Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

64. Beitrag

Seit gut einer Woche bin ich zurück zuhause:-). Zum Glück haben sich die meisten Symptome fast vollständig zurückgebildet:-). Was ich noch merke ist das Areal in meinem Gehirn, das für die Konzentration und räumliche Orientierung zuständig ist. Ich kann zum Beispiel keinen Weg beschreiben (wie komme ich mit dem Auto zum Ziel xy?). Allerdings finde ich den Weg, sofern er bekannt ist, ohne darüber nachzudenken. Also automatisch, intuitiv. Nur das Denken funktioniert noch nicht richtig dabei. In den ersten Nächte, die ich wieder zuhause geschlafen habe, bin ich häufig aufgewacht und wusste überhaupt nicht, wo ich bin… Das war schon ziemlich gruselig… Ich habe mein eigenes Schlafzimmer nicht zuordnen können. Zum Glück hat sich dieses Problem mittlerweile erledigt.

Als Fazit würde ich sagen: Nicht denken sondern handeln. Mehr auf meine Intuition vertrauen. Ich denke eh oft zuviel. Von daher ist es momentan absolut in Ordnung, dass mein Gehirn in diesem Bereich streikt;-). Es will mich schützen.

Ansonsten hatte ich fast 4 schmerzfreie Tage am Stück:-)! Das ist ein riesiger Fortschritt! Ich merke auch, dass mir die täglichen Spaziergänge an der frischen Luft sehr helfen! Es fordert meine Koordination. Ich habe an den schmerzfreien Tagen auch keine Probleme beim gehen. Anders wenn ich Schmerzen habe, wie zum Beispiel Montag. Da habe ich beim Spaziergang im Wald sofort gespürt, dass ich ganz achtsam, langsam und vorsichtig gehen muss. Okay, schnell wäre ohnehin nicht gegangen. Mein ganzer Körper fühlt sich dann wie gelähmt an; die Bewegungen sind stark verlangsamt und mein Gang unsicher; hinzu kommen Gleichgewichtsstörungen. Grundsätzlich fühle ich mich dann nicht sicher auf den Beinen. Um mich zu beruhigen bzw. die Empfehlungen aus dem Krankenhaus umzusetzen, habe ich mir heute noch einen Termin für das MRT besorgt. Das ist zwar erst Anfang Januar aber bis dahin kann ich mich gut trainieren. Soll heißen: Viel Spazierengehen, Treppen steigen, wieder öfter die progressive Muskelentspannung durchführen, meine neue Massageliege nutzen und natürlich so oft es geht Haushalt machen. Dazu gehören auch das Kochen und Backen. Und somit die Einbindung aller Sinne.

Zudem hoffe ich, dass ich bald einen Termin bei einem ambulanten Neurologen finde, um mit dem Kopfschmerztagebuch anzufangen. Vielleicht kann ich damit auch vorab schon beginnen. So ganz langsam habe ich auch den Kopf frei, um mich mit dem Thema „Migräne“ zu beschäftigen. Die ersten Tage, als ich aus dem Krankenhaus kam, war ich noch zu müde dafür und auch noch nicht bereit. Nun möchte ich aber alles über die Hintergründe, die Symptome und die Gegenmaßnahmen erfahren. Zumindest das richtige Medikament, das wir bereits in der Klinik ausprobiert haben, habe ich jetzt zuhause. Mit diesem Rüstzeug kann ich mich nun auf den ersten Termin beim ambulanten Neurologen vorbereiten. 95% der Arbeit muss ich eh alleine schaffen. Also kann ich auch schon für mich anfangen. Das verkürzt die Leidenszeit und schenkt mir neue Lebensqualität und Lebensfreude:-). Durch die permanenten Schmerzen der letzten Monate ist die mir die Lebensfreude nämlich ziemlich abhanden gekommen… Es wird also höchste Zeit, mit dem eigenen Training anzufangen. Leichtes Nordic Walking käme sicherlich auch in Betracht.

Immerhin ist die Hoffnung zurück, dass ich mit der Migräne auch dauerhaft werde leben können:-). Sicherlich gibt es auch in diesem Bereich Maßnahmen bzw. Vorkehrungen, um Migräneschübe zu verhindern oder zu verzögern. Notfalls hilft dann das spezielle Medikament.

