Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

43. Beitrag

Heute bin ich tatsächlich einen ganzen Tag in der Wohnung geblieben. Und, was soll ich sagen: Es tat unheimlich gut!! Heute Morgen bin ich mit ziemlich schlecher Laune aufgewacht. Meine Nachbarn, die unter mir wohnen, habe ein paar neue Möbel bekommen und heute Morgen angefangen, diese aufzubauen. Das war natürlich mit einigem Lärm verbunden…. So morgens aufzuwachen und, mehr oder weniger, aus dem Bett geworfen zu werden ist natürlich suboptimal- um es Mal vorsichtig auszudrücken.

Mich hat dann gleich der Fluchtreflex gepackt, sodass ich gleich nach dem Anziehen meine Wohnung verlassen wollte. Ein Spaziergang war angedacht. Gleichzeitig habe ich aber tief in mir gespürt, dass es eine denkbar schlechte Entscheidung wäre, heute rauszugehen. Ich hatte ein tiefes Gefühl der Unsicherheit und Angst in mir. Diese Gefühle hätten sich draußen verstärkt. Draußen bin ich an solchen Tagen oft noch empfindlicher und die Gefahr, dann in den Panikmodus zu verfallen, wäre einfach zu groß.

Deshalb habe ich spontan umgeplant und nicht zuerst gefrühstückt, wie ich es sonst immer mache sondern habe erst den Abwasch erledigt. Mit lauter Musik als Unterstützung. In der Küche höre ich die Geräusche aus den Nachbarwohnungen nicht so sehr. Deshalb ist die Küche oft noch eine Art Fluchtraum, wenn die Anspannung so hoch ist. Gleichzeitig kann ich dort die Fenster öffnen und den Geräuschen der Straße lauschen, die mich zum Beispiel gar nicht stören. Ich empfinde Sraßenlärm als sehr angenehm und entspannend! Je mehr draußen los ist desto eher kann ich meine negativen Gedankenkreise durchbrechen. Alles, was laut ist, lenkt mich auch von meinem Traumahirn weg und gibt mir die Chance, wieder zu mir zurückzufinden. Ansonsten ist mein Traumahirn bei bestimmten Geräuschen sofort auf Alarm und wirkt solange weiter, bis ich eine Möglichkeit finde, diese Ängste, Gedanken und Empfindungen, die dadurch ausgelöst werden, in den Griff zu bekommen, damit sich der „Normalzustand“ einstellen kann. Erst dann habe ich wieder die Möglichkeit, rational zu handeln, die neuen, gesunden Wege weiterzugehen und mich wieder zu spüren. Der Bezug zu mir geht in so einer extremen Situation anfangs sofort verloren. So auch heute.

Was mir nun dabei geholfen hat, diese Situation wieder in den Griff zu bekommen, sind folgende: Zum einen ist es eiskaltes Wasser, mit dem ich mir das Gesicht wasche- und es notfalls auch über die Handgelenke laufen lasse. Und zum anderen immer wieder die Option, eine neue Wahl zu treffen. ich muss diesen Zustand ja nicht aushalten. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, ihn zu unterbrechen. Und wenn es Bewegung- also Aktivität! ist- um die Ängste, Gedanken und Empfindungen quasi aufzurütteln. Diese durcheinander zu bringen; ihnen die Angriffsfläche zu entziehen… Es fühlt sich immer so an, als wenn sich die Ängst, Gedanken und Empfindungen an mein Herz hängen und daran rütteln und schütteln. Das nehme ich körperlich auch deutlich wahr…. Als wenn das Herz dann nicht mehr im Takt ist…. Das ist dann ziemlich „beeindruckend“ und macht natürlich Angst, weil ich nie weiß. wie lange ich brauche, um so eine Situation in den Griff zu bekommen. Einmal bin ich deshalb sogar mit dem Rettungswagen in der Notaufnahem gelandet.Das war wie ein Trip, von dem ich nicht mehr runtergekommen bin. Erst der Arzt in der Notaufnahme hat wieder einen Zugang zu mir gefunden. Auf der menschlichen Ebene.

