Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

101. Beitrag

Heute mal ein kurzes Lebenszeichen von mir:-). Der letzte Beitrag ist tatsächlich schon eine ganze Weile her. Ist mir gar nicht so bewusst gewesen.

Die letzte Zeit war ein ständiges Auf und Ab. Zwischendurch eher mit der Tendenz abwärts… Stetig… Und doch gab es jeden Tag kleine Lichtblicke, Fortschritte, ein kurzes Gefühl der Hoffnung auf Besserung. In so extremen Krisenzeiten wie im Moment sind diese kleinen Lichtblicke so wertvoll wie nie! Sie geben mir immer wieder Mut, Kraft und Stärke weiterzumachen; nicht aufzuhören; nicht aufzugeben. So eine enorme Erschöpfung führt zu ständiger Anspannung, sodass ich schwer zur Ruhe komme. Nachts hilft nur noch mein Beruhigungsmittel. Ansonsten würde ich wohl überhaupt nicht mehr schlafen und würde immer weiter, immer tiefer abrutschen. Da ich um diese Prblematik weiss und sie auch kenne, versuche ich den ganzen Tag über, meine Anspannung zu verringern um sie eines Tages wieder in eine Entspannung zu verwandeln. Letztere spüre ich durch mein permanentes Gegenhalten gegen die Anspannung nun zur Belohnung immer mal wieder; mal in kürzeren, mal in längeren Abständen; mal länger anhaltend, mal kürzer.

Wie schaffe ich das eigentlich immer wieder? Woher nehme ich, grade jetzt, die ganze Kraft her weiterzumachen und nicht aufzugeben? (Auch wenn der destruktive Teil in mir diese Option immer wieder „anpreist“ und bisher auch nicht davon abzubringen ist; noch nicht). Auf diese Frage gibt es nur zwei Antworten: Meine innere Einstellung zum Leben (das Leben als Geschenk) und mein unbeugsamer Lebenswille. Beides sicher unterstützt durch weitere Aspekte.

Wie schaffe ich es, besser durch diese schwere Krise zu kommen? Indem ich meine Tagesstruktur aufrecht erhalte. Jeden morgen stehe ich auf, dusche oder wasch mich, frühstücke, lüfte. Außerdem gibt es regelmäßig etwas zu essen. Nicht zwangsläufig zur gleichen Uhrzeit. Diese feste Struktur brauche ich heute gar nicht mehr. Vor ein bis zwei Jahren hätte das sicher anders ausgesehen. Da hätte ich noch feste Uhrzeiten gebraucht. Heute nicht mehr. Heute reicht es aus, bestimmte Abläufe immer zu wiederholen. Sei es das Zähneputzen morgens und abends, die Zubereitung des Essens, das Putzen meiner Wohnung, … alles lässt sich beliebig oft wiederholen; wie ein Mantra. Diese Wiederholungen geben mir im Alltag viel Halt und Kraft. Oft erinnern sie mich daran, was ich noch alles kann und was alles noch funktioniert. In Krisenzeiten sehe ich das nämlich oft nicht mehr. Da habe ich oft das Gefühl, nichts mehr zu schaffen, nichts mehr zu können, nichts mehr auf die Reihe zu kriegen… Diese Gedanken begleiten mich den ganzen Tag in immer wiederkehrenden Schüben. Sind sie weg, muss ich jederzeit damit rechnen, dass sie mich von einer Sekunde auf die nächste sofort wieder überfallen und mich dann wieder eine gewisse Zeit begleiten. Deshalb versuche ich, die Zeit dazwischen möglichst sinnvoll und aufbauend für mich zu gestalten. Am besten hilft mir dabei die Bewegung. Damit meine ich keinen Sport sondern nach Möglichkeit alles zu Fuß zu erledigen. Termine, Einkäufe, Besorgungen, Erledigungen, Spaziergänge. Egal was es ist: Ich versuche jede Chance wahrzunehmen, um mich wieder aufzubauen und zu stabilisieren. Bin ich in Bewegung, kommt es zu Anfang häufig vor, dass sich meine Gedanken zu einer Riesenwelle auftürmen und dadurch extrem stark werden. Das ist oft sehr schwer auszuhalten!! Zum Glück kenne ich diese Situation und weiss, dass sich die Gedanken im Laufe der Zeit wieder von alleine beruhigen und abflauen. Je länger ich in Bewegung bin desto schneller lösen sie sich auf und machen der Hoffnung Platz:-). Die Anspannung weicht und macht Platz für mehr Entspannung. Ich spüre dann auch, dass ich wieder mehr Luft bekomme, besser atmen kann…