Ich werde berichten. Bis bald,

eure Nina

63. Beitrag

So, ich bin wieder da:-). Ich war 8 Tage im Krankenhaus, auf der Neurologie. Mit Verdacht auf Schlaganfall. Das hat sich, Gott sein dank, nicht bestätigt!! Was mir als Entlassungsdiagnose mitgeteilt wurde, ist auch nicht besonders erfreulich; aber es hätte schlimmer kommen können. Als vorläufige Diagnose kam heraus, dass ich unter chronischer Migräne leide. Das erklärt für mich auch einiges! Insbesondere meinen Zustand in den letzten 2-3 Monaten, bevor ich ins Krankenhaus kam. Ich muss schon seit der Zeit unter permanenten Kopfschmerzen und weiteren Migräneerscheinungen gelitten haben. Die Kopfschmerzen habe ich allerdings fast nie wahrgenommen… Oder verdrängt?… Erst, als es zu spät war. Was ich allerdings schon länger hatte, war das Gefühl, als wenn ich permanent unter starken Beruhigungsmittel stand. Meine ganze Wahrnehmung war verzehrt. Alles war so undeutlich, unklar und schwammig um mich herum…

Ich schätze mal, dass ich mich deswegen auch sehr zurückgezogen habe; in meine Welt; in meine Wohnung. Und auch, dass ich nur noch abends, wenn es dunkel wurde, rausgegangen bin. Da war die Welt dann nicht mehr voller Reize. Durch die Dunkelheit habe ich vieles nicht mehr wahrgenommen. War nicht mehr so überreizt… Zudem habe ich es auch vorgezogen, lieber nachts wach zu bleiben und tagsüber zu schlafen. Und erst aufzusehen und rauszugehen, wenn die Welt draußen wieder ruhiger wird. Das wird mir immer klarer. Die Welt draußen war mir einfach zu laut und zu schnell. Das merke ich auch jetzt noch, nachdem die Symptome abgeklungen sind. Letztendlich war (oder ist) es eine Schutzfunktion meines Körpers bzw. meiner Seele. Zum Glück konnte ich dem in den letzten Wochen auch nachgehen. Dadurch habe ich mir schon ein Stück Erleichterung verschafft. Zwar nicht genug aber doch ein wenig. Letztendlich hat es nicht ausgereicht, sodass ich mit Symptomen eines Schlaganfalls in die Notaufnahme kam. Durch den Krankenhausaufenthalt und die dort erfolgten Untersuchungen konnte es aber ausgeschlossen werden!

Was ich aber noch immer merke- und jetzt noch mehr als vor dem Krankenhausaufenthalt- ist eine extreme Erschöpfung!! Und ich habe noch immer das Gefühl, dass die Welt draußen für mich zu schnell ist… Deshalb gehe ich am liebsten in den Park:-). Dort ist es ruhig und entspannend. Das hilft mir im Moment am meisten. Ruhe und Entspannung! Und natürlich auch Achtsamkeit! Allein, um wieder ein Gefühl für meinen linken Arm zu entwickeln. Ich muss ihn immer wieder anfassen oder ihm Aufgaben geben, um wieder das Gefühl zu bekommen, dass er zu mir gehört… Und auch, um nicht wieder in alte Verhaltensmuster abzurutschen. So ein Krankenhausaufenthalt reißt einen doch ziemlich aus dem Leben und bringt vieles durcheinander… Ja, mich hat es sehr verunsichert und teilweise auch verängstigt… In solchen Momenten ist die Gefahr, wieder in alte Verhaltensmuster zu rutschen, am größten. Da heißt es dann für mich, mich immer wieder zu fühlen, zu spüren; nicht den Bezug zu meinem Körper zu verlieren. Das geht am besten über die Sinne.

Ansonsten nehme ich zur Zeit nur Arzt- bzw. Ergotherapietermine wahr. Also Termine, die für meine Gesundheit unerlässlich sind. Alle anderen Aufgaben, Termine, etc. sind bis auf Weiteres verschoben. Und zwar so lange, bis ich mich wirklich wieder in der Lage fühle sie wahrzunehmen. Ohne, dass es Druck erzeugt oder mich stresst. Gott sei dank bin ich bisher damit überall auf Verständnis gestoßen! Überhaupt habe ich festgestellt, wie schön und wichtig der Zusammenhalt in der Familie ist!! Ohne den Rückhalt und die Unterstützung meiner Familie- und Freunde bzw. Bekannte- hätte ich die Zeit im Krankenhaus, und auch die ersten Tage danach, sicherlich nicht so gut überstanden!! Manchmal weiß ich erst, was wirklich wichtig ist, wenn es verloren zu gehen droht… Vorher ist vieles so selbstverständlich… Und dann passiert etwas und man weiß, was im Leben wirklich zählt und wichtig ist!!

Mit diesem schönen Schlusswort lasse ich es für heute dann auch gut sein:-). Gleich geht es erstmal in den Park.

Bis bald, eure Nina

62. Beitrag

Heute Mal mit einigen Bildern meiner letzten Fotosafari. Ich bin so froh über dieses Hobby; ermöglicht es mir doch, die Welt einmal aus einer anderen Perspektive, einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Ischa Freimaak
Domsheide
Blick auf die Bremer Neustadt
Alter Speicher Überseestadt

61. Beitrag

Die Woche geht schnell und spannend weiter!

