Archiv der Kategorie: Herzlich willkommen

16. Beitrag

Heute beschäftigt mich das Thema: Was mache ich, wenn mich schon Kleinigkeiten überfordern?

Aktueller Anlass ist folgender: Morgen habe ich einen Termin bei meinem Psychiater. Er hat seine Praxis nicht in Bremen sondern im Umland. Dieser Termin ist für mich extrem wichtig, da ich dringend eine neue Verordnung für die Ergotherapie brauche. Da ich es in den letzten drei Wochen nicht geschafft habe, mich um eine neue Verordnung zu kümmern, habe ich nun seit drei Wochen keine Ergotherapie mehr. Das sollte sich nun dringend ändern. Deshalb macht es mir extremen Druck und Stress morgen hinzufahren.

Wie gehe ich nun damit um, um nicht komplett am Rad zu drehen und den Tag heute zumindest halbwegs gut zu überstehen?

Heute Abend werde ich schon früh mein Beruhigungsmittel nehmen. Das ist die erste Handlung. Für morgen habe ich mir eine feste Zeit zum Aufstehen ausgesucht (8.30 Uhr). So habe ich noch genug Zeit zu frühstücken. Um Punkt 10 Uhr werde ich dann losfahren um pünktlich um 11 Uhr in der Praxis zu sein. Ich habe mir meinen Tag bis zum Termin um 11 Uhr stark durchstrukturiert und mir feste Uhrzeiten gesetzt. Das hilft mir dabei zu verstehen, welcher Schritt als nächstes kommt. Jeder Schritt führt mich zudem meinem Ziel, dem Arzttermin, näher. Und ich weiß immer, was als nächstes kommt oder passiert. So fühle ich mich gut auf morgen vorbereitet und habe den Druck minimiert.

Diese Option mir feste Zeiten zu setzen hilft mir auch in anderen Situationen. Insbesondere dann, wenn ich feste Termine habe, die für mich extrem wichtig sind.

Wenn morgen garnichts mehr gehen sollte, kann ich den Termin zur Not immernoch verschieben. Das ist allerdings die letzte Option. Aber eine durchaus vorstellbare und mögliche. Ich habe also immer die Wahl und treffe immer die letzte Entscheidung:-).

Bis bald,

eure Nina

15. Beitrag

Heute gibt es eine Premiere: Ich schreibe hier im Blog, obwohl es mir gerade sehr schlecht geht. Das ist für mich das erste Mal und es fällt mir auch noch sehr schwer. Immer, wenn mir etwas schwerfällt, belohne ich mich, wenn ich meine Angst besiegt habe. So wie heute mit diesem Beitrag. Hiernach gibt es selbstgebackenes Kürbisbrot:-). Aus gerettetem Kürbis:-).

Also, wo fange ich an? Mir geht es schon seit Montag sehr schlecht. Ich spüre jetzt die Erschöpfung, die auch dazu beigetragen hat, meine Ernährungsberatung aufzugeben. Die Wochen nach der Betriebsaufgabe waren noch so voll… Es gab noch so viel zu tun und zu erledigen… Insbesondere auch die finanziellen Fragen, wie es damit weitergeht… Damit meine Existenz auch weiterhin gesichert bleibt. All das ist jetzt soweit erledigt (Bis auf ein paar Formulare für das Jobcenter, die ich bereits bearbeite). Und nun ist da plötzlich nicht mehr viel… Nicht mehr viel in Bezug auf meine Zukunftsperspektive…. Auf meine Arbeitsfähigkeit. Wie gestalte ich jetzt meinen Tag? Was für Aufgaben gibt es, die ich noch ausführen kann- von der Belastbarkeit und der Kraft her? Und dann frage ich mich immer öfter: Ist die Berufsfrage denn jetzt überhaupt noch so wichtig? Ist es nicht viel wichtiger und sinnvoller, die Ernährungsberatung hinter mir zu lassen und auf sich beruhen zu lassen, um vielleicht eines Tages nochmal neu durchstarten zu können? Denn das wünsche ich mir! Eines Tages wieder unabhängig vom Jobcenter zu leben und wieder mein eigenes Geld zu verdienen! Diese Gedanken lassen mich nicht los; sie beschäftigen mich und machen mich sehr traurig… So traurig, dass ich abends wieder meine Beruhigungstropfen nehme, um überhaupt einschlafen zu können. Ich liege sonst abends stundenlang wach und grübele.– Meine Gedanken halten mich wach. Der Körper ist müde und meine Seele ist es auch. Zum Glück konnte ich heute mal wieder richtig weinen und den aufgestauten Druck ablassen! Das tat gut und war auch bitter nötig!