Und auch meine Gedanken werden wieder freundlicher; dem Leben zugewandter… Dann spüre ich meine innewohnende Kraft stärker und habe eher wieder Zugriff auf sie; kann sie für mich nutzen; für die Gegenwart und manchmal auch für die Zukunft. Manchmal erlaube ich mir wieder ein wenig zu traumen und meine Ziele anzuvisieren; sie manchmal auch zu revidieren, wenn sie doch nicht mehr passen… Aus welchen Gründen auch immer

Was ich mir für die nächste Zeit allerdings noch wünsche ist, dass ich mir wieder mehr zutraue; wieder mehr an mich selber glaube; mir selber zeige und beweise, dass ich sehr viel mehr kann als mir meine desruktiven Gedanken eingetrichtert haben (diese haben sich leider ziemlich tief festgesetzt und wollen meine Gesellschaft nicht mehr missen;-)). Also heißt es für die nächste Zeit wieder mehr zu unternehmen und einiges zu tun, was ich mir grade nicht zutraue. Einfach nur um mir zu zeigen, dass ich es eben doch kann und die Gedanken bloß nur Gedanken sind.. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Nur auf diese Art und Weise können mein Selbstvertrauen und der Glaube an mich selbst wieder stark werden. Das brauche ich jetzt am meisten…

Bis bald, eure Nina

100.Beitrag

Heute mal wieder ein neuer Beitrag von mir.

Wie haben die letzten Tage ausgesehen?? Hmmm… Grenzwertig. Mir ist der Baustellenlärm über den Kopf gewachsen und das Fass ist übergelaufen. Gott sein Dank in die richtige Richtung! Sprich: In die handlungs- und lösungsorientierte Richtung. Aber grade nur noch eben so… Davon wird dieser Beitrag handeln. Ich möchte gleich dazu sagen, dass ihr den Beitrag lieber nicht lesen solltet, wenn ihr nicht getriggert werden möchtet. Denn dazu würde es sehr wahrscheinlich kommen. Es ist auch ein etwas intensiverer und offenerer Beitrag als sonst- mit gutem Ausgang! Soviel kann ich vorweg nehmen. Es braucht sich auch keiner Sorgen zu machen. Ich weiß, wo ich im Notfall Hilfe bekomme. Diese würde ich bei Bedarf auch weiterhin in Anspruch nehmen. Okay, los geht`s…

Vor gut 10 Tagen sind hier auf der Baustelle nun endlich die Fenster und Türen ausgetauscht worden. Soweit sogut. Irgendwie bin ich danach davon ausgegangen, dass die Baustelle damit beendet ist und die Bäckerei nun eröffnet. Diese Annahme hat sich leider als komplett falsch herausgestellt…. Nach dem Austausch der Fenster haben die Bauarbeiter die Baustelle für mehrerer Tage kaum noch verlassen. Nur nachts war Ruhe. Das hat für mein lädiertes und gebeuteltes Nervenkostüm leider nicht mehr ausgereicht… Als der eine Bauarbeiter Sonntag früh auftauchte um weiterzuarbeiten, musste ich meinem Ärger Luft machen. Ansonsten wäre ich nämlich geplatzt!! Also bin ich runtergegangen und habe ihn zur Rede gestellt, warum sonntags auf der Baustelle gearbeitet wird. Ich musste auch gar nicht mehr laut werden… Der arme Kerl ist gleich zwei Schritte rückwärts gegangen als ich ankam und anfing, ihn zur Rede zu stellen. Dabei hätte ich ihm niemals etwas getan!! Nur mir selber… Und dass bereits schon Samstag Abend….Ich konnte dem Druck, mir den Arm aufzuschneiden, nicht mehr standhalten und habe nachgegeben… Nicht bis zum äußersten aber deutlich spürbar… Ich konnte einfach nicht mehr… Hatte keine Kraft mehr… Wusste nicht mehr weiter… Konnte meine permanent hohe Anspannung, nicht mehr aushalten… Alle neuen Strategien und Verhaltensweisen konnten nicht mehr greifen; haben mich nicht mehr erreicht. Ich habe wirklich gedacht, mein Körper platzt… Wie ein Luftballon, der zu stark aufgeblasen wurde..Es war einfach alles zuviel. Der Baulärm nicht mehr aushaltbar und erträglich…

