Heute möchte ich gern so viel schreiben und weiss doch nicht, wo ich anfangen soll. Seit zwei Wochen stecke ich ja in einer schweren Krise; zum Glück spüre ich seit einer Woche einen deutlichen Aufschwung:-).
Was geht schon wieder und wo hakt es noch? Ich habe vorhin eine schöne Situation erlebt, an der ich erklären kann, wo es noch hakt: Vorhin war ich mal wieder nach längerer Pause Pfandflaschen sammeln. Sonst gehe ich ja lieber im Dunkeln sammeln, damit mich niemand sieht oder erkennt. Das Schamgefühl ist je nach Situation mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Und manchmal verliert es sich im Laufe des Sammelns- so wie heute. Wenn ich kein Schamgefühl mehr habe sondern mich unter Menschenmassen mische, dann falle ich überhaupt nicht mehr auf. Dann fällt es auch nicht auf, dass ich in der Menschmasse Flaschen sammel, da jeder mit seinen Kumpels, oder wem auch immer, beschäftigt ist. Spätestens als ich gemerkt habe, dass sich niemand für mich interessiert, habe ich auch etwas meine Scheu vor den anderen Menschen verloren. Jetzt komme ich nämlich erst zum entscheidenden Punkt: Der Kontakt mit Menschen fällt mir im Moment noch immer extrem schwer! Insbesondere mit Menschen, die ich mag und die mir wichtig sind. Bei Fremden ist es besser. Dadurch, dass ich meine Scheu verloren habe, habe ich sogar einige Menschen nach ihren Pfandflaschen gefragt. Dadurch sind auch andere Menschen auf mich aufmerksam geworden und habe mir ihr Pfand direkt in die Hand gegeben:-). Es fühlte sich überhaupt nicht schlimm an:-)! Im Gegeteil: Ich habe eine sehr nette und symphatische Begegnung gehabt: Ein Mann aus der Gruppe hat mir zusätzlich zu seiner Dose noch 2 Euro geschenkt; und zwar mit der Begründung, dass er mich so symphatisch findet:-). Und das beste war: Ich konnte das Kompliment sogar annehmen!!!! Es war ein unheimlich schönes Gefühl, in dem Moment als Mensch wertgeschätzt zu werden!! Ein richtig positives und bestärkendes Gefühl, das angekommen ist! Das mich aufrichtig berührt hat:-). Es kam so ehrlich und aufrichtig rüber! Das bewegt mich noch immer… Und wühlt mich auch emotional noch etwas auf. Es kam so unerwartet:-).
Und jetzt komme zu einem weiteren Punkt, der eng mit diesem Erlebnis zusammenhängt: Es gibt zum Glück Menschen, die mir viel bedeuten und wichtig sind! Und ja: Genau diese Menschen möchte ich auch gern in Krisenzeiten sehen- und sonst natürlich auch:-). Und genau da wird es für mich schwierig…Ich habe immer noch ganz tief in mir drin das Gefühl, mich nicht ganz so zu zeigen, wie ich möchte… Da spielt ganz viel Angst vor Ablehnung und Zurückweisung eine Rolle… Das Gefühl, mich nicht ganz so zu zeigen, wie ich gerne möchte, kommt einzig und allein von mir selber!! Niemand erwartet von mir, dass ich mich (etwas) verstelle. Dadurch, dass ich die Angst vor Ablehnung und Zurückweisung noch in mir trage, werden Treffen mit meinen Lieben für mich unheimlich anstrengend und sehr unentspannt. Das wiederum zu überspielen kostet noch mehr Kraft! Das ist ja genau das, was ich nicht mehr möchte. Etwas zu überspielen; etwas für mich zu behalten; mich nicht ganz echt zu fühlen… Nur, wie sieht ein guter Kompromiss aus??? Ich finde es unglaublich schwer, diese Frage überhaupt zu beantworten. Was aber klar ist, ist, dass es enorm viel mit der Tagesform zusammenhängt! Das habe ich gestern und heute extrem gespürt. Bin ich z.B. müde und grundsätzlich nicht ganz auf der Höhe, stellt ein Treffen mit meinen Lieben ein schier unlösbares Problem dar. Nur, was ist dann richtig??? Das Treffen absagen- und mir dadurch eine Chance auf ein schönes Treffen oder zumindest einen schönen Moment zu versagen? Oder hingehen und ehrlich sein??? Was kann dann schon passieren? Menschen, die mich wirklich mögen und denen ich auch wichtig bin, werden mich nicht fallen lassen und sich auch weiterhin mit mir treffen wollen. Darauf zu vertrauen…. Das gilt es zu lernen:-).
In diesem Sinne werde ich euch auf meinem weiteren Weg auf jeden Fall weiter teilhaben lassen:-).
Bis bald,
eure Nina