Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

36. Beitrag

Heute war ich das erste Mal seit 7 oder 8 Jahren wieder beim Friseur:-). Das klingt jetzt erst einmal unspektakulär aber mich hat es große Überwindung gekostet, mich durchzuringen. Ich mag es nämlich gar nicht, wenn mich jemand am Kopf anfasst. Und dann auch noch so lange. Das ist eine reine Vertrauensfrage, ob ich es zulassen kann oder eben auch nicht. Wie es der Zufall so wollte, war tatsächlich meine Friseurin da, die mir zuletzt die Haare geschnitten hat. Da habe ich mich riesig gefreut:-)! Ich mochte sie damals schon sehr gerne und bin auch immer nur zu ihr gegangen. Heute dann auch wieder. Ich habe mich von Anfang an so wohl gefühlt, dass ich mich glatt noch umenschieden habe. Eigentlich wollte ich mir nur die Spitzen schneiden lassen. Dann war ich aber so mutig, mir noch Strähnchen machen zu lassen. Die müssen ja noch 30 Minuten einziehen. Dann gab es noch eine Haarkur, eine schöne Kopfmassage und einen Haarschnitt. Alles in allem waren es wohl 1,5 Stunden, in denen ich mich etwas verwöhnen lassen und entspannen konnte:-). Jetzt fühle ich mich wie ein ganz anderer Mensch:-). Quasi wie neugeboren. Ein runder und gelungener Vormittag also.

Gestern war ich lange im Park spazieren. Dort angekommen habe ich erst einmal gespürt, wie lange ich meine Spazieregänge vermisst habe! Da ist mir wieder einmal klar geworden, dass meine Anspannung sofort schlagartig ansteigt, wenn ich nicht regelmäßig spazieren gehe! Somit ist das Spazierengehen für mich das wichtigste Mittel, um Anspannung abzubauen. Ebenso auch Achtsamkeit. Gestern habe ich immer wieder inne gehalten, den Wind eingeatmet und mich nur auf meinen Atem konzentriert; habe tief in den Bauch geatmet. Ganz bewusst. Je mehr ich mich im Alltag verliere, desto eher atme ich oberflächig. Dann habe ich manchmal das Gefühl, nicht mehr richtig Luft zu bekommen. Dem ist ja auch so. Das führt dann natürlich zu Unwohlsein und weiterer Anspannung. Deshalb habe ich mir vorgenommen, in den nächsten Wochen wieder mehr spazieren zu gehen und mehr Achtsamkeit in meinen Alltag einzubauen.

Viel mehr aber vorerst nicht. Soll ja nicht in Stress ausarten;-).

Bis bald, eure Nina

35. Beitrag

Heute mal wieder ein neuer Beitrag von mir:-). Die letzten zwei Wochen glichen einem stetigen Auf und Ab. Von der Stimmung her. Heute geht`s mir aber gut:-). Ich bin zwar müde aber geistig fit;-).

In den letzten zwei Wochen habe ich überlegt, was mich derzeit stresst und mir keine Ruhe lässt. Ich empfinde diese ständigen Stimmungsschwankungen zunehmend als Belastung . Deshalb ist es mir wichtig, zu schauen, wie ich meine Zukunft gestalte. Es gehören ja viele Aspekte dazu aber ein wichtiger Punkt ist das Retten von Lebensmitteln… Ich bin nun seit genau einem Jahr dabei; mit viel Elan, Kraft, Mut und noch vielem mehr. Damit will ich sagen, dass ich sehr viel Zeit investiere. Die positiven Seiten überwiegen noch aber ich spüre, es kippt langsam… Schon seit längerer Zeit spüre ich, dass es mich unglaublich stresst, die geretteten Lebensmittel weiterzuverteilen. Ich kann ja nur einen Bruchteil davon selber behalten. Mit dem Retten alleine ist es noch lange nicht getan… Und der anderen Aspekt ist, dass mir bei den meisten Rettungen zu viele andere Menschen mitmischen und ich das „Chaos“ um mich herum nicht mehr überblicken kann…. Alle reden durcheinander und ich weiß überhaupt nicht mehr, auf wen oder was ich mich konzentrieren soll… Ich empfinde die Abholungen mit mehr als zwei Leuten als zu chaotisch; und das stresst und überfordert mich! Als wenn mir ein Filter im Hirn fehlt… Ein Filter, der mir dabei hilft, mich nur auf eine Sache zu konzentrieren, z.B. auf eine Person. Im Moment habe ich auch keine Lust mehr, mich zu erklären. Das würde wahrscheinlich helfen aber mir fehlt die Kraft dazu…

Und das ist nur ein Beispiel, was mich grade ziemlich stresst und überfordert. Deshalb nehme ich jetzt noch die drei Termine wahr, für die ich eingetragen bin, und werde danach eine kurze (oder längere?) Pause einlegen. Solange, bis ich mich nicht mehr so gestresst fühle und mich wieder besser abgrenzen und konzentrieren kann. Ich bin momentan einfach nur gering belastbar und brauche meine Kraft für mich.