Nachdem ich den Sonntag dann überwiegend draußen bzw. in meinem Auto verbracht habe, waren die Hendwerker gegen 20 Uhr dann auch verschwunden. Montag früh um 6 Uhr waren dann die nächsten Handwerker auf der Baustelle…. Nach einer fast schlaflosen Nacht war ich natürlich völlig am Ende; habe nur noch meine Koffer gepackt und bin zum Bahnhof gefahren. Meine letzte Hoffnung war das kleine Ferienhäuschen meines Vaters an der Nordsee. Da wollte ich hin. Mit dem Zug. Autofahren war zu dem Zeitpunkt völlig ausgeschlossen…. Da wäre ich sicherlich nicht mehr weit gekommen.. . Immerhin war ich noch so klar und handlungsfähig, das zu wissen. Ich habe mich am Bahnhof einfach nur auf die Steine gesetzt und gewartet, bis meine Anspannung runtergeht. Mir war von dem hohen Herzschlag kotzübel und schwindelig… So hätte ich es zuhause keine Sekunde mehr ausgehalten.. Deshalb bin ich dann zum Bahnhof, wo ich dann bemerkt habe, dass ich keinen Schlüssel für das Ferienhäuschen hatte und auch überhaupt nicht wusste, ob es überhaupt frei war… War es nämlich nicht sondern vermietet… Gott sein Dank gibt es noch ein zweites Häuschen, was zum Glück frei war!!! Meine absolute Rettung in letzter Sekunde!!!!! Nachdem ich mit meinem Vater telefoniert und mit ihm abgesprochen hatte, dass er mich am Bahnhof abholt und mich sogar noch mit dem Auto zum Häuschen an der Nordsee fährt, ist die ganze Anspannung und der Druck von mir abgefallen! Mein Herzschlag hat sich in sekundenschnelle normalisiert, Übelkeit und Schwindel sind verflogen und ich konnte wieder atmen…. Habe endlich wieder Luft bekommen!!!

Wir sind dann zusammen an die Nordsee gefahren und haben dort gemeinsam den Tag verbracht. Auf dem Weg habe ich mt jedem Meter, den wir uns von meiner Wohnung und dem Baustellenlärm entfernt haben, gespürt, wie die Anspannung immer weiter wich… Wie ich wieder zu mir gekommen bin… Mich langsam wieder spüren konnte… Überhaupt wieder etwas wahrnehmen konnte. Etwas anderes als Wut, Hass und Schmerz meine ich…Denn das habe ich durchaus gespürt, leider… Viel zu lange habe ich es ausgehalten… Bis zur Eskalation… Das war Montag, also vor 6 Tagen. Von Montag bis Donnerstag war ich an der Nordsee und konnte wieder zu mir kommen… Mich etwas erholen und wieder ein wenig hoffnungsvoller nach vorne blicken.

Am Donnerstag kam dann die Überraschungsnachricht schlechthin- überbracht durch meine Nachbarin: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war die Baustelle plötzlich fertig und der Bäcker hat eröffnet!!!!! Quasi über Nacht und ohne Vorankündigung!!! Ich habe im ersten Moment geglaubt, dass meine Nachbarin sich einen schlechten Scherz erlaubt so unerwartet kam die Nachricht. Zum Glück war es kein Scherz sondern die Wahrheit:-)! Somit konnte ich Donnerstag Abend wieder zurückkommen.