Ich kann leider nur sehr selten weinen. Aber ich versuche, die Tränen zuzulassen und sie nicht mehr zu unterdrücken. Sie finden eh von selbst irgendwann einen Weg nach draußen. Je früher ich sie zulasse, desto besser geht es mir hinterher wieder:-). Auch das Kochen und Backen hilft mir; ebenso Bewegung in Form von Spaziergängen- und manchmal auch in Form von Walking. Letzteres leider noch sehr selten aber wenn ich es schaffe, dann geht es mir auch immer richtig gut.

Heute war ich schon länger draußen als sonst und werde vielleicht heute Abend noch einen weiteren Spaziergang machen. Ein Regenspaziergang hat auch was Schönes:-). Mal sehen, wie ich mich entscheide.

Ihr werdet auf jeden Fall bald wieder von mir hören.

Bis dann,

eure Nina

14. Beitrag

Diese Woche stand komplett unter dem Motto: Alles neu macht der Herbst.

Ich wohne nun seit genau einem Jahr in meiner neuen Wohnung und habe noch immer kein vernünftiges Badezimmerlicht und auch keine richtigen Rollos vor den Wohnzimmerfenstern. Das soll sich nun ändern:-). Eine Badezimmer- sowie eine neue Küchenlampe habe ich bereits hier liegen; nächste Woche kommen dann die Rollos dran. Außerdem neue Deko; zudem werde ich ein paar Möbel umstellen und meiner Wohnung dadurch zu noch mehr Gemütlichkeit verschaffen:-).

Die ganze letzte Woche war ich nun unterwegs in diversen Centern oder Fußgängerzonen. Und was soll ich sagen? Mir haben die ganzen anderen Menschen um mich herum nichts ausgemacht:-). Okay, so extrem voll war es nirgendwo aber manchmal sind auch wenig Menschen für mich bereits zuviel. Ich bin aber ganz bei mir geblieben:-). Das war eine sehr schöne und bereichernde Erfahrung. Zeigt es mir doch, dass meine Entwicklung immer weiter geht und ich langsam zu alter Stärke und Lebensfreude zurückfinde. Im Moment habe ich auch richtig viel Lust etwas zu unternehmen! Seien es Ausflüge, Spaziergänge, Treffen mit Freunden, Stadtbummel, Wohnungsumgestaltung, etc. Seit ich meine Selbstständigkeit abgemeldet habe, geht es deutlich aufwärts! Ich habe auch nicht mehr so extreme Stimmungsschwankungen. Auch schlechtere Tage sind bei weitem nicht so schlimm wie sonst! Eher normal, wie bei anderen Menschen auch. Es ist so unglaublich wichtig, sich aus Situationen, die auf Dauer einfach unglücklich und depressiv machen, zurückzuziehen bzw. die Situation zumindest zu verändern. Und was dabei genauso wichtig ist: Nach vorne zu schauen. Sich niemals die Schuld dafür zu geben, dass eine Situation beendet werden muss. Manchmal ist es einfach Zeit für eine Veränderung. Wehrt euch nicht dagegen. Der Kampf, den ihr im Endeffekt gegen euch selber führt, indem ihr euch wehrt, den könnt ihr auf Dauer nur verlieren. Loslassen ist so viel schwerer als Festhalten!!! Es macht Angst, verunsichert, zieht einem den Boden unter den Füßen weg. Sobald ihr aber neuen Boden betretet und wieder spürt, kann es weitergehen. Schritt für Schritt. Jedem Ende wohnt auch ein neuer Anfang inne. Lasst euch ein! Es lohnt sich:-)!.

Bis bald,

eure Nina

13. Beitrag

Wow! Heute habe ich mich so richtig überwunden!

Am Wochenende haben wir meinen Geburtstag gefeiert. Danach hatte ich einen richtig hübschen Kater. Das hatte zur Folge, dass ich gestern den ganzen Tag nur auf dem Sofa verbracht habe und auch immer wieder eingeschlafen bin. Da habe ich wohl meinen Rausch ausgeschlafen… Jedenfalls war mir heute noch immer übel: Und trotzdem bin ich noch vor dem Wecker aufgestanden! (1. Überwindung).