Zum Glück ist das nur einmal passiert. Die anderen, gefühlt 1000 male, habe ich es alleine geschafft. In der ambulanten und stationären Psychotherapie haben wir viel an dieses Situationen gearbeitet. Dieses Wissen daraus sollte ich im besten Fall schnell anwenden können. Es ist nur in so einem Moment überhaupt nicht einfach, noch einen klaren Gedanken zu fassen und die Vernunft zuzulassen! Es geht alles so schnell- und dann heißt es: Handeln.!! Ufff… ziemlich schwer, wenn ihr mich fragt. Und mega anstrengend!!! Ich habe das Gefühl, heute einen Marathon gelaufen zu sein… Hätte ich heute Termine gehabt, hätte ich diese defnitiv abgesagt, um mich zu schützen. Die Kraft für Termine hätte ich heute nicht mehr gehabt. Diese Kraft ist in den Alltag geflossen… Ins putzen. Struktur und Ordnung schaffen, sodass ich mich in meinem Wohnumfeld wieder sicher und aufgehoben fühlen kann. Im Prinzip habe ich von heute morgen bis heute abend Haushalt gemacht. immer wieder mit Pausen und Unterbrechungen aber stetig und durchgehend. Und zwischendurch gab es ein großes Stück selbstgebackenen Rhaberberkuchen!! Das war ein echtes Highlight!! Und soooo lecker. Das hat mir dann auch wieder neue Kraft gegeben:-).

Gleich werde ich ins Bett gehen, mir eine Wärmflasche machen und noch lesen.

Ich melde mich auf jeden Fall bald wieder:-).

Bis dann, eure Nina

42. Beitrag

So, da bin ich wieder:-). In den letzten zwei Wochen war ich sehr mit mir beschäftigt und hatte gleichzeitig viele kleine Aufgaben zu erledigen.

Letzte Woche war Ostern. Diese Tage habe ich sehr genossen! Ich habe jeden Tag ausgeschlafen, geduscht, gefrühstückt und habe meinen Tag dann erst gegen 16 Uhr so richtig begonnen:-). Ich habe eine neue Spazierstrecke für mich entdeckt. Total schön und abgesehen von einigen wenigen Touristen auch fast menschenleer:-)! Zu viele Menschen stressen mich nach wie vor; deshalb meide ich meinen geliebten Park zur Zeit und gehe stattdessen an die Weser. Meine neuer Weg führt mich nämlich dahin:-). Außerdem war das Wetter noch so schön, was noch mehr Menschen nach draußen zieht. Jaaa, alles hat eben seine Vor- und Nachteile;-). Solange ich meine Wege und Nischen habe ist es für mich auch okay. Dann können die anderen Menschen auch ruhig draußen sein;-). Jedenfalls konnte ich mich an den vier Tagen gut entspannen und erholen.

Anders als diese Woche, die zwar kurz, dafür aber mit mit vielen Terminen gefüllt war. So war ich Donnerstag bei der Ergotherapie einfach total platt und alle. Selbst der kurze Weg dorthin hat mich überfordert. Zum Glück hat es meine Ergotherapeutin geschafft, mich schnell runterzuholen und mich zu mir zurückzuführen. Dadurch hatte ich schnell wieder einen guten Zugang zu mir und das starke Übelkeitsgefühl, das ich oft habe, wenn ich so gestresst bin, hat nachgelassen. In solchen Phasen habe ich zusätzlich oft Bauchschmerzen und mag nicht so gerne essen. Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen kommen dann auch gern hinzu.

Wir sprechen in der Ergotherapie auch viel über Frühwarnsignale, die eine Überforderung entweder ankündigen oder auslösen können. Schlechter Schlaf und körperliche Schmerzen sind schon die allerletzte Stufe. In diesem Moment ist die Überforderung bereits vorhanden. Deshalb möchte ich mich in nächster Zeit mit Frühwarnzeichen beschäftigen. Ich konnte diese schon vor einiger Zeit besser erkennen; ich glaube, dass ich die Frühwarnzeichen (z.B. stärkere Gereiztheit; schnelleres ungeduldig sein) durchaus wahrnehme, diese aber nicht beachte. Das ist auch so ein Punkt: nachlassende Achtsamkeit. Das wiederum führt dazu, dass ich mich wieder schlechter spüre. Und genau dann spüre ich auch die Frühwarnzeichen nicht mehr so intensiv. Bzw. bemerke sie zu spät.

Also heißt es wieder: Achtsamer werden und mehr in mich hinein spüren. Darauf achten und unterscheiden: Was ist wichtig und was kann auch etwas warten. Mir nicht zuviel vorzunehmen sondern eine Balance zwischen zuviel und zuwenig finden.