Zwei Tage später (also heute) ist die Freude über das Ende der Baustelle noch immer riesig!!! Auch, wenn es nach dieser langen Leidenszeit noch immer nicht in meinem ganzen Körper angekommen ist, dass es jetzt endlich vorbei ist… Was ich jetzt nämlich extrem spüre ist die völlige Erschöpfung… Ich komme kaum noch die Treppe runter- geschweige denn überhaupt wieder hinauf… Dafür fehlt jetzt vollends die Kraft. Nun geht gar nichts mehr, was mit Bewegung zutun hat. Ich bin viel zu müde und zu erschöpft, um überhaupt aufzustehen… An rausgehen ist überhaupt nicht mehr zu denken… Viel zu anstrengend. Ich kann kaum einen Fuß vor den anderen setzten… Kopfschmerzen machen sich breit… Und trotzdem ist das jetzt überhaupt nichts im Vergleich zu der Leidenszeit der letzten Monate!!! Dann bleibe ich eben liegen und gönne meinem Körper die soooo langersehnte Ruhe und Erholung!! Das ist vollkommen in Ordnung und total nachvollziehbar!!! Ich habe vollstes Verständnis für meine Situation und habe für die nächste Woche bereits alle Termine abgesagt. Zum Glück ist mein Gefrierfach voller Essen, sodass ich nur im Ausnahmefall rausmuss. Oder ich schicke meine Nachbarin und bitte sie, für mich einzukaufen, falls ich etwas brauche.

Wenn ich eines gelernt habe in den letzten Jahren der Psychotherapie, dann ist es, mir Hilfe zu holen und mich nicht mehr alleine um alles kümmern zu müssen!! Das hat zwar Jahre gedauert, bis ich es überhaupt begriffen habe, dass es auch mir zusteht, Hilfe zu holen aber es war von Erfolg gekrönt und funktioniert sogar in absoluten Ausnahmesituationen!! Gott sein Dank!

Nun werde ich wieder den Fernseher anmachen und mich auf dem Sofa einkuscheln, es mir gemütlich machen und eine Kopfschmerztablette nehmen. Ich schätze, dass ich in den nächsten Wochen (vielleicht auch Monaten) viel Zeit brauchen werde, um mich von der Leidenszeit und der absoluten Überforderungssituation zu erholen. Und trotzdem bin ich nach wie vor zuversichtlich, dass ich es schaffen werde:-). Zum Glück stehen keine weiteren Termine an, sodass ich mich nun voll und ganz auf meine Regeneration konzentrieren kann:-). Schreiben werde ich aber weiterhin! Das tut unheimlich gut und hilft mir sehr:-): Für heute ist es aber ausreichend;-). Bis bald,

eure Nina

99. Beitrag

Gestern und heute sind auf der Baustelle endlich die Fenster ausgetauscht worden!!! Endlich!! Das wurde auch langsam mal Zeit!! Die Bauarbeiten ziehen sich ja nun schon über Monate hin… Und noch immer gibt es keinen Eröffnungstermin… Naja…Aber ich schätze, dass die lautesten Arbeiten nun wirklich vorbei sein sollten. Schließlich sieht der Laden jetzt ziemlich fertig aus, Fehlt nur noch das Namensschild an der Fassade.

Ich muss ja gestehen, dass mich der Lärm (insbesondere Bohren und Hämmern) nach wie vor sehr nerven… Mir im wahrsten Sinne des Wortes auf die Nerven gehen. Ich verstehe immer mehr, woher diese Redewendung kommt und dass sie absolut wahr ist. Ich bin schon wieder so müde… So erschöpft… Für diese Woche habe ich alle weiteren Termine abgesagt. Diese hätte ich nicht mehr geschafft.. Oder vielleicht hätte ich sie wahrgenommen, wäre dann hinterher aber noch viel erschöpfter gewesen… In solchen Phasen bekomme ich schnell wieder Kopfschmerzen. Vor gut einer Woche hatte ich sogar wieder leichte Ausfall- und Lähmungserscheinungen in der linken Körperhälfte.. Zum Glück weiß ich ja, dass es ein Symptom der Migräne und einer psychischen Überforderung ist. Von dem Krankenhausaufenthalt aus dem letzten Jahr profitiere ich somit heute noch. Dadurch sind zum Glück in solchen Phasen keine weiteren Arztbesuche mehr nötig, die ebenfalls extrem kräftezehrend sind. Besonders in Coronazeiten.