Was werde ich nun tun? Oh ja:-). Über diese Frage habe ich lange nachgedacht! Ein Ergebnis ist die Pause beim Lebensmittel retten. Ein zweites Ergebnis ist, dass ich mir (vorerst) bis Samstag meine Zeit ausschließlich nur für mich selber nehmen werde. Jeden Morgen werde ich mich entscheiden, worauf ich Lust habe und was ich unternehmen möchte. Ich werde versuchen, mir alles zu ermöglichen was geht. Egal, ob kleinere Ausflüge, shoppen, Friseur, …. Ich schmeiße den „Selbstverwöhnturbo“ an:-). Ich glaube nämlich, dass mir momentan wichtige Zeit für mich selber fehlt bzw. ich zu viel Zeit und Kraft in andere Projekte stecke. Dadurch bin ich ständig müde und kümmere mich nicht mehr so gut um mich selber. Aber genau das brauche ich im Moment. Mich um mich selber kümmern; auf meine Bedürfnisse achten; schauen, was ist grade möglich und was auch eben nicht. Entscheidungen in meinem Sinne treffen. Einfach mal ausprobieren; loslassen und mich wieder mehr auf die Gegenwart einlassen. Und sicher noch einiges mehr:-).

Ich werde es euch wissen lassen!

Bis bald, eure Nina

34. Beitrag

Und heute ist es wieder ganz anders… Nach so einem richtig guten Tag gestern folgt heute wieder ein ganz schlechter… Ich habe grade das Gefühl, dass ich die geballte Negativität der ganzen Welt abbekomme und mich grade nicht davor schützen kann….

Ich spüre ganz viele Aggressionen und Wut, die wohl durch meine Traurigkeit ausgelöst werden. Ich merke auch, dass mir Menschen grade überhaupt nicht gut tun und ich mich jetzt abkapseln muss, um mich zu schützen. Deshalb werde ich bis Samstag Nachmittag erstmal alle Termine absagen (bis auf das Lebensmittel retten) und mich um mich kümmern. Heute morgen habe ich schon schön geduscht und meinen neuen Kuschelpulli angezogen. Lebensmittel war ich heute auch schon retten. Das war das Einzige, was mir bisher gut getan hat. Ablenkung und gleichzeitig viel Vertrautes. Das hat mich heute aus dem tiefsten Sumpf gezogen. Ich musste mich sogar vor dem Lebensmittel retten mit einem Muffin stärken, um mich zu motivieren, überhaupt loszugehen und pünktlich am Treffpunkt zu sein. Hat zum Glück auch geklappt.

Ich werde gleich noch einmal raus in die Sonne gehen und meine neue Thermoskanne einweihen:-). Ich spüre auch grade, wie mir das Schreiben hilft, wieder klarer denken zu können und meinen momentan sehr negativen Gedankenkreis zu durchbrechen. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich diesen Beitrag überhaupt posten soll… Letztendlich habe ich mich aber ganz bewusst dafür entschieden! Solche Tage, Momente, Phasen, … gehören leider immer wieder dazu. Die Stimmung schwankt, kippt, richtet sich wieder auf, kippt wieder…. Die Labilität ist noch immer ein Teil von mir, der sich nur ganz schwer in den Griff kriegen lässt. Im Prinzip müsste ich 24 Stunden lang achtsam sein und meine Gedanken beobachten…. Das wäre eine Möglichkeit, um diesen heftigen Stimmungsschwankungen zu begegnen, ihnen vorzubeugen. 24 Stunden sind nur nicht machbar. Aber vielleicht hilft es, den Fokus auf das Positive zu richen und den heutigen Tag einfach zu akzeptieren. Klingt nach einem guten Plan:-).

Dann mache ich mich mal auf den Weg in die Sonne.