Dann habe ich einfach versucht mir selber klarzumachen, dass ein Kater zwar sehr unangenehm ist, mich aber nicht umbringt. Dadurch habe ich es tatsächlich geschafft, zur Ergotherapie zu fahren! (2. Überwindung).

Es kam aber noch besser: Nach der Ergotherapie bin ich nicht nach Hause sondern nach Vegesack gefahren. Normalerweise fährt man ca. 20 Minuten. Heute aber nicht. Heute kamen noch fast 45 Minuten Stau hinzu. Das fand ich am Anfang natürlich sehr unangenehm. Eine Stimme in mir hat mir ständig zugeflüstert: „Nehme die nächste Abfahrt und fahr wieder nach Hause.“ Kennt ihr das auch? Freut euch auf euren Ausflug und dann kommt etwas Unvorhergesehenes dazwischen, was zur Folge hat, dass ihr keine Lust mehr auf den Ausflug habt? In diesen Momenten merke ich, wie wichtig für mich Struktur und Vorhersehbarkeit ist. Sobald etwas dazwischen kommt kippt meine Stimmung von einer Sekunde zur nächsten. Und zwar richtig stark!

Zum Glück kenne ich mich mittlerweile sehr gut und kenne auch diese Situation. Und was soll ich sagen? Ich habe mir sehr deutlich klar gemacht, dass ich meinem Alltag wieder mehr Fülle und Inhalt geben möchte. Dass ich mir wieder mehr Zeit für mich und meine Ausflüge nehmen möchte. Das hat wunderbar funktioniert! Mir meine Ziele und Wünsche vor Augen zu führen; ihnen nachzuspüren. Im Stau hat man dafür genügend Zeit:-). Aber was ich damit sagen möchte ist: Erinnert euch immer wieder an eure Ziele und Wünsche! Und holt euch gleichzeitig die positiven Gefühle, die damit verbunden sind, zurück. Lasst sie zu:-). Es ist nicht einfach aber machbar!

Bei mir hat es heute dazu geführt, dass ich zwar spontan mein Ausflugsziel verändert habe, es dort aber mindestens genauso schön ist/war wie beim ursprünglich geplanten Ausflugsziel. Und die Krönung des Ganzen war, dass ich tatsächlich ein wunderbares Geschenk für mich selber gefunden habe. Ich hätte es mir aber auch gekauft, wenn ich keinen Geburtstag gehabt hätte:-). So war es dann ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk an mich selber:-).

Ja, das darf sein! Es hat nämlich ganz viel mit Wertschätzung und Liebe zu sich selber zutun:-). Das erlaube ich mir und lasse es zu. Das wünsche ich euch auch!

Bis bald, eure Nina

12. Beitrag

Heute gab es die volle Portion Entspannung: Schlafen bis mittags, anschließend eine lange warme Dusche, lecker Frühstück, die progressive Muskelentspannung und gleich noch einen Spaziergang 😎 . Ja, solche Tage darf es auch geben. Das erlaube ich mir!

Was war heute sonst noch wichtig? Ich habe das Vorwort zu meinem Buch geschrieben!!!! Jetzt geht`s los! Der Anfang ist immer so schwer… Die Überwindung, die ersten Worte, … Im Kopf ist mein Buch bereits fertig; allerdings muss es auch auf Papier gebracht werden. Und auch da folge ich meinem Bauchgefühl. Ich schreibe auf, was aus mir herauskommt. Alles, was dann dort steht ist auch okay für mich. Bevor das Buch in den Druck geht werde ich noch einmal neu entscheiden, was davon veröffentlicht wird und was nicht.

Was ich an meinem Buchprojekt so spannend finde ist, dass ich gar keine Zweifel daran habe, es nicht zu schaffen. Ich sehe das fertige Buch bereits vor mir! Scheitern gibt es nicht. Ich kann nur gewinnen 😎 Es fühlt sich absolut richtig an! Am meisten treibt mich mein Wunsch, anderen Menschen damit zu helfen, an. Betroffenen und Angehörigen eine Basis zu bieten, über die sie vielleicht wieder in ein Gespräch miteinander kommen. Eine Basis, durch die Gefühle in Worte gefasst werden; Menschen wieder eine Stimme bekommen. Zueinander finden. In einen Dialog treten und so lange Verschwiegenes endlich gesagt werden darf! Dafür werde ich versuchen mich einzusetzen. Und wenn ich nur ein oder zwei Menschen erreiche, denen mein Blog- oder später mein Buch- helfen, dann hat es sich schon gelohnt!

Ich bleibe dran.

Bis bald, eure Nina