Zum Glück konnte ich mich zumindest auf das Austauschen der Fenster soweit vorbereiten, dass ich bereits geduscht und gefrühstückt hatte, als die Bauarbeiten begonnen haben. Ich hatte den Wecker auf 6.30 Uhr gestellt, war aber so angespannt, dass ich bereits um 5 Uhr wach war und um 5.30 Uhr aufgestanden bin. Als es mir dann zu laut wurde, bin ich ins Lager gefahren und habe dort ein wenig aufgeräumt. Die meiste Zeit allerdings habe ich draußen vor dem Lager gesessen. Da gibt es eine große Wiese und einen Baum, der Schatten spendet. Außerdem ist es dort so schön ruhig…. Herrlich! Kein Vergleich zu meiner Wohnung- also tagsüber.

Ansonsten habe ich noch überlegt, für 2-3 Tage wieder an die Nordsee zu flüchten. Aber ich wollte nicht. Ich wollte lieber hier in meinem, trotz des Baustellenlärms, sicheren und beschützten Zuhause sein. Insbesondere nachts! Grade dann, wenn es wackelig wird und es mir nicht so gut geht, brauche ich den Schutz meiner Wohnung umso mehr!!! Blöde nur, wenn ausgerechnet zu der Zeit wieder extremer Lärm ist….

Heute bin ich dann immerhin in die Stadtbibliothek spaziert und habe mir endlich wieder viele neue Bücher ausgeliehen. Ich muss auch dazu sagen, dass mich die Welt der Bücher, inklusive Stadtbibliothek, schnell in ihren Bann zieht und einen beruhigenden Einfluss auf mich hat! Auf dem Weg dorthin war ich noch extrem angespannt, genervt und wirklich ziemlich schlecht gelaunt… Sobald ich aber die Bibliothek betreten habe und mich meinen Büchern widmen konnte, hat sich all das Negative sehr schnell gelegt und mir ging es fast schlagartig wieder gut:-). Das habe ich in letzter Zeit des Öfteren schon wahrgenommen; also dass es Orte, Situationen oder Rituale gibt, die mich schnell runterholen und mir innerhalb kürzester Zeit ein Gefühl der Entspannung vermitteln. So zum Beispiel auch mein Lager, Es ist für mich nicht nur eine Oase der Ruhe sondern auch ein Ort zum Abschalten und Träumen. Der Park ebenso. Gott sei Dank gibt es immerhin einige dieser Orte, Situationen oder Rituale, die mich erden… In manchen Momenten ist das Leben nämlich nur noch schwer erträglich und aushaltbar….

In diesem Sinne mache ich mir jetzt einen schönen Abend mit meinen neuen Büchern.

Dann bis bald, eure Nina

98. Beitrag

Wow! Draußen ist es so schön warm:). Ich muss sagen, dass die Wärme sehr entspannend wirkt! In meiner Wohnung ist es zwar knuffig warm aber ich finde es sehr angenehm und genieße es! Vielleicht trägt die Wärme auch einen Teil dazu bei, dass ich im Moment nicht nur tagsüber entspannt bin sondern seit eingen Tagen auch nachts. Letzte Nacht habe ich das erste Mal seit Wochen ganz ohne Medikamente 6 Stunden durchgeschlafen! Ich habe ja nicht nur mein Antidepressivum abgesetzt sondern nehme auch mein Beruhigungsmittel, das ich selber dosieren kann, seit fast 3 Wochen nicht mehr. Es hat wirklich einige Zeit gedauert, bis ich mich wieder daran gewöhnt habe, aber jetzt ist es deutlich einfacher und ich fühle mich endlich wieder wie ein richtiger Mensch:-).