Bis bald, eure Nina

33. Beitrag

Heute war endlich mal wieder ein Tag, an dem ich von ganzem Herzen sagen kann, dass es mir richtig gut geht:-)! Das schöne Wetter spielt sicherlich auch eine Rolle. Aber viel entscheidender ist wohl meine eigene innere Einstellung. Nach der Ergotherapie bin ich an der Weser entlang gelaufen. Da kam endlich der Satz in meinem Kopf an, der meine letzten Wochen perfekt beschreibt: „Ich habe ja gesagt“. Ja zum Leben und zu meiner Zukunft. Dieses Ja zu mir selber ist noch besser als das Ja bei einer Hochzeit:-)))))! Leider kann ich mich nicht selber heiraten:-))))). Cool;-). Ich kann schon wieder Späße machen:-))). Was ich damit aber eigentlich sagen möchte ist, dass es bei mir gewissermaßen auch eine Entscheidungssache ist, ob ich nun weitermache und wie meine Zukunft aussehen kann und soll. Ob ich zum Beispiel weiterhin fast den halben Tag verschlafe oder morgens aufstehe. Ob ich mich vielleicht tatsächlich beruflich noch einmal neu orientiere oder ob alles beim Alten bleibt. Alles ist in Ordnung. Ich muss mich nur für oder gegen etwas entscheiden. Und hinter dieser Entscheidung stehen. Mich nicht kleiner machen als ich bin sondern mich selber wieder aufbauen; vieles wieder auferstehen lassen, was einmal war.

Dazu gehört auch, an alte Fähigkeiten anzuknüpfen, die nicht weg sondern vergraben sind. Diese Fähigkeiten wieder auszugraben, das gilt es wieder neu zu lernen. Heute ist ein sehr guter Anfang gemacht worden. Ich möchte heute nicht zuviel verraten, da noch vieles in meinem Kopf am entstehen ist. Aber nach und nach werde ich euch dran teilhaben lassen. Bleibt gespannt:-).

Bis bald, eure Nina

32. Beitrag

Heute war ich mal wieder in der Stadt:-). Meine weitere Zukunft planen. Ich habe die ganze Zeit überlegt: Was hilft mir? Was macht mir Spaß? Worauf hätte ich Lust?

Da ich sehr gerne spazieren gehe und esse, bin ich darauf gekommen, dass ich ja schon immer gern gepicknickt habe. Brotdosen habe ich schon ausreichend aber was noch fehlte war eine kleine Thermoskanne für meinen Kaffee. Im Viertel gibt es einen wunderschönen Laden, der Thermoskannen auch in kleinen Größen führt. Also stand mein Plan für heute fest: Ab ins Viertel, um die Kanne zu kaufen. Das Viertel ist aber nun nicht grade um die Ecke. Also musste ein weiterer Plan her: In einem der vorherigen Kapitel hatte ich bereits schon berichtet, dass es mir hilft, mir feste Ziele zu setzen und diese auch auf direktem Wege anzusteuern. So auch heute. Ich habe auch heute wieder extrem gespürt, wie mir das Fokussieren auf`s Ziel hilft, Geräusche, Menschen, etc. um mich herum auszublenden. Ich nehme natürlich meine Umwelt wahr aber sie belastet mich in krisenzeiten dann nicht so sehr. Ich lasse meine Umwelt einfach nicht so dicht an mich heran. Dadurch habe ich die Chance, all meine Ziele zu erreichen und auch ein stückweit am Leben draußen teilzunehmen. Wenn ich keine Krise habe, dann brauche ich die festen Ziele nicht. Dann kann ich in der Stadt bummeln, neue Wege ausprobieren und am Leben teilnehmen. Zum Glück hat jede Krise auch mal ein Ende:-).

Hilfestellungen im Alltag sind für mich in Krisenzeiten somit unerlässlich. So lege ich mir zum Beispiel immer abends schon meine Klamotten für den nächsten Tag hin. Dadurch komme ich morgens nicht in Bedrängnis, mich entscheiden zu müssen, was ich anziehe. In meiner Wohnung hat auch alles seinen festen Platz. Ich mag es garnicht, wenn Sachen an einer anderen Stelle liegen. So etwas stresst mich zum Beispiel sehr. Ich habe auch nach meine Umzug vor knapp 1,5 Jahren meine Habseligkeiten immer weiter reduziert. Für jedes neue Teil mussten zum Beispiel zwei Teile weichen. Ich weiss meine Habseligkeiten nun mehr zu schätzen!! Ich habe das Gefühl, dadurch etwas bewusster zu leben und nicht alles als selbstverständlich anzusehen. Besitz ist etwas wertvolles, was man schätzen sollte!

Letzte Woche habe ich eine große Tüte mit aussortierter Bekleidung weggegeben. Die Klamotten hatten es definitiv hinter sich. Deshalb durften sie gehen. Heute in der Stadt habe ich mir dann noch zwei T-Shirts und einen Pullover gekauft und mich sooooo darüber gefreut!!!! Das ist genau das, was ich versucht habe zu beschreiben. Ich hätte mich niemals so sehr über die neuen Klamotten gefreut, wenn mein Schrank voll gewesen wäre. Das, was ich besitze, weiss ich viel mehr zu schätzen! Demensprechend ist die Freude über Klamotten, oder auch andere Gegenstände, deutlich spürbar! Das wiederum hilft mir auch aus der Krise. Freude, Achtsamkeit, Wertschätzung, Dankbarkeit, Respekt und Liebe:-)!

Bis bald,

eure Nina