Das ist doch ein schönes Schlusswort für heute:-).

Bis bald, eure Nina

41. Beitrag

So, eine weitere Woche ist um:-). Es war eine gute und erfolgreiche Woche, in der ich sehr viel lernen durfte und umsetzten konnte.

Gelernt habe ich, dass es absolut richtig ist, auf mein Bauchgefühl zu hören. So habe ich zum Beispiel Sonntag schon gespürt, dass ich Montag lieber nicht zur Ergotherapie gehen sondern viel lieber aktiv sein möchte. Also habe ich die Ergotherapie frühzeitig abgesagt und habe mich Montag auf einen sehr langen Spaziergang begeben; immer an der Lesum entlang. Zwischendurch habe ich dann auf einer Panoramabank pausiert und eine Rosinenschnecke gefuttert:-). Das Wetter war absolut schön und nach anfänglicher Anspannung und Angst- insbesondere auf dem Bahnsteig, als es immer voller wurde und mir die Menschen immer näher kamen- konnte ich mich aber auch langsam entspannen. Ich glaube, dass ich die Bäckereiverkäuferin ein wenig zugetextet habe;-). Aber es hat gewirkt und es ging mir schlagartig besser. Vielleicht hat es in dem Moment schon ausgereicht, mich kurz mit jemandem zu unterhalten, um meine Gedanken wieder in die richtige Richtung zu lenken. Eine kurze Ablenkung unterbricht den Kreislauf der Angstgedanken. Dadurch habe ich dann wiederum die Chance, meine Gedanken wieder in die richtige Richtung laufen zu lassen. Weg von der Angst hin zur Realität. Zurück ins Hier und Jetzt. Zurück zum Moment. In die Gegenwart. Die Gegenwart ist oft viel weniger schlimm als es die Gedanken im Kopf sind.

Deshalb ist Achtsamkeit auch so extrem wichtig für mich! Durch die Achtsamkeit finde ich wieder einen Bezug zu mir; kann mich wieder spüren. Und je mehr ich mich spüre desto eher verschwindet die Angst. Sie hat dann einfach keine Angriffsfläche mehr. Das habe ich dann den kompletten Spaziergang über auch gemerkt! ich habe mich nur auf die Sonne in meinem Gesicht konzentriert. Auf die Wärme. Später dann auch auf meinen Armen, als ich tatsächlich den Pullover ausziehen konnte. Bei der Achtsamkeit soll man ja eigentlich nicht bewerten sondern nur wahrnehmen. Aber bei der Sonne auf meiner Haut konnte ich nicht anders, als die Situation mit sehr schön, angenehm und entspannend zu bewerten. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so:-).

Heute bzw. gestern habe ich dann auch beschlossen, meine Pause bei Foodsharing zu beenden und wieder Lebensmittel retten zu gehen:-). Auch angeregt durch zwei sehr tiefe und intensive Gespräche mit zwei für mich sehr wichtigen Menschen:-). Es hat dazu geführt, dass ich mir selber wieder näher komme und wieder spüren konnte, wie schön dieses Gefühl ist, Lebensmittel vor dem Müll zu retten! Und nicht nur das: ich hatte heute wieder richtig Freude beim Retten und Verteilen:-). Beim Verteilen sogar fast noch mehr, da so viele Menschen vorbei gekommen sind, um die Lebensmittel abzuholen. Dabei habe ich sooo viel Dankbarkeit von den Menschen bekommen wie noch nie!! Eine ältere Dame hat mir sogar noch eine Karte vorbeigebracht, auf der sie ihre Dankbarkeit aufgeschrieben hat. Das hat mich ziemlich berührt, sodass ich fast angefangen hätte, zu weinen. Die Dankbarkeit der anderen Menschen berührt mich auf einer ganz tiefen emotionalen Ebene. Eine Ebene, für die ich vor nicht allzu langer Zeit, gar nicht offen gewesen wäre. Sie hätte mich überhaupt nicht erreicht; meine Emotionen waren gut hinter einer hohen Mauer versteckt; sie waren quasi eingebunkert. Und jetzt habe ich das Gefühl, dass diese Mauer langsam bröckelt… Ich sie Stein für Stein langsam abbaue und mich immer mehr öffne… Mit allem was dazu gehört. Das hatte zur Folge, dass ich heute über eine Zeitspanne von ca. 2 Stunden das Gefühl hatte, high zu sein. Das war nun wirklich erstaunlich, da ich ja keine Drogen oder ähnliches nehme. Es waren körpereigene Drogen:-). So hat es sich zumindest angefühlt:-). Das war ziemlich gut:-).