Diese Woche musste ich zweimal sehr deutlich „nein“ sagen und mich dadurch einmal gegen eine Person und das zweite Mal gegen eine Bitte aussprechen. Bei der Person geht es darum, dass ich einfach merke, der Kontakt bringt nichts mehr; belastet nur noch; stresst mich enorm. Ich habe ziemlich deutlich klar gemacht, dass ich keinen Kontakt mehr möchte. Das fiel mir zum Schluss nicht mehr schwer, da diese Person überhaupt nicht begriffen oder verstanden hat, dass ich zur Zeit keinen Kontakt halten kann . Wenn man das so konsequent ignoriert ist bei mir das Verständnis irgendwann aufgebraucht.

Im zweiten Fall fiel es mir deutlich schwerer, nein zu sagen, da es sich um eine Bitte handelte. Normalerweise helfe ich sofort, wenn es möglich ist. Und das auch gerne öfter. Da tat mir das „Nein“ ziemlich weh und hat mich auch traurig gemacht. Ich hätte einfach gern geholfen, schaffe es momentan aber nicht, da ich die Zeit für mich brauche und alles andere nur eine Verpflichtung wäre, die ich gegen meinen meinen eigenen Willen getroffen hätte. Damit wäre letztendlich niemandem geholfen. Da heißt es dann, standhaft zu bleiben und nicht einzuknicken. Das ist nicht einfach aber mittlerweile gut machbar:-).

Vor einigen Tagen habe ich im Internet einen Spruch gelesen, an den ich mich erinnert habe: Ein klares „Nein“ ist oft besser als ein schwammiges „Vielleicht“. Da steckt so viel Wahrheit drin!!!! Ich selber ertappe mich immer wieder dabei, dass ich mich hinter einem „vielleicht“ verstecke. Und jetzt mal ganz ehrlich: Ein „vielleicht“ beinhaltet immer eine Form von Unsicherheit und Angst. Verwende ich ein „vielleicht“, zögere ich die Entscheidung, ob ja oder nein, nur immer weiter raus. Damit bleibt immer etwas im Hinterkopf. Etwas, das rumort und keine Ruhe gibt; solange, bis ich dann doch eine Entscheidung treffe. Ein „vielleicht“ ist nicht zwangsläufig ein nein. Oft brauche ich auch die Zeit, um mich zu entscheiden. Dauert es aber zu lange an, ist die Antwort eigentlich klar…. Denn für ein „ja“ entscheide ich mich schneller. Manchmal auch zu schnell. Dann heißt es, die Entscheidung zu revidieren und zum Beispiel eine Verabredung abzusagen. Dann aber immer mit Magengrummeln. Mir tut es dann für mein Gegenüber leid, dass ich absage. Aber so ist es nun einmal. Es ist ja keine Bösartigkeit oder etwas anderes. Wenn die Tagesform nicht stimmt oder es mir einfach nicht gut geht, macht ein Treffen keinen Sinn und hilft niemandem. Im Gegenteil: Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass es schadet. Oft auch nachhaltig…

Mittlerweile finde ich so langsam einen Dreh:-). Je mehr ich in mich hineinhorche, auf meine eigenen Bedürfnisse Rücksicht nehme und nicht die Bedürfnisse meiner Mitmenschen über meine eigenen stelle, desto einfacher wird es, Entscheidungen zu treffen. Dabei spielt es keine große Rolle mehr, ob es ein ja oder ein nein ist. Das wichtigste ist, dass ich hinter der Entscheidung stehe und sie vollen Herzens vertreten kann:-). Dann ist alles in Ordnung. Wichtig ist es, überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Wie viel Zeit ich dafür benötige, ist unterschiedlich. Ich möchte nichts über`s Knie brechen. Doch sobald sich eine Gefühl für ein ja oder nein einstellt, nehme ich es wahr und höre darauf:-). Ein vielleicht hilft oft nicht mehr weiter. Es ist ja nichts Halbes und nichts Ganzes. Also etwas, dass immer Unsicherheit und Angst auslöst.

Ich bin sehr froh darüber, mich immer schneller und eindeutiger entscheiden, und somit klar und deutlich Position beziehen zu können. Das schafft Klarheit! Und hilft mir auch sicherlich bei der weiteren Stabilisierung:-). Ich werde euch weiter auf dem Laufenden halten!

Bis bald, eure Nina

60. Beitrag

Diese Woche habe ich sehr gut geschafft und bin sogar an 4 Tagen früh aufgestanden. Okay, nur weil ich Termine hatte. Aber es hat gut geklappt und ich habe mich damit gut gefühlt.

