139. Beitrag

Hier nun der erste Beitrag im neuen Jahr:-). Gerade komme ich von einem langen Spaziergang im Sonnenschein. Es ist zwar ziemlich kalt aber herrlich klar draußen. Genau das Wetter was ich liebe. Tief durchatmen und frische Luft tanken; auftanken; Kraft tanken; den Akku wieder aufladen.

Mein Akku war besonders in den letzten Tagen ziemlich leer. Das war deutlich zu spüren und zu sehen. Das Aufstehen fiel wieder sehr schwer, der Antrieb war kaum vorhanden. Jede Bewegung kostete sehr viel Kraft. Der Alltag war schwer zu meistern. Auch meine Stimmung war sehr gedrückt und traurig. Am liebsten hätte ich den ganzen Tag geweint. Oder wäre im Bett geblieben und hätte den ganzen Tag geschlafen und mich verkrochen… Die Depression hatte mich ziemlich im Griff… Nicht leicht, dagegen anzugehen; mich zu motivieren; aufzuraffen. Bei dem Gefühl tiefster Erschöpfung…

Und doch habe ich mich jeden Tag aufgerafft. Habe versucht, meinen festen Rhythmus beizubehalten. Nicht später als 9.30 Uhr aufzustehen (mit Hilfe des Weckers) und nicht vor 23 Uhr das Licht auszumachen. Das Wichtigste ist wirklich das Aufstehen. Auch wenn es extrem schwer fällt… Danach habe ich feste Abläufe: Ins Bad gehen, duschen, das Bett aufschütteln, lüften, frühstücken. Jeden Tag. Immer wieder. Ganz konsequent. Feste Rhythmen geben mir Sicherheit, Halt und Kraft. Etwas, was im Alltag oder in der Welt draußen nicht immer vorhanden ist bzw. mich auch nicht erreicht. Ich es auch nicht immer annehmen kann… In einer depressiven Phase bin ich oft wie ausgeknipst. Wie eine Lampe, der man den Stecker gezogen hat. Die leuchtet auch nicht mehr. 

Meine größte Motivation ist gleichzeitig meine Erfahrung. Ich weiß, dass es mir besser geht, sobald ich aufgestanden bin und das Schlafzimmer verlassen habe. Spätestens wenn ich unter der Dusche stehe kann ich spüren, wie das Leben mich erreicht. Durch die Wärme; den Wasserstrahl. Dann spüre ich mich wieder; bekomme wieder einen Bezug zu mir. Kann mich letztendlich selber wieder spüren. Meinen Körper wahrnehmen; in die Gegenwart zurückkehren. Wieder am Leben teilnehmen. Wieder ich sein- und mich nicht wie ein fremdbestimmter Zombie fühlen. Denn dieses Gefühl ist in einer Depression bei mir vordergründig. Alles ist dunkel, neblig. Die Gedanken sind sehr destruktiv und selbstzerstörerisch. Besonders morgens. Je länger ich in diesem Kreislauf stecken bleibe und nicht aufstehe desto schlimmer wird es… Deshalb zwinge ich mich dazu, zu einer bestimmten Zeit aufzustehen. Ob ich nun will oder nicht. Denn das ist das wichtigste Mittel, um aus dem Teufelskreis der Depression auszusteigen. Den Teufelskreis zu durchbrechen. Und schlussendlich wieder im Leben anzukommen. Im Alltag, der mir auch oft Struktur und Sicherheit gibt.

Zum Beispiel mein Ebay Shop. Der läuft mittlerweile nämlich richtig gut! Das hätte ich selber nicht gedacht, dass es nach Weihnachten richtig los geht. Ich hätte gedacht, dass es, nachdem alle Weihnachtsgeschenke gekauft waren, ziemlich still in meinem Shop wird. Die Tendenz ging auch einige Wochen dorthin. Das ist für mich auch eine große Motivation! Und jeden Morgen ein Grund mehr, aufzustehen. Schließlich möchte ich, dass meine  Kunden die Ware so schnell wie möglich bekommen. Mir macht es unheimlich viel Spaß und Freude, die Ware weiterzugeben und mir vorzustellen, wie sich andere Menschen darüber freuen. Über Dinge, die schon lange halten und sich bis heute bewährt haben. Dinge, die es schon lange nicht mehr zu kaufen gibt und die oft älter sind als ich. Die ebenso eine Geschichte haben wie ich. Ecken und Kanten. Das Leben ist auch an ihnen nicht spurlos vorbeigegangen aber sie haben überlebt und durchgehalten. Bis heute. So wie ich. Das haben wir gemeinsam:-). Mein Beruf und ich. 

Das ist Motivation genug, um weiterzumachen. Morgens aufzustehen und in den Tag zu starten. Mich zu stärken und den Akku ebenso in der Natur aufzuladen. Durch lange Spaziergänge. Frische Luft. Und so vielem mehr. Für heute habe ich alles gehabt und erledigt. Nun ist Feierabend. Morgen ist schließlich auch noch ein Tag:-). Bis bald, eure Nina

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