Es lohnt sich auf jeden Fall, mich wieder mehr auf meine Gefühle einzulassen; vielmehr: sie zuzulassen. Eigentlich passiert dann ja gar nichts schlimmes….

So, nun ist aber genug für heute:-). Ich melde mich ganz bald wieder.

Bis dann, eure Nina

40. Beitrag

So, die erste Woche, in der ich mir viel Zeit widmen und mich um schöne Dinge kümmern möchte, ist nun rum. Die Woche habe ich sehr gut genutzt; bin viel spazieren gegangen, habe meinen ersten Ausflug nach Bremen Nord unternommen und war in der Stadtbibliothek. Außerdem musste ich mir nebenbei noch einen neuen Staubsauger organisieren. Hat auch alles gut gekappt.

Und trotzdem komme ich mit meiner Anspannung nicht wirklich runter. Ich fühle mich irgendwie innerlich getrieben und habe das Gefühl, nur eine Liste abzuarbeiten… Entspannung stellt sich nur in ganz wenigen Momenten mal ein… Zum Beispiel, als ich Donnerstag meine Ausflug nach Bremen Nord unternommen und dort auf meiner Lieblingsbank gesessen und gepicknickt habe. Da hatte ich das erste mal seit langem ein Gefühl von Entspannung. So ungefähr 2 Minuten lang. Aber immerhin. Ich habe es wahrgenommen:-). Und für den Moment auch sehr genossen:-).

Was auch sehr entspannend ist ist die Sonne; bzw. das Sitzen und Spazieren gehen in der Sonne. Das senkt den Stresspegel. Wenn da nur nicht die ganzen Menschen wären… Irgendwie sind mir das da draußen zu viele. Zu viele, die auch zu dicht aneinander gedrängt sind… Deshalb gehe ich am liebsten zwischen den Häusern spazieren; oder spät abends. Da habe ich dann meine Ruhe vor anderen Menschen;-).

Ab morgen soll das Wetter wieder schlechter werden. Obwohl ich die Sonne unheimlich gerne mag, bin ich froh, wenn das Wetter wieder schlechter wird. Dann sind nicht so viele Menschen draußen unterwegs;-). Es verteilt sich alles besser. Ich finde zum Glück bei jedem Wetter einen Ort oder eine Nische, wo ich mich wohlfühle. Ich finde es nur irgendwie zunehmend belastender, wenn zu viele Menschen um mich rum sind. Deswegen mag ich das Wochenende auch nicht so gerne. Die Wochentage gefallen mir besser:-).

Vielleicht stresst mich die Situation mit den vielen Menschen auch. Es kann durchaus sein, dass mein Stresspegel auch deshalb ziemlich hoch ist. Oder ich setze mich selber unter Druck; erwarte zu viel von mir. Frei nach dem Motto: Jetzt hast du dir endlich Zeit für dich erkämpft also mach auch was draus. Da fehlt mir wohl mal wieder die goldene Mitte;-). Nicht zu viel unternehmen aber auch nicht zu wenig. Und immer wieder auf mein Gefühl hören, was jetzt zu viel und was zu wenig ist. Das Ziel für die kommenden Wochen ist, wieder mehr auf mich und mein Gefühl hören. Dadurch lerne ich auch weiterhin, mir wieder zu vertrauen:-).

Mal schauen, ob es klappt.

Bis bald, eure Nina

39. Beitrag

Voll cool: Die Sonne scheint schon seit gestern ununterbrochen:-). Gestern habe ich schon auf meinem Lieblingshügel gesessen, Kaffee getrunken, auf die Weser geschaut und mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen:-). Das war wie eine Massage:-). Und sehr entspannend.

