beitrag beschrieben, Ausflüge und Unternehmungen jeglicher Art. Wie sagt man so schön: Ich habe Hummeln im Hintern;-). Manchmal weiß ich dann allerdings nicht mehr, wohin mit meiner Energie. Tagsüber kann ich kaum stillsitzen und abends mag ich nicht einschlafen, weil mir immer wieder soviel einfällt, was ich noch erledigen kann- und möchte. Dafür kann der Tag gar nicht lang genug sein. Das ist wirklich eine enorme Veränderung gegenüber den letzten Jahren! Da war ich so oft müde, hatte kaum Antrieb, hatte auch überhaupt keine große Lust etwas zu unternehmen sondern wollte eigentlich meistens schlafen… Und genau das habe ich in den letzten Jahren auch mehr als genug getan!! Ich würde fast sagen, dass ich in den letzten drei Jahren ca. 1/3 meines Lebens vershlafen habe…

Das wird mir jetzt erst klar, wo ich ohne das Antidepressivum lebe. Ohne diese dämpfende, antriebshemmende Wirkung. Dann frage ich mich manchmal, warum ich das Medikament nicht schon viel früher abgesetzt habe… Es ist ja nicht so, als wenn ich die Nebenwirkungen nicht bemerkt hätte… Aber es war wohl noch nicht an der Zeit. Dafür habe ich den richtigen Moment jetzt abgepasst und wahrgenommen. Für manche Entscheidungen brauche ich extrem viel Zeit. Ich denke dann so viel über das Für und Wieder nach; versuche, Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen. Das ist auch vollkommen in Ordnung nur lasse ich dabei häufig noch mein Bauchgefühl außer Acht. Manchmal vertraue ich eher meinem Verstand und nicht meinem Herzen bzw. meinem Bauchgefühl. Deshalb habe ich den letzten Spruch der Woche auch zwei Wohen gelassen, weil ich diesen so enorm wichtig fand und er so sehr zu meiner aktuellen Situation passte. In Zukunft werde ich also noch mehr auf mein Bauchgefühl vertrauen.

Das Nachdenken über bestimmte Situation, die nach einer Entscheidung rufen, wird dabei sicherlich niemals aufhören. Bei bestimmten Entscheidungen ist es auch unerlässlich, sie ganzheitlich zu treffen und nicht spontan, aus einer Situation bzw. Emotion heraus. Wirklich wichtige Entscheidungen sollten auch wohl überlegt und gut durchdacht sein. Etwas, was ich lange Zeit lernen musste. Früher habe ich meine Entscheidungen überwiegend aus der Situation heraus getroffen. Oder eben auch aus einer Emotion heraus. Da war es dann mit rationalem Denken nicht wirklich weit her… Der Verstand befand sich quasi im Offline Modus. Dieses Handeln hat mich oft vor schwierige Situationen gestellt, über die ich natürlich nicht nachgedacht habe bzw. worüber ich nicht nachdenken konnte.

Das Areal im Gehirn, welches für das Nachdenken zuständig ist, war in solchen Momenten tatsächlich nicht erreichbar. Und somit auch nicht handlungsfähig. Vieles, was ich in solchen Momenten „verbockt“ habe, musste ich hinterher oft in wertvoller Kleinarbeit wieder gradebiegen- oder zumindest richten. Zum Glück ließen sich die meisten Situation wieder „reparieren“. Manche aber leider auch nicht… Deshalb bin ich heute so dankbar und froh, dass ich gelernt habe, wichtige Entscheidungen mit Herz, Hirn und Verstand zu treffen. Also bewusst. Dann gibt es nichts, was man hinterher wieder reparieren muss. Nun habe ich mir grade meine eigene Frage beantwortet: „Warum habe ich mein Antidepressivum nicht schon früher abgesetzt?“. So schnell kann es gehen;-). Für dieses richtige Handeln bezüglich wichtiger Entscheidungen lobe ich mich jetzt einfach mal selber:-)! Das muss auch mal sein und kommt oft noch viel zu kurz! Zur Belohnung geht es gleich wieder raus in die Sonne:-).

Dann bis bald, eure Nina