Heute sogar so gut, dass ich mich spontan noch zum Lebensmittel retten eingetragen habe. Und auch sonst habe ich die letzte Woche gut für mich genutzt. Mittwoch war ich sogar seit Ewigkeiten wieder auf Fotosafari:-). Das hat unheimlich viel Spaß gemacht! Überhaupt war ich sehr viel mehr draußen und in Kontakt mit meiner Umwelt als in den letzten Wochen. Es haben diese Woche auch einige sehr intensive und aufwühlende Gespräche stattgefunden, die etwas in mir berührt haben… Mehr noch: Sie haben mich auf positive Weise zum Nachdenken angeregt. Das passiert meistens, wenn ein Thema angesprochen wird, über das ich selber schon eine ganze Weile nachdenke. In diesem Fall ging bzw. geht es um das Thema: Innere Bereitschaft. Eigentlich zeichnete es sich deutlich ab, dass es um meine innere Bereitschaft in Bezug auf meinen weiteren therapeutischen Weg geht. Genauer gesagt, ob ich mich noch einmal in eine spezielle stationäre Borderline Therapie begebe. Ambulant würde es bei mir eher nicht so viel Sinn machen, da ich zuviel vermeide und mir dadurch genau die Situationen fehlen, durch die ich lernen kann. Ob ich die stationäre Borderline Therapie antrete oder nicht, weiß ich noch nicht. Da gilt es in nächster Zeit, genauer zu schauen; mich zu informieren.

Was das Nachdenken über eine mögliche weitere Psychotherapie darüber hinaus noch weiter ausgelöst hat, ist das genaue Hinschauen dahingehend, was ich in den vergangenen Therapien alles für mich erreicht habe:-). Was sich deutlich verbessert hat im Vergleich zu früher:-). Zu was ich mittlerweile wieder in der Lage bin; was ich alles wieder kann und was wieder möglich ist. Was heute zwar anders aber trotzdem besser ist als früher. Oft verliere ich diese Veränderungen und Verbesserungen aus den Augen. Insbesondere in Phasen, in denen es mir nicht so gut geht. In Phasen, in denen, wie zum Beispiel auch im letzten Kapitel beschrieben, nur die lebenserhaltenden Maßnahmen möglich sind. Für mehr ist da dann kein Platz…

Und trotzdem war dieses Jahr vieles anders. Ein Jahr, was mich extrem gefordert hat! Wo ich viel lernen durfte:-). Insbesondere was das Thema Abgrenzung gegenüber meinen Mitmenschen angeht. Ich habe oft gedacht, dass ich mich noch immer nicht gut genug gegen meine Mitmenschen abgrenzen kann. Aber dem ist garnicht so, wie sich Donnerstag bei einem der wichtigen Gepräche dieser Woche herausgestellt hat. Im Rahmen dieses Gespräches wurde nämlich sehr deutlich, dass ich mich sehr wohl gegen Emotionen und Situationen abgrenzen kann. Das war mir nicht so richtig bewusst…. Manchmal reicht es aber schon, wenn die richtige Person mich darauf aufmerksam macht… Mir dabei hilft, das zu sehen, was ich noch nicht unbedingt sehen kann… Nach diesem Gespräch sind mir so viele Beispiele einfallen, in denen ich mich abgegrenzt habe. Und zwar ziemlich deutlich und klar! Das waren zum Teil sogar menschliche Missstimmungen (Streitereien), die ich größtenteils an mir abprallen lassen und gleichzeitig bei mir selber bleiben konnte:-)! Und auch an Situationen, wie zum Beispiel Staus, dringende Termine oder Verpflichtungen, konnte ich mich plötzlich erinnern, die ich ziemlich gut gemeistert habe:-). Die mich nicht runtergezogen haben sondern ich auch in diesen Situationen bei mir bleiben konnte:-). Das waren sehr erfreuliche und bestärkende Erinnerungen bzw. in dem Fall konkrete Situationen, an denen ich ganz klar und deutlich meine Weiterentwicklung sehe und spüre! Das sind Momente, die Mut machen! Das Thema Abgrenzung ist vom Gefühl her das Thema, dass den Umgang mit meinen Mitmenschen am deutlichsten erschwert oder sogar behindert. Also meine eigene Angst davor, mich in bestimmten Situationen nicht abgrenzen zu können.

Manchmal ist es absolut notwendig, auf das zu schauen, was man erreicht hat um weiterzukommen; um vielleicht auch das ein oder andere alte Kapitel zu schließen und weiter nach vorn zu schauen. Oder auf die Gegenwart; auf das zu schauen, was vorhanden ist; und nicht so sehr auf das, was fehlt. Oder auf das, was war.

Und bevor es jetzt zu philosophisch wird werde ich für heute Schluss machen:-).

Bis bald, eure Nina