Heute morgen bin ich dann tatsächlich um kurz nach 7 aufgestanden! Freiwillig! Heute morgen hatte ich richtig Lust auf den Tag:-). Habe das Leben in mir gespürt! Und das, obwohl ich vielleicht nur 6-7 Stunden geschlafen habe. Eigentlich zu wenig aber ich wollte unbedingt aufstehen und in den Tag starten. Und nicht nur das: Nach dem Frühstück habe ich gleich mit dem Frühjahrsputz weitergemacht! Gestern hatte ich nämlich schon angefangen. Man kann tatsächlich wieder durch die Fensterscheiben gucken;-). Danach habe ich es dann in meiner Wohnung nicht mehr ausgehalten, weil ich unbedingt nach draußen in die Sonne wollte. Also bin ich vor dem Lebensmittelretten noch ein wenig in die Sonne gegangen und habe mich hingesetzt. Komischerweise ist mir das von der Stimmung her nicht wirklich gut bekommen… Ich muss nachher noch mal hinschauen, warum nicht. Einen Verdacht habe ich aber schon. Innerhalb von Sekunden ist meine Laune nach unten gerauscht… Naja, wenn mein Verdacht stimmt dann ist es absolut verständlich.

Anschließend bin ich dann zum Lebensmittel retten gegangen. Da hatte ich mich schon wieder im Griff. Es war zum Glück noch ein schöner Abschluss heute, nachdem es vor zwei Wochen einen sehr unschönen Konflikt gegeben hat, der mich ja darin bestärkt hat, eine Pause bei Foodsharing einzulegen. Heute war für mich auch vorerst das letzte Mal retten. Zum Abschluss gab es noch wunderschöne Blumen- allerdings nur für mich:-). Dabei wusste der Marktbetreiber nichts von meiner Pause:-). Blumen gab es trotzdem. Mit einem freundlichen Lächeln:). Darüber habe ich mich sehr gefreut! Ich denke, dass es so sein sollte. Vor zwei Wochen, nach dem Konflikt, hatte ich überlegt, alles hinzuschmeißen und überhaupt keine Lebensmittel mehr retten zu gehen.

Konflikte bringen mich immer an den Rand der Verzweiflung; deshalb kommt es auch immer wieder vor, dass ich Sachen, Beziehungen, etc. von heute auf morgen rigoros abbreche und mich zurückziehe, um mich zu schützen. Dabei bleiben trotz sinnlosem Streit? Für mich kaum eine Option. Da bin ich oft extrem hart anderen Menschen gegenüber. Einmal verschissen= immer verschissen. Da gibt es keinen Weg zurück. Das verdirbt mir auch oft den Spaß an der Sache.

Und trotzdem habe ich dieses mal etwas anders gemacht: Innerlich habe ich mit extremer Abwehr gekämpft. Und natürlich wollte ich sofort mein komplettes Engagement bei Foodsharing beenden. Dann wiederum habe ich mir klargemacht, dass ich dadurch nur verlieren kann. Nur, weil ein einziges Mal ein völlig unsinniger Konflikt aufgetreten ist, heißt es ja nicht, dass es immer so sein wird. Das war der erste Konflikt innerhalb von 14 Monaten…. Ich habe also versucht, meine Emotionen außen vor zu lassen und rational, komplett gedankengesteuert, zu handeln. Dafür brauchte es einige Tage aber es hat funkioniert:-)! Ich fühle mich mittlerweile wieder versöhnt. Ich habe dieser Person vergeben; sie konnte nicht anders. Dadurch habe ich meinen Frieden wiederbekommen. Sie hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht! Und ich muss sagen: Es hat sich gelohnt:-). Nicht emotionsgesteuert reagieren sondern erst Abstand zu der Situation gewinnen und keine voreiligen Entscheidungen treffen! Haben sich die Emotionen gelegt, kommt der Verstand ins Spiel. Und dann wird ganz schnell klar, dass kein Mensch der Welt so einen negativen Einfluss auf mich haben darf, dass ich etwas aufgebe und hinschmeiße, wofür es sich zu kämpfen lohnt und was auf jeden Fall Unterstützung und Engagement braucht. Ich habe Foodsharing wirklich gerne und mit viel Freude gemacht. Diese Freude ist aber in letzter Zeit auf der Strecke geblieben. Durch die nun folgende Pause hoffe ich, dass sich alles wieder graderückt und die Freude zurückkommt.

Drückt mir mal die Daumen! Immerhin war der Abschluss heute schon sehr versöhnlich und bietet Raum für einen Neuanfang:-).

Bis bald, eure Nina