In der Zeit der Bauarbeiten (die noch immer andauern!) und der Coronakrise war es mir aufgrund der permanenten Dauerbelastung und Retraumatisierung nicht möglich, ohne Beruhigungsmittel zu schlafen. Komischerweise habe ich mich gefühlt aber doch schnell wieder erholt und habe zu alter Kraft und Stärke zurückgefunden:-)! Das ging sogar überdurchschnittlich schnell! An dieses Tempo der Regeneration bin ich noch nicht gewöhnt… Das hat mich doch ein wenig verunsichert und ich konnte es kaum glauben! Aber jetzt, wo ich meine innere Mitte wiedergefunden habe, kann ich es auch mit solcher Deutlichkeit sagen und es selber glauben! Verrückt… Damit hätte ich noch vor 2-3 Wochen niemals gerechnet… Bewusst habe ich dafür auch gar nicht viel getan… Vielleicht ist das auch nicht mehr notwendig. Möglich wäre es nämlich, dass die neuen Strategien und Wege nach so vielen Jahren des Trainings und der Wiederholungen die alten Strategien und Umgangsweisen in und mit Krisensituationen ersetzt haben. Was nicht heißt, dass ich nicht doch immer mal wieder in alte Verhaltensmuster zurückrutsche… Denn das passiert mir auch nach wie vor immer wieder. Aber ich merke es viel schneller und kann entsprechend darauf reagieren bzw. mein Verhalten korregieren und anpassen. Dadurch verkürzt sich die Leidenszeit enorm und macht wieder Platz für Neues, für das Leben…

Was sich noch extrem verändert hat seit Absetzen des Antidepressivums: Ich stehe fast jeden Tag um 8.30 Uhr auf! Und das meistens ganz ohne Wecker! Diejenigen, die meinen Blog schon länger lesen wissen ja, dass ich in den letzten 3 Jahren immer gern mittags oder nachmittags aufgestanden bin- und manchmal am liebsten gerne mehrere Woche am Stück geschlafen hätte. Somit verbessert auch dieser Aspekt meine aktuelle Situation. Ich fühle mich nicht mehr so dumpf und ruhiggestellt. Jetzt sind die Nächte zwar deutlich kürzer aber ich bin genauso fit wie vorher! Vielleicht sogar noch fitter und wacher als zu Zeiten des langen Schlafens und unter Einwirkung des Antidepressivums… Mein Wunsch war es, endlich wieder mehr zu fühlen und mental und emotional wieder erreichbarer zu werden; einfach wieder mehr zu leben und weniger zu funktionieren… Dieser Wunsch ist in Erfüllung gegangen!!! Jetzt fühle und lebe ich wieder richtig! Nehme das Leben viel mehr wahr; und kann gefühlt sehr viel schneller auf Situationen reagieren. Sehr viel schneller! Ich fühle mich nicht mehr so gebremst und behindert sondern kann schnell und frei entscheiden. Wie zum Beispiel das Gespräch mit meinen Nachbarn zu suchen, die nachts immer gerne die Türen zuknallen (keine gute Idee bei hellhörigen Häusern! Und auch sonst nicht). Ich konnte mich ihnen gegenüber sehr verständlich ausdrücken und mein Anliegen verdeutlichen. Freundlich aber bestimmt. Zum Glück waren sie auch einsichtig und haben darauf Rücksicht genommen. Nun schließen sie ihre Türe nachts leise:-). Sogar tagsüber! Dadurch hat sich mein Leidensdruck weiter verringert:-). Auf knallende Türen reagiere ich nach wie vor extrem allergisch… Es ist noch immer ein absolutes Alarmsignal… Ganz besonders nachts. Aber auch in diesem Punkt habe ich gut für mich gesorgt :-).

Was gibt es sonst noch zu berichten? Noch so Vieles. Aber das mache ich in den nächsten Beiträgen. Gleich werde ich mir nämlich meine Lieblingszeitschrift schnappen und es mir im Park gemütlich machen:-). Dann bis bald,

eure Nina

97. Beitrag

Heute Mal wieder mit einem bebilderten Beitrag. Wenn ich an der Nordsee bin, schreibe ich keine Beiträge. Dafür schiesse ich jede Menge Fotos und lasse euch anhand der Bilder auch weiterhin an meinem Leben teilhaben:-). Aktuell bin ich aber grade in Bremen und habe auch vor, die nächste Zeit hier zu bleiben.-).

Also: Hier kommen ein paar Bilder zum Träumen und Genießen:-).