114. Beitrag

Die letzte Woche ist gut für mich gelaufen. Die Anspannung ist deutlich gesunken. Das Schreiben hat mir dabei sehr geholfen, meine Gedanken zu ordnen und wieder einen klaren Blick für das Wesentliche zu gewinnen. Spannende Erkenntnisse kommen dabei heraus!

Eine für mich sehr richtungsweisende und befreiende Erkenntnis ist folgende: Ich verharre permanent in der Opferrolle. Dadurch habe ich ständig das Gefühl, von meinen eigenen Gedanken fremdbestimmt zu sein. In der falschen Art und Weise. Eine Art und Weise, die mich nicht vorankommen lässt. Die mich von der Stimmung her runterzieht; mir ständig das Gefühl gibt, nichts mehr zu können; nicht mehr belastbar zu sein… Die Gedanken sind sehr laut und stark… So laut und stark, dass sie bei mir über eine viel zu lange Zeit Überhand genommen und mich permanent in einer schweren Depression gehalten haben. Okay, es kamen von außen auch Aspekte, wie zum Beispiel Corona und die damit verbundenen Einschränkungen und Einschnitte hinzu, aber der Größte Anteil lag an meinem Verharren in der Opferrolle.

Warum ist das so? Machen Erfolge Angst? Macht es mir auch Angst irgendwann beruflich wieder auf eigenen Beinen zu stehen und dafür wieder selber verantwortlich zu sein? Wieder frei zu sein? Ich glaube, dass diese Fragen bei mir eine wesentliche Rolle spielen. Natürlich neben all den Ereignissen, die in meinem Leben geschehen sind und mich auch zum Opfer haben werden lassen… In jungen Jahren. Aber auch später als Jugendliche und Erwachsene. Ich führe diese Rolle als Erwachsene nun selber fort. Ist ja vertraut und macht keine Angst.

Ich muss jeden Tag wieder erkennen, dass ich heute kein Opfer mehr bin sondern Erwachsen und für mich selber verantwortlich. Nur für mich und sonst für niemanden. Nur ich kann selber entscheiden, was ich mit mir machen lasse und was nicht. Ich kann und darf so viel mehr, als ich mir selber zutraue und zugestehe. Auch ich darf glücklich sein- genau wie jeder andere auch. Ich muss mich nur dafür entscheiden. Die Angst überwinden und „einfach mal machen“. Wieder etwas ausprobieren; mir zutrauen; testen; mir vieles zugestehen und erlauben.

Einfach Leben.

Das wird meine Aufgabe für die nächsten Tage sein. Ich werde euch mitnehmen und berichten.

Bis bald, eure Nina

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