115. Beitrag

Heute erwartet euch wieder ein neuer Beitrag von mir:-).

In den letzten Wochen ging es mir nicht gut. Ein ganz entscheidender Aspekt ist wieder Mal der Anstieg der Inzidenzzahlen durch Corona. Diese Situation hat meine Depression wieder extrem ansteigen lassen. Natürlich auch viele andere Situationen und Einflüsse aber die Pandemie zieht mich am meisten runter. Oder ich lasse es zu??? Es ist ja immer die Frage, in wieweit ich etwas an mich ranlasse, etwas akzeptiere, hinnehme oder mich im negativen Sinne einlasse; runterziehen lasse… Weil es vertraut ist?? Weil vertraute Situationen auch Sicherheit geben?? Oder ist es der Selbszerstörungstrieb, der ja ein entscheidendes Kriterium für die Borderline Störung ist.

Ich denke, dass es beide Anteile sind, die Einfluss darauf nehmen, wie ich mit Situationen umgehe, die von außen kommen und die ich nur sehr bedingt beeinflussen, kontrollieren kann. Wie nun damit umgehen? Am wichtigsten ist es, mir bewusst zu machen, welcher Anteil grade aktiv ist. Ist es der selbstzerstörerische Anteil? Oder die Angst? Die Angst vor Kontrollverlust? Die Angst von außen bestimmt und gelenkt zu werden?? Wie es ja nun auch zunehmend geschieht. Zumindest gefühlt. In Wirklichkeit entscheide ich ja selber über mein Leben und daraüber, in wieweit ich mich von den Einschränkungen durch die Coronakrise beeinflussen lasse.

Ich habe mich deshalb entschieden, mich nun trotz aller Ängste vor Spätfolgen und Nebenwirkungen, impfen zu lassen. Samstag habe ich diesen Entschluss dann auch umgesetzt und bin ins Impfzentrum gegangen. Habe meine Angst überwunden, indem ich mich bewusst dafür entschieden habe, Nebenwirkungen und Spätfolgen eben in Kauf zu nehmen. Zu akzeptieren. Ich möchte mich nicht mehr fremdbestimmt fühlen! Ich möchte wieder das Gefühl zurückbekommen, selber zu entscheiden. Ob ich nun die Möglichkeiten, bald wieder ins Kino, Restaurant, etc zu gehen in Anspruch nehme, ist dabei nicht entscheidend. Viel wichtiger und entscheidender ist die Möglichkeit, es jederzeit wieder tun zu können wann immer ich es möchte. Und nicht direkt ausgeschlossen zu werden und im Warten zu verharren. In der Starre wie ein Kaninchen vor der Schlange. Nein! Das möchte ich nicht mehr. Ich möchte mein Leben zurück und dafür werde ich alles in Anspruch nehmen, was mir zur Verfügung steht:-)! Das Impfen war ein ganz entscheidender und wichtiger Schritt!! Es fühlt sich richtig an! Und sehr erleichternd, mich endlich entschieden und überwunden zu haben! Der größte Kampf findet ja in meinem Kopf statt. Da ich Schwierigkeiten habe, die Mitte zu finden, sind meine Ängste auch sehr extrem. Gefühlt ging es lange Zeit darum, ob ich die Impfung und die Nebenwirkungen überhaupt überlebe. Nicht mehr und nicht weniger. Ein großer Kampf… In meinem Kopf bin ich bereits 1000 Tode gestorben. Die Katatstrophengedanken haben immer mehr die Überhand gewonnen; sind immer stärker geworden… Je länger ich eine Entscheidung vor mir herschiebe desto schlimmer werden die Ängste und Sorgen; desto größer der Leidensdruck… Und dann entscheide dich mal dafür, dich doch impfen zu lassen… Ein langer und schwerer Weg!! Kein Wunder, dass auch die Depression wieder überhand genommen hat…

Letztendlich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung:-)!! Und Nebenwirkungen habe ich so gut wie keine verspürst. Ich habe lediglich wahrgenommen, dass mein Immunsystem arbeitet und ich etwas schlapp war. Aber irgendwie war es auch schön, wahrzunehmen, dass mein Immunsystem überhaupt arbeitet… Dadurch habe ich endlich mal wieder gespürt, dass ich noch am Leben bin… Das war- und ist!- ein schönes Gefühl:-).

So. Nun aber genug für heute:-). ich werde gleich rausgehen und die frische Luft genießen:-). Bis bald, eure Nina

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