Heute riecht es das erste Mal nach Frühling:-). Das macht Mut und lässt gleichzeitig meine Laune wieder ansteigen!!! Die letzten Monate waren so grau… Tatsächlich aber auch vom Wetter her. Gefühlt hat die Sonne seit letztes Jahr September nicht mehr geschien. Da kann man auch tatsächlich in ein ziemlich tiefes Loch rutschen.. Wie auch bei mir geschehen.
Trotzdem habe ich es in den letzten Monaten geschafft, meinen Alltag aufrecht zu erhalten! Jeden Tag bin ich aufgestanden- ganz egal wie anstrengend es auch war. Jeden Tag habe ich mir was zu essen gemacht, meine Wohnung zumindest ordentlich gehalten, bin rausgegangen, habe meine Rituale gepflegt. Und sicherlich noch vieles mehr. Mit Lust oder Motivation hatte das Ganze allerdings nichts zutun. Es war alles anstrengend und schwer- ehrlich gesagt. Freude empfunden habe ich in den letzten Monaten nur sehr wenig… Es war eher alles grau und farblos. Trist und traurig… Heute glaube ich, dass das Wetter, also das permanente grau, auch eine große Rolle dabei gespielt hat. Das ist mir heute morgen, als ich den Frühling gerochen und die Helligkeit draußen wahrgenommen habe, bewusst geworden. Der Winter schlägt wirklich deutlich auf`s Gemüt. Nicht nur bei mir sondern sicherlich auch bei vielen anderen Menschen.
Mich hat meine eigene Lethargie und Antriebslosigkeit der letzten Monate zum Glück irgendwann selber angekotzt. Irgendwann konnte ich es einfach nicht mehr ertragen, nur darauf zu hoffen, dass es bald automatisch wieder besser wird. Da habe ich wieder deutlich gespürt, dass ich auch selber etwas tun muss. Außer zu warten. Also quasi, um die Wartezeit zu verkürzen. Und dann wiederum habe ich festgestellt, dass ich längst sehr viel für mich tue! Das war mir nämlich die letzten Monate nicht wirklich bewusst… Das wichtigste ist es nämlich, mir meinen Alltag zu bewahren. Um Sicherheit zu bekommen und auch wieder Anknüpfungspunkte zu haben. Also Tätigkeiten, die ich ausbauen kann. Zum Beispiel, meinem Bedazimmer einem Frühjahrsputz zu unterziehen. Saubergehalten habe ich es durchaus, aber eben auch nur das Nötigste. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Immerhin. Nun kann ich langsam wieder damit anfangen, die Bereiche zu putzen, die ich in den letzten Monaten vernachlässigt habe. So habe ich gestern zum Beispiel die Duscharmatur vom Kalk befreit. Nun sieht sie wieder aus wie neu:-)! Darüber habe ich mich gestern- und natürlich heute beim Duschen- sehr gefreut!! Oft sind es ja die kleinen Dinge, die mich zufrieden machen und aufrecht halten. So eben auch eine glänzende Duscharmatur:-). Das lässt sich dann beliebig ausweiten auf alle Bereiche meiner Wohnung. Zu tun ist auf jeden Fall genug…
Heute habe ich tatsächlich sogar Mal wieder Lust auf einen Spaziergang im hellen. Das heißt schon was!! Zum Glück habe ich eine Strecke, auf der mir jetzt nicht so viele Menschen begegnen. Auf menschliche Kontakte habe ich nach wie vor nicht so die Lust… Der Grat zwischen zuviel und zu wenig Kontakt ist grade sehr schmal und erfordert ein enormes Fingerspitzengesfühl… Und führt sehr schnell zu Überforderung. Da ich heute Abend noch Lebensmittel retten gehe, habe ich für heute auch genug menschlichen Kontakt. Da brauche ich beim Spazierengehen nicht viele Begegnungen. Im Park ist heute bei dem schönen Wetter draußen eindeutig zu voll für mich. Also gibt es dann die ruhigere Runde. So oder so ählich laufen meine Tage momentan immer ab. Jeden morgen schaue ich, was geht heute und was geht nicht. Das kann von Tag zu Tag variieren, was geht und was nicht geht. So kann ich mich an einem Tag in die Stadtbibliothek stürzen , am nächsten Tag ist es dann wieder nur möglich, das Haus bei absoluter Dunkelheit zu verlassen… Klar sind das jetzt zwei Extreme; das richtige Maß leigt definitiv dazwischen…. Aber das Wissen darüber kollidiert eben häufig mit meinen Gefühlen und Gedanken. Da ist es mit der Vernuft und dem Wissen so eine Sache… Es kommt häufig zu keiner Umsetzung, da zuviel dazwischen steht. Das ist selber für mich oft schwer zu verstehen bzw. auszuhalten!! Und das, obwohl es mir schon mein Leben lang so geht… Naja, mache ich eben das Beste draus und werde heute rausgehen und meine Seele baumeln lassen, so gut es eben geht. Und morgen ist dann ein neuer Tag:-).
Bis bald